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Mein verräterisches Herz: Roman (German Edition)

Mein verräterisches Herz: Roman (German Edition)

Titel: Mein verräterisches Herz: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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der anderen Seite wieder hinunter. »O nein, nicht«, sagte sie und deutete auf ihn. »Wir werden nicht wieder zu spät zum Frühstück erscheinen. Letztes Mal war ich den ganzen Morgen puterrot vor Verlegenheit.«
    Er warf sich in die Brust. »Uns Helden macht es Spaß, unsere Frauen zum Erröten zu bringen.«
    Sarah nahm den Roman vom Nachttisch und schleuderte ihn nach ihm. Er fing ihn auf und blätterte ihn durch, bis er zu einer mit einem Eselsohr gekennzeichneten Seite kam. »Er fasste nach ihren Händen und hielt sie sanft über ihrem Kopf fest, als er sich zurücklehnte und so leidenschaftlich auf sie hinunterblickte, dass Willow der Atem stockte. Sein dunkler smaragdfarbener Blick …«
    »Du hast die Sexszenen angemerkt!«, japste Sarah, stürzte auf ihn zu und entriss ihm das Buch. »Das ist ja pervers!«, stieß sie hervor, öffnete die Schlafzimmertür und hastete den Gang entlang. Alex’ Lachen verfolgte sie bis ins Badezimmer.

24
    Z wei Stunden später hatte der Schneefall aufgehört, der Wind aber heulte noch immer von einem bedrohlichen Himmel. Im Haus herrschte ungewöhnliche Stille, und Sarah war ungewöhnlich nervös – so sehr, dass sie zweimal nicht reagierte, als das Telefon läutete. Aus Sorge um Alex war sie nicht in Stimmung, mit jemandem zu sprechen, am allerwenigsten mit Gebrauchtwarenhändlern, um einen Motor für den Skidder und den Truck aufzutreiben.
    Auf allen hundertfünfzig Satelliten-Kanälen gab es nichts Sehenswertes, und die Country-Western-Videos, die sie einlegte, waren ihr zu kitschig. Sarah setzte sich mit ihrer Nähschere auf die Couch und machte sich daran, den Verband von ihrer rechten Hand zu schnippeln. Sicher ließ sich die Gaze um die zwei Metallstifte so entfernen, dass sie ihre Finger besser gebrauchen konnte als nur zur Stütze.
    Wieder läutete das Telefon, doch Sarah überhörte es, schnippelte weiter und überließ die Sache dem Anrufbeantworter. Sie hörte Gradys Nachricht, es folgte Stille, ein Klicken, dann der Summton wie bei den ersten beiden Malen. »Nehmen Sie das Telefonbuch und suchen Sie die richtige Nummer heraus«, riet sie dem unbekannten Anrufer und legte auf, ohne mit ihrem Geschnipple innezuhalten.
    Es dauerte zwanzig Minuten, doch schließlich war Sarah zufrieden. Sie hielt die rechte Hand hoch, streckte den Daumen und die ersten zwei Finger, um sie dann abzubiegen. Ein wahres Glück, dass sie sich bloß den Ringfinger und den kleinen Finger gebrochen hatte. Jetzt konnte sie wieder ihre Näharbeiten machen.
    Als sie Schneemobile auf dem Hof vorfahren hörte, stutzte sie. Jemand musste sich verirrt haben. Sie ging in die Küche, blieb aber stehen, als sie sah, dass die drei Männer, die von ihren drei Vehikeln abstiegen, die Helme abnahmen.
    Zwei von ihnen waren die Burschen, die sie durch den Wald verfolgt hatten! Sarah warf einen Blick auf den Türknauf und sah, dass die Tür nicht abgesperrt war. Sie duckte sich, lief zur Tür und schob den Riegel vor. Gebückt schlich sie zurück, um durch die Tür in den Salon zu entwischen. Sie drehte sich um und hinderte die Tür daran, geräuschvoll hin und her zu schwingen, als die Männer auf die hintere Veranda stapften.
    »Dreimal habe ich angerufen«, hörte sie jemanden sagen. Die Worte drangen gedämpft durch die zwei Türen. »Ich sage euch, da ist kein Mensch zu Hause.«
    »Ich sehe lieber nach«, hörte sie eine andere Stimme sagen.
    Sarah vernahm, wie am Türknauf gerüttelt wurde, erst zaghaft, dann kräftig. Vielleicht war es ja am klügsten, so zu tun, als wäre wirklich niemand zu Hause. Sie griff nach dem tragbaren Telefon, lief die Treppe hinauf und stürzte ins Schlafzimmer. Als sie Holz splittern hörte und gleich darauf die Tür krachend aufflog, erstarrte sie vor Entsetzen.
    Sarah ließ sich auf den Boden fallen und kroch unters
Bett. Sie zog die Quilt-Decke ein Stück herunter, um sich zu verbergen, und hoffte, die Eindringlinge würden rasch finden, wonach sie suchten, und wieder verschwinden.
    Unten ertönte ein lautes Krachen. »Herrgott, wir sind nicht da, um den Laden auszuplündern«, ließ sich eine drohende Stimme von unten vernehmen. Sarah wusste nun, dass die Männer in der Küche waren. Dann hörte sie die Angeln der Schwingtür, die gegen einen Stuhl stieß. Es folgten schwere Schritte im Salon. Etwas fiel mit dumpfem Gepolter zu Boden, dann hörte sie, dass jemand die Treppe heraufkam.
    Keine Panik. Nur keine Panik, redete sie sich ein und bemühte sich, die 911 zu

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