Mein verruchter Marquess
mitfühlend an und bemerkte ihre Anspannung.
„Na, na, Liebste. Es gibt keinen Grund, so nervös zu sein. Komm her. Setz dich zu mir." Er führte sie zu dem ledernen Sessel, setzte sich und hielt ihr einladend die Hand hin.
Lächelnd nahm sie seine Hand und setzte sich quer auf seinen Schoß. Sie strich ihr Hemd und den Hausmantel glatt und legte die Arme lose um seinen Hals.
„So, ist das nicht gemütlich?", neckte er sie und schob ihre nackten Füße unter seinen Schenkel, damit sie nicht kalt wurden.
Sie lächelte, dankbar für seine Bemühungen, sie zu beruhigen. Einen Moment lang sah er ihr in die Augen. „Du wirkst so anders", sagte er plötzlich.
„Ach ja?"
„Ja. Du hast - ich weiß nicht - so ein Zwinkern in den Augen. Schon seit der Trauung. Dieser Kuss, den du mir gegeben hast- oh!"
Sie schmunzelte. „Hat es dir gefallen?"
„Darling, hätte es mir noch besser gefallen, hätte ich dich direkt dort auf dem Altar genommen, und der Blitz hätte uns beide getroffen. Also? Bekenne. Was ist der Grund für dieses Zwinkern?"
„Das bist du." Sie seufzte tief und streichelte sein Gesicht, aber dann erinnerte sie sich an das, was ihr noch auf der Seele lag. Sie wollte nicht, dass es noch irgendwelche Geheimnisse zwischen ihnen gab, wenn sie sich ihm zum ersten Mal hingab. „Max?"
„Ja?"
„Ich - ich muss dir etwas gestehen."
„Oh. Bitte."
„Versprichst du mir, dass du nicht böse wirst?"
„Ich verspreche es. Heute ist unser Hochzeitstag. Was ist denn, mein Liebling?"
Verlegen sah Daphne zu Boden. „Ich habe das Saphirhalsband für das Waisenhaus verpfändet." Sie verzog das Gesicht und sah von unten her zu ihm auf, um zu sehen, wie er reagierte. „Du erinnerst dich an das Haus, das ich für die Kinder kaufen wollte? Die Schule, die zum Verkauf stand?"
Er zog eine Braue hoch. „Ja?"
„Unglücklicherweise wurde meiner Hoffnung, Gutes tun zu können, dann ein herber Rückschlag versetzt."
Aufmerksam sah er sie an, wirkte aber nicht ärgerlich, ganz, wie er es versprochen hatte. „Welche Art von Rückschlag, meine Liebe? Reichte das Geld nicht?"
„Doch, es war genug Geld da, zusammen mit den Spenden, die wir bereits gesammelt hatten."
„Was war es dann? Hatte jemand anders es gekauft?"
„Nein." Sie konnte ihren Ärger nicht länger verhehlen. „Sie wollten es mir nicht verkaufen, weil ich eine Frau bin."
„Aha." Jetzt zog er beide Brauen hoch. „Nun, meine liebe Lady Rotherstone", sagte er. „Darum werden wir uns kümmern." Er gab ihr einen Kuss auf die Nase und lachte leise. „Einen Moment lang hatte ich mir Sorgen gemacht."
„Du bist nicht böse, weil ich das Halsband verkauft habe? Wir haben uns nicht sehr gut vertragen, als ich mich dazu entschloss. Wären wir ... "
„Genug. Dass ich so viel Glück hatte, eine Frau zu heiraten, die nicht nur an sich selbst denkt, sondern den Gegenwert eines Geschenks für eine Handvoll zerlumpter Kinder hergibt - du bist ein Engel, Daphne. Ich kann nicht glauben, dass du mir gehörst."
Sie umarmte ihn. „Danke für dein Verständnis."
„Willst du ein anderes Halsband?"
„Nein. Ich hätte lieber Betten und ein paar neue Kleider für die Kinder."
„Gemacht", flüsterte er. „Das wird mein Hochzeitsgeschenk."
„Oh, Max!"
„Wirklich, Daphne, wenn dies jetzt die Zeit der Geständnisse ist, dann muss ich dir auch noch etwas gestehen."
Sie runzelte die Stirn und war fest entschlossen, sein Geheimnis, was immer es sein mochte, so aufzunehmen, wie er ihres aufgenommen hatte. Als er sie einen Moment lang ansah, erkannte sie einen Funken Übermut in seinen Augen. „Was ist es, du Schuft?", flüsterte sie und sah ihn misstrauisch an.
„Du erinnerst dich an den Tag in der Bucket Lane? Als du mich aus dem Bordell herauskommen sahst?"
Sie nickte und versuchte, ihren Abscheu gegenüber diesem Etablissement zu verbergen.
„Ich war dort nicht aus dem Grund, den du vermutest", erklärte er. „Um ehrlich zu sein, war ich nur dort, um dich zu sehen."
„Wie bitte?"
„Gott ist mein Zeuge." Er erzählte ihr die ganze erstaunliche Geschichte, wie er seinem Anwalt die Anweisung gegeben hatte, eine Liste möglicher Bräute für ihn zusammenzustellen, ehe er aus dem Ausland nach England zurückgekehrt war.
Sie schmunzelte über seine absonderliche Liste, und vermutlich hätte sie ihm nicht geglaubt, wäre er nicht aufgestanden, um den Brief zu holen und ihn seiner Frau zum Lesen zu geben.
„Hypatia Glendale? Das ist meine
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