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Mein verräterisches Herz: Roman (German Edition)

Mein verräterisches Herz: Roman (German Edition)

Titel: Mein verräterisches Herz: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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wählen, nur um feststellen zu müssen, dass es kein Freizeichen gab. Der Krach, den sie soeben gehört hatte, war wohl die Basisstation des Telefons gewesen, die man aus der Steckdose gerissen hatte. Sarah hielt den Atem an, als sie zwei Stiefel an der Schlafzimmertür vorbeigehen sah. Sie hörte, wie die Stiefel zuerst in Tuckers, dann in Delaneys Zimmer marschierten. Ihr war speiübel.
    »Komm!«, rief jemand vom Fuß der Treppe herauf. »Keiner da. Wir müssen weg.«
    Doch der Mann ging seelenruhig den Gang weiter, schaute in jedes Zimmer, auch ins Bad, öffnete und schloss Türen, ehe er schließlich Sarahs Zimmer betrat. Sie hielt die Luft an. Eine kleine Ewigkeit schien zu vergehen, bis er wieder hinaus auf den Gang trat, nachdem er einen Blick in den Schrank geworfen hatte. Sarah schloss die Augen und versuchte, mit geballten Fäusten ihr Zittern zu beherrschen. Um ein Haar hätte sie sich im Schrank versteckt!
    »Wir könnten wenigstens ein paar von den Knarren mitgehen
lassen«, hörte sie jemanden aus Gradys Arbeitszimmer rufen. »Einige sehen teuer aus.«
    Glas zersplitterte im Arbeitszimmer, und der Mann, der Ethans Zimmer durchsuchte, lief die Treppe hinunter. Sarah drehte sich fast der Magen um, als der Boden unter seinen polternden Schritten erbebte.
    »Packt, was ihr tragen könnt, auf die Schneemobile, und dann nichts wie weg!«, rief einer der Männer, der sich anhörte, als liefe er aus der Küche in den Salon. »In diesem alten Gemäuer wird es sich rasch ausbreiten. Wir gehen vorne hinaus und lassen die Tür offen, damit es schön Luft bekommt.«
    Luft? Und was sollte sich rasch ausbreiten?
    »So«, knurrte jemand laut, als Sarah auch schon ein Knistern hörte, das aus der Küche drang. »Damit schaffen wir uns dieses Pack für den Rest des Winters vom Hals. Rasch, Spencer wartet oben bei den Höhlen.«
    Über das Haus senkte sich tiefe Stille, unterbrochen von einem prasselnden Geräusch, das Sarahs Beben zu heftigem Schaudern steigerte. Als die drei Schneemobile aufheulend davonbrausten, wurde das Knistern lauter, und Brandgeruch drang über die Treppe nach oben.
    Heiliger Himmel – sie hatten das Haus in Brand gesteckt! Sie hatten gemeint, dass das Feuer sich rasch ausbreiten würde!
    Sarah stieß mit dem Kopf gegen die Sprungfedermatratze, als sie unter dem Bett hervorkroch, hastete die Treppe hinunter und zur Haustür, die sie zuknallte. Dann rannte sie durch den immer dichter werdenden Qualm zur Schwingtür, drückte sie auf und sah sich einer Flammenwand gegenüber.
Mit einem Schreckensschrei drehte sie sich um und wollte zurück zur Haustür, als sie sah, dass bereits Flammen an den Fenstern und an der Tür der vorderen Veranda züngelten. Diese Schurken hatten das Haus an beiden Seiten angezündet!
    »O mein Gott, die Höhlen!«, rief Sarah aus und rannte in Gradys Arbeitszimmer. Alex wollte zu den Höhlen. Er war direkt zu dem Versteck dieser Halunken unterwegs!
    Sie stolperte, fiel mit einem erschrockenen Aufschrei auf die Knie und erkannte, dass das Hindernis ein Gewehr war. Sie griff danach und wollte auf die Beine kommen, als es in der Küche zu einer Explosion kam, die den Boden unter ihr erschütterte. Sie vergewisserte sich, dass sie nicht die Flinte mit dem fehlenden Schlagbolzen in der Hand hatte, lief zum Waffenschrank, raffte eine Handvoll Patronen zusammen und stopfte sie in ihre Tasche. Mit tränenden Augen und heftig hustend, weil der Qualm immer dichter wurde, schlug sie mit dem Flintenkolben eines der Fenster ein, warf die Waffe hinaus und kletterte ins Freie. Sie scharrte im tiefen Schnee nach der Waffe, dann stapfte sie weiter zum Maschinenschuppen; sie musste ihr Gesicht vor den vom Wind hochgepeitschten Flammen schützen, die aus dem Fenster des Schlafzimmers im Erdgeschoss schlugen.
    Im Maschinenschuppen rannte Sarah zum Telefon an der Rückwand und betete darum, das Feuer möge die Leitungen noch nicht zerstört haben. Sie wählte 911. »Hier Sarah Knight«, sagte sie, kaum dass sich die Vermittlung meldete. »Unser Haus steht in Flammen.«
    »Knight, sagten Sie?« Sarah hörte Tasten klicken. »In Oak Grove?«
    »Ja. Wir sind an der Privatstraße der Knights, acht Meilen hinter dem Gemischtwarenladen. Die Feuerwehr muss nach sieben Meilen links abbiegen. Rasch! Das Haus brennt ab!«
    »Ist jemand drinnen?«
    »Nein, alle sind weg. Und könnten Sie Sheriff Tate informieren, dass Alex Knight unterwegs zum Whistler’s Mountain ist und dass die Schmuggler auch in

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