Mein verräterisches Herz: Roman (German Edition)
befriedigte Frau sein. Sarah hob ihre verbundene Hand mit einer Geste des Triumphs, die der fiktionalen Rachel Foster galt, als sie Schritte vor der Tür hörte.
»Alles klar da drinnen?«, fragte Alex.
»Mir geht es großartig! Ich fühle mich nach dem ausgiebigen Schlaf mit positiver Energie richtig aufgeladen.«
Ein Moment des Zögerns. »Okay. Ruf mich, wenn du fertig bist«, sagte er. Dann hörte sie, wie er sich entfernte.
Sarah stand mit ihrem heilen Bein auf und verlagerte im Stehen ihr Gewicht auf beide Beine, wobei sie entdeckte, dass ihr Knie kaum mehr schmerzte. Sie tastete sich weiter und fand die Toilette, erledigte ihr Geschäft und straffte energisch die Schultern, als sie eindeutig lächelnd ihre Kleidung in Ordnung brachte. Mal sehen, wie es Alex gefallen würde, eine Frau zu verführen, die eine schäbige alte Jogginghose und ein noch älteres Sweatshirt trug.
Sie schnaufte unwillig. Der Bursche war doch nur an dem interessiert, was sich unter den Klamotten verbarg. »Na schön«, murmelte sie. »Mal sehen, ob ich die Sache total nüchtern abziehen kann.« Sarah griff nach dem Türknauf, und als sie die Tür öffnete, hatte sich ein unschuldiges Lächeln in ihrem Gesicht breitgemacht. »Ich bin fertig, Alex.«
Sie hörte, wie er zu ihr kam, und war darauf vorbereitet, dass er sie hochheben und an seine Brust drücken würde. Nicht gefasst war sie darauf, dass er sich mit ihr in den Armen setzte und sie sorgsam auf seinem Schoß postierte.
»Bekomme ich keinen eigenen Stuhl?«, fragte sie. Offenbar war dies als Auftakt ihres Spielchens gedacht.
»Ich habe beschlossen, dich zu füttern«, erklärte er. »Mein
Menü hat beim Kosten den Geschmackstest nicht bestanden.«
»Und mein frisches Handtuch?«, fragte sie und hielt ihm die Hand hin.
Er beugte sich kurz von ihr weg, dann legte er ein warmes, feuchtes Tuch auf ihre nach oben gewandte Handfläche. »Wie geht es deinem Knie?«, fragte er und streichelte es sacht. »Die Schwellung ist zurückgegangen.«
»Ja. Die Ruhe hat Wunder gewirkt.« Sie säuberte unbeholfen ihre heile Hand, doch als sie mit ihrem Gesicht ähnlich verfahren wollte, nahm Alex ihr diese Mühe ab.
Die Lektüre der vielen Liebesromane war nicht vergeblich gewesen, da sie nun in einem oder zwei Punkten Bescheid wusste, was Männer betraf. Sie schmiegte sich an seine Hand und öffnete die Lippen, als das Tuch ihren Mund berührte. »Hm, wundervoll«, hauchte sie und ließ ihre Zunge hervorschnellen, just als seine Finger vorüberstreiften.
Plötzlich verschwand der Waschhandschuh, und sie hörte, wie er in eine Schüssel mit Wasser getaucht wurde. Alex räusperte sich. »Als ersten Gang gibt es heute Hotdogs«, sagte er ein wenig gereizt.
Ein warmer Hotdog wurde ihr an den Mund geführt, und wieder öffnete Sarah die Lippen, berührte die Wurst mit der Zungenspitze und sog sie dann halb in den Mund, wobei sie ein Stöhnen hören ließ – das von dem gedämpften, grollenden Ton aus der Brust, an die sie sich lehnte, übertönt wurde.
Sie biss so kräftig zu, dass man das Zuschnappen der Zähne hörte, und spürte, wie Alex unter ihr erbebte. Das winzige
Erdbeben ermutigte sie, sich die Lippen abzulecken und laut flüsternd zu sagen: »Hm, wie gut das schmeckt.«
Sie hörte, dass der Rest des Hotdogs auf dem Boden landete. »Vielleicht sollte ich mit den Leckerbissen beginnen«, sagte er. Sein Ton war nicht mehr gereizt, sondern entschieden gequält.
Das klebrige Marshmallow und der triefende Schokocracker wurden ihr etwas unsanfter zwischen die Lippen geschoben, und Sarah biss rasch ab, kaute, und wandte ihm ihr Gesicht zu. »Habe ich Schokolade im Gesicht?«, fragte sie und fuhr sich mit der Zunge über ihre Lippen.
Es war kein ersticktes Stöhnen, das sie diesmal hörte, sondern ein ominöses Knurren, das Sarah vor seinem bevorstehenden Schlag warnte. Sein Mund nahm ihren völlig in Besitz und ergänzte den Geschmack nach Marshmallow und Schokolade mit prickelndem Traubensaft.
Herrgott, sie hatte ihre Hand zu kühn ausgespielt! Sarahs Kopf schwamm in schwindelerregenden Kreisen, und erst als sie wieder atmen konnte und spürte, wie ihr Rücken sich in die Matratze drückte, wurde ihr klar, was geschah.
Alex landete schwer neben ihr, und er küsste sie wieder, als eine seiner Hände unter ihr Hemd glitt, um ihre Brüste zu umfassen, während seine andere Hand in ihr Haar griff, so dass der Kuss sich vertiefte.
Doch alles schien stehen zu bleiben, sogar die
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