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Mein verräterisches Herz: Roman (German Edition)

Mein verräterisches Herz: Roman (German Edition)

Titel: Mein verräterisches Herz: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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Chaos.«
    Delaney hob die Hand, drei Finger nach oben. »Großes
Pfadfinderehrenwort«, erklärte sie. »Ich bin alt genug zum Babyhüten und teile gern mein Zimmer mit dem Kleinen.« Sie zog die Stirn kraus. »Aber was wird aus deiner Sport-Lodge? Wie willst du die Arbeit mit einem kleinen Kind schaffen?«
    »Ich werde ein paar Hilfskräfte einstellen.« Sarah lächelte ein wenig gezwungen. »Hast du jemals erwogen, in einer Sport-Lodge zu arbeiten?«
    »Das kann ich gern machen«, erwiderte Delaney und straffte die Schultern. »Wenn die Kohle stimmt.«
    »Ich zahle Spitzenlöhne für gute Leistung. Das Mädchen, das mir auf Crag Island geholfen hat, war erst dreizehn. Du hast Karen letzten August kennengelernt, weißt du noch?«
    »Sie war ziemlich schüchtern. Ich wollte mit ihr die Gezeitentümpel erkunden, sie aber sagte immer, sie müsse nach der Arbeit sofort nach Hause.«
    »Karen kommt aus einer großen, sehr armen Familie. Sie ist die Jüngste einer Schar von sechs Kindern und hat sich von den Jugendlichen in meiner Pension immer einschüchtern lassen, weil sie glaubte, sie wären reich – und auch gewandter als sie. Ich weiß, wie ihr zumute war, weil es mir als Heranwachsende so ähnlich erging«, gestand Sarah leise, als sie sich wieder ans Schälen machte.
    »Und deshalb bist du hergekommen, um bei uns zu leben – weil du gemeint hast, der Wald würde dir so viel Sicherheit bieten wie deine Insel?«
    Sarah sah Delaney erstaunt an. Kindermund tut Wahrheit kund, so sagte man doch? War sie wirklich deshalb gekommen? Hatte sie wirklich Angst vor der großen weiten Welt, wie Alex vermutet hatte?
    Die Zeitschaltuhr am Herd meldete, dass die Brownies fertig waren. Schwere Schritte trampelten wie eine wild gewordene Rinderherde durch die Tür, und Sarah blinzelte heftig, um ihre Tränen zurückzudrängen, als sie sich wieder energisch ans Schälen machte. Verdammt, sie hatte niemanden täuschen können, nur sich selbst. Es gab offenbar keine einzige Faser in ihr, die irgendwie selbstbewusst war.
    »Wir sind zum Abendessen nicht da«, verkündete Alex und gab ihr einen kalten, schmierigen Kuss auf die Wange. »Wir sind mit dem Entaster und dem älteren Skidder fertig und holen jetzt den Holzschlepper von Porter. In zwei, höchstens drei Stunden sind wir wieder zurück.«
    »Ich komme mit«, sagte Tucker und schnappte sich eine Karotte, in die er herzhaft hineinbiss. »Ich bin der Funker auf dem Breittransporter. Ich muss aufpassen, dass die Hinterräder nicht die Postkästen plattmachen.«
    »Na, dann sieh mal zu, dass du gute Arbeit leistest«, meinte Sarah und rieb einen Schmutzstreifen von seinem Gesicht. »Ich wette, dass dir dein Daddy von deinem Geld jeden plattgemachten Postkasten abzieht.«
    Tucker drehte sich zu seinem Vater um. »Wirklich?«
    Alex nickte mit ernster Miene. »Ein Dollar pro Briefkasten. Kommst du mit Delaney hier alleine zurecht?«, fragte er. »Wir sind nach Einbruch der Dunkelheit wieder da. Bei Sonnenuntergang müssen wir von den Hauptstraßen runter.«
    »Dann aber los!« Sarah gab ihm einen Schubs, als er ihr eine Karotte klaute. »Wir kommen schon klar.«
    »Wir nehmen deinen SUV. Wenn du ein Fahrzeug brauchen solltest – der Schneepflug steht zur Verfügung.«
    »Wir kommen schon klar«, wiederholte sie und versetzte ihm noch einen Schubs. Sie sah Ethan und Paul an, die neben der Tür standen, dampfende Brownies in der Hand. Grady lehnte an der Spüle und stopfte sich rohe Steckrüben in den Mund. »Wenn ihr jetzt nicht endlich verschwindet, bleibt fürs Abendessen nichts mehr übrig.«
    Alle Männer verdrückten sich nach draußen, nur Alex nicht. Er neigte sich zu ihrem Ohr und flüsterte: »Schlaf mir heute nicht zu früh ein. Wir kommen jetzt nämlich zum besten Teil unseres Romans, wenn Duncan Willow aus dem Haus schmuggelt, um sie auf ein Schiff zu bringen, damit er mit ihr allein sein kann.« Er riskierte einen Blick zu Delaney hinüber, die sich gerade in der Speisekammer zu schaffen machte, und küsste Sarah auf die Lippen. »Ich schaue mir ein, zwei Tricks von Duncan ab.«
    Wieder schob Sarah ihn von sich, und als Alex endlich ging, klang sein Lachen noch nach, als sie die schwingenden Vorhänge an der Hintertür anstarrte. Wieder ein Kampf, den sie verloren hatte. Die letzten sieben Abende hatte sie im Bett neben Alex liegen und ihm zuhören müssen, während er ihr laut Willow Fosters und Duncan Ross’ Geschichte vorlas. Sarah befürchtete, ihre Wangen würden

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