Mein verräterisches Herz: Roman (German Edition)
Gott, er war wieder bereit?
Offenbar! Sein Mund glitt ihren Hals entlang, entzündete ihre Leidenschaft von Neuem, und seine Hüften erschütterten abermals ihre Welt. Hmmm, daran konnte sie sich gewöhnen …
22
W ie viel werden die neuen Motoren kosten?«, fragte Sarah, die vor dem knisternden Feuer saß und Gott weiß was zum Frühstück aß. Sie konnte weder dem Geschmack noch dem Geruch nach feststellen, ob Alex sie kurieren oder umbringen wollte.
»Wir sind gegen Sachbeschädigung versichert, und darum handelt es sich ja nun mit Sicherheit«, sagte er von irgendwo nicht weit von der Rezeption. »Die Ausgaben werden allerdings die Versicherungssumme übersteigen, da die neuen Motoren mehr kosten, als unser gesamter Maschinenpark wert ist. Skidder und Entaster sind alt, der Holzschlepper sogar uralt, und die Versicherung deckt nur den gegenwärtigen Wert ab.« Sie hörte ihn durch den Raum gehen. »Ein Glück, dass unser neuester Skidder verschont geblieben ist. Er steht im Schuppen und wartet auf sein Ersatzteil.«
»Wie viel musst du also auf den Tisch legen?«
»Insgesamt? An die sechzig-, siebzigtausend Dollar für die Pick-ups, den Entaster und die Skidder«, sagte er diesmal vom Holzofen aus. »Und zusätzliche zweihundertfünfzigtausend für einen neuen Holzschlepper, da eine Neuanschaffung günstiger kommt als die Reparatur.«
Sarah blickte in seine Richtung, obwohl sie ja nichts sehen konnte. »Hast du so viel Bares?«
Sie hörte seinen Seufzer durch den ganzen Raum. »Nicht wenn Grady unser Konto leergefegt hat, um die Anzahlung für Loon Cove Lumber zu leisten. Unsere Bonität steckt im Sägewerk.«
Allmächtiger – damit war das Unternehmen ernsthaft gefährdet. Ohne zu überlegen, was sie tat, nahm Sarah einen Bissen von ihrem Frühstück – und musste würgen. Sie spuckte den Bissen in ihre Hand und rieb ihre Zunge an den Zähnen ab. Alex war als Liebhaber, als gäbe es kein Morgen – Kochen gehörte jedoch nicht zu seinen Stärken.
»Da, trink einen Schluck Traubensaft«, bot er an und hielt ihr eine Flasche an die Lippen.
Sarah nahm einen tiefen Zug und vergaß, dass er mit Sprudel war, worauf sie ein so starker Hustenanfall erfasste, dass ihr der Saft schier aus der Nase blubberte. Ihr Kinn wurde angehoben und … guter Gott, er wischte ihr mit seinem Ärmel die Nase ab!
»Ich muss zum Pick-up und zu Hause anrufen«, sagte er und rieb ihr mit dem Daumen etwas aus dem Mundwinkel. »Glaubst du, dass du dein Frühstück zu dir nehmen kannst, ohne dich umzubringen, wenn ich dich kurz allein lasse?«
»Wahrscheinlich nicht«, murmelte sie, wobei sie die Reste des Sandwiches hinunterwarf. Ihre Hand war klebrig, und sie tastete herum, bis sie Alex’ Brust fand und ihre Finger an seinem Hemd abwischte. »Ich bin ohnehin nicht sehr hungrig. Schneit es noch?«
»Die Sonne scheint. Es hat einen halben Meter Neuschnee.«
»Wie wollen wir hier herauskommen, wenn die Schneepflüge nicht starten können?«
»Vielleicht werden wir noch eine Nacht hier aushalten müssen«, mutmaßte er ganz in ihrer Nähe. »Das wäre doch halb so schlimm, oder? Wir können unsere Lektionen ausarbeiten«, sagte er, und im nächsten Moment küsste er sie.
Sie hatten letzte Nacht so intensiv daran gearbeitet, dass sie sämtliche Prüfungen mit fliegenden Fahnen bestehen würde. Sarah seufzte und wollte seinen Kuss erwidern, als sie plötzlich leere Luft küsste.
»Tu das nicht«, sagte er von irgendwo über ihr. »Oder ich halte dich hier bis zum Frühling fest, wenn es taut.«
»Du hast angefangen.«
Sein Gesicht kam wieder näher. »Und ich habe die Absicht, es zu Ende zu bringen«, flüsterte er. »Sobald du mir eine Antwort gibst.«
»Meine Antwort? Ja, worauf denn?«, fragte sie total verwirrt.
»Ich habe dich gestern gefragt, ob du mich heiraten willst.«
»Ach so.« Sie lehnte sich von ihm weg und nickte. »Du wirst es erfahren, sobald ich mich entschieden habe.«
Wieder war die Luft vor ihr leer, und Sarah hörte Schritte, die zur Tür gingen. »Rühr dich nicht von der Stelle«, befahl er, als auch schon ein kalter Luftzug durch den Raum fegte und die Tür laut ins Schloss fiel.
Sarah berührte den Ehering an ihrem linken Ringfinger. Am Morgen hatte sie ihn beim Erwachen entdeckt. Alex wollte wohl sicher sein, dass ihm niemand seine per Ferntrauung angetraute Frau stahl. Sie überlegte, ob sie in seinem Leben – und natürlich in seinem Bett – zur fixen Größe werden wollte.
Wenn
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