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Mein verräterisches Herz: Roman (German Edition)

Mein verräterisches Herz: Roman (German Edition)

Titel: Mein verräterisches Herz: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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der Ärger über ihre Versuche, die blöde Birne in ihrer blöden kleinen Fassung richtig einzuschrauben, hatte ihre schlechte Laune nicht gebessert.
    Sarah rieb sich mit den Fäusten die Augen und starrte wieder hinaus auf den Kotflügel, auf dem der Abdruck ihrer Kehrseite ein allzu deutliches Zeichen ihres törichten Verhaltens von gestern lieferte. Du läufst nicht vor mir davon, sondern vor dir selbst. Dann lass dich nicht scheiden, hatte er mit tödlicher Ruhe gesagt.
    Was hatte Alex vor?
    Warum schien er so entschlossen, sie zu verführen?
    Aber was vielleicht noch wichtiger war: Warum bewirkte allein der Gedanke an Sex mit Alex, dass Sarah sofort der kalte Schweiß ausbrach, dem im nächsten Moment Gluthitze und Angst folgten? Ob er denn wohl recht hatte? Hatte sie wirklich Angst? Vor ihm? Nein, er machte ihr keine Angst. Sie fühlte sich zu ihm hingezogen wie eine Motte
zum Licht. Bedeutete dies dann aber, dass sie tatsächlich vor sich selbst davonlief?
    Es ist simpler, vom ewigen Glück zu lesen, als es selbst anzustreben, ist es nicht so? Für einen Mann mit technischer Ausbildung hatte Alex sich sehr gründlich damit befasst, sie zu analysieren. Oder besser gesagt: Er hatte eine Erklärung dafür gesucht, warum sie sich von ihm zu nichts hatte hinreißen lassen. Offensichtlich war er zu dem Schluss gelangt, dass es mit ihm nichts zu tun haben konnte, und somit musste der Hemmschuh sie selbst sein.
    »Hör auf damit«, ermahnte Sarah sich. Ihr unwilliger Atem kristallisierte auf der Windschutzscheibe zu Eis. Sie griff nach unten, drehte den Zündschlüssel und startete den SUV. »Ich bin eine völlig vernünftige Frau«, murmelte sie und suchte nach dem Knopf für die Enteisungsanlage. »Ich habe keine Hemmungen, was Sex betrifft. Wenn ich aber mit einem Mann Sex habe, dann aus den richtigen Gründen. Nur weil Alex Knight gut aussieht und reizend zu mir ist, heißt das noch lange nicht, dass ich mich in ihn verliebt habe.«
    Sarah schnaubte. Reizend? Verdammt, der Kerl hatte sich benommen, als wäre er Gottes Antwort auf ihre Gebete. Und es machte ihn wahnsinnig, dass sie nicht über ihren Schatten sprang und in sein Bett hüpfte, um seine starken Arme zu fühlen, das Gewicht seines heißen Körpers auf dem ihren, das … das … Verflixt, er war der Verrückte, nicht sie! Sie stand nicht im Begriff, sich in Alex Knight zu verlieben! Er fühlte sich nur von ihrer Schönheit angezogen, nicht von ihrem Herzen, ihrer Seele und ihrem Verstand. Er war wie alle anderen auch.
    Oder nicht?
    Spielte es denn eine Rolle, dass auf der Karte, die er seinen Rosen beigelegt hatte, gestanden hatte, die Blumen seien für das süßeste Mädchen diesseits der kanadischen Grenze, und nicht für das hübscheste? Zudem hatte er ihr den Geländewagen geschenkt, damit sie unabhängig war; also konnten ihm ihre Gefühle nicht gleichgültig sein. Und es sah ganz danach aus, als läge ihm sehr daran, dass sie verheiratet blieben. Warum sonst hätte er ihr ein paar Wochen vor dem geplanten Scheidungstermin einen Ehering geschenkt?
    »Denk nicht mehr daran«, sagte sie sich wieder. »Der Mann ist einfach fest entschlossen, mich in den Wahnsinn zu treiben.«
    Bei dem Gedanken trat Sarah so fest aufs Gaspedal, dass der Drehzahlmesser auf dreitausend Umdrehungen schoss. Sie gab noch mehr Gas, die Nadel rührte sich nicht.
    Natürlich war ihr nicht entgangen, dass die Karre nicht neu war und bereits sechzigtausend Meilen auf dem Buckel hatte. Aber der Drehzahlmesser stieg auf sechstausend, warum also wollte die Nadel nicht über dreitausend gehen?
    Alex hatte eine Niete gekauft. Sarah wischte mit einem Lachen den Eisbelag von der Innenseite der Scheibe. »Man hat dich reingelegt, Mr. Superschlau. Jemand hat dir eine lahme Ente angedreht.«
    Im Moment konnte es ihr einerlei sein. Der Wagen war funktionstüchtig, und dreitausend Umdrehungen waren zum Fahren ausreichend. Sarah trat auf die Bremse, drückte den Schalthebel auf eins, ließ die Bremse los und gab langsam Gas, dann drehte sie am Lenkrad und steuerte den SUV auf den Weg, der zur Hauptstraße führte.
    Sie konnte fahren! Ganz allein!
    Sarah kam zu dem Schluss, dass sie eindeutig nicht das Problem war; die Knights waren es. Sie machten sie nervös. Wenn sie allein war, fuhr sie viel besser, als wenn jemand neben ihr saß und ihr sagte, was sie zu tun und lassen hatte.
    Sie war frei! Sie konnte in die Lodge fahren, sogar in den Ort, wenn sie mehr Fahrpraxis hatte. Teufel, sie

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