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Mein verführerischer Highlander: Roman (German Edition)

Mein verführerischer Highlander: Roman (German Edition)

Titel: Mein verführerischer Highlander: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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auf den Sohn hinuntergeblickt, den er meist zu ignorieren versuchte.
    »Er ist zu klein. Er wird es nicht überleben.«
    Arthur wollte zu seiner Rechtfertigung etwas vorbringen, aber Neil schnitt ihm das Wort mit einem Blick ab.
    »Lasst ihn mitkommen, Vater – er ist alt genug.«
    Arthur spürte, wie der Blick seines Vaters auf ihn fiel und versuchte, unter dem Gewicht seiner Musterung nicht ins Wanken zu geraten, doch in seinen ganzen zwölf Jahren hatte er sich nie so unzulänglich gefühlt. Klein für sein Alter. Knochig. Schwach. Und obendrein anders, unnatürlich.
    Ich bin keine Missgeburt. Doch genau das war es, was er in den Augen des Vaters las.
    »Er kann ein Schwert kaum heben«, wandte sein Vater ein.
    Diese Schmach durchschnitt ihn wie eine Klinge. Arthur sah ihm an, was er bei sich dachte. Wie kann dieser merkwürdige, schwächliche Wicht von meinem Blut sein? Blut, das einige der wildesten, härtesten Krieger der Highlands hervorgebracht hatte. Die Campbells waren geborene Krieger.
    Bis auf ihn.
    »Ich wache über ihn«, sagte Neil und legte die Hand auf Arthurs Schulter. »Außerdem kann er für uns von Nutzen sein.«
    Sein Vater runzelte die Stirn. Er wollte nicht an Arthurs sonderbare Fähigkeiten erinnert werden. Dann nickte er. Die Andeutung einer Möglichkeit in seinen Augen gab Arthur Hoffnung.
    »Sorge dafür, dass er nicht im Weg steht.«
    Arthur war so aufgeregt gewesen, dass er kaum an sich halten konnte. Das konnte seine Chance sein. Vielleicht würde er seinem Vater endlich beweisen können, dass seine Fähigkeiten von Nutzen sein konnten, wie Neil sagte.
    Aber so sollte es nicht kommen. Er war zu nervös. Zu erregt. Drängte zu sehr und wollte zu viel. Und er war viel zu emotional. Seine Sinne reagierten nicht wie sonst.
    Sie näherten sich der Grenze zwischen den Gebieten der Campbells und MacDougalls, nachdem sie das Ostufer des Loch Avich passiert hatten und der Pfad von Lorn vor ihnen lag – die alte Route durch die Hügel von Lorn, die von Viehtreibern und Iona-Pilgern benutzt wurde. Er und Neil waren mit dem Kundschafter vorausgeritten, in Erwartung eines Überraschungsangriffs ihrer Feinde entlang des schmalen Passes.
    Sie ritten durch eine Furt in einem Bach und hielten unweit Loch na Sreinge an.
    »Fühlst du schon etwas?«, fragte Neil.
    Arthur schüttelte den Kopf. Sein Herz schlug heftig in seiner Brust, Schweiß trat ihm auf die Stirn, als er versuchte, seine Sinne zu schärfen. Aber es war sein erster Kampf, und als die Erregung nachließ, schlichen sich Angst und Beklemmung ein.
    »Nein.«
    Dann hörten sie es. Hinter ihnen, keine fünfzig Yards weiter auf der anderen Seite des bewaldeten Hügels. Kampfgeräusche.
    Fluchend befahl Neil ihm, hinter einem Baum in Deckung zu gehen.
    »Bleib hier. Rühre dich nicht, bis ich dich hole.«
    Zu seinem Entsetzen füllten Arthurs Augen sich mit Tränen, die nur seine Selbstverachtung steigerten. Wie hatte er nur versagen können? Wie konnte es sein, dass er nichts gespürt hatte? Das alles war seine Schuld. Er hatte eine Chance gehabt, sich zu bewähren – seine Fähigkeiten zu zeigen –, und stattdessen hatte er denjenigen, der an ihn geglaubt hatte, im Stich gelassen.
    »Es tut mir leid, Neil.«
    Sein Bruder lächelte ermutigend.
    »Es ist nicht deine Schuld, Junge. Es ist ja dein erstes Mal. Nächstes Mal wird es besser sein.«
    Der Glaube seines Bruders an ihn machte alles nur schlimmer.
    Er wollte ihnen nach, aber sein Vater hatte recht, er würde nur im Weg sein.
    Stunden schienen zu vergehen, ehe die Kampfgeräusche nachließen, und noch immer war Neil nicht zurückgekommen. Aus Angst, seinem Bruder wäre etwas zugestoßen, konnte Arthur nicht länger warten. Vorsichtig schlich er zwischen den Bäumen hindurch auf die Kampfstätte zu.
    Plötzlich hielt er an. Die Sinne, die ihn so im Stich gelassen hatten, flammten auf.
    Stählernes Klirren schien ihn rundum zu umgeben – zunächst völlig gleichförmig, bis er etwas vernahm, das bewirkte, dass er sich nach links wandte. Von plötzlicher Panik erfasst, lief er auf das Geräusch zu. Sein Schwert durch Laub und Schmutz schleifend, lief er ständig Gefahr zwischen den Bäumen zu straucheln, während er eine kleine Erhebung erklomm und sich hinter einem großen Stein versteckte.
    Dann sah er sie. Zwei Männer, ein Stück abseits von den anderen. Den Blicken durch die Hügelwölbung entzogen, schwangen sie am Fuße eines kleinen Wasserfalls ihre Schwerter in einem hitzigen

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