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Mein verruchter Marquess

Mein verruchter Marquess

Titel: Mein verruchter Marquess Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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Titel bekommt. Wenigstens darf ich hier wohnen bleiben, bis die Anwälte entschieden haben, welcher meiner Neffen die größeren Rechte hat."
    „Es tut mir so leid wegen Ihres Verlustes." Daphne streckte die Hand aus und legte sie auf den mageren Unterarm der alten Dame. „Es ist sicher unerträglich für Sie, das alles durchmachen zu müssen. Davon wusste ich nichts."
    „Ich bete, dass Sie niemals erleben müssen, wie viel Schmerz es bereitet, ein Kind zu verlieren. Oder hilflos zuzusehen, wie ihr geliebter Sohn auf Abwege gerät. Aber ich fürchte, das ist leider ein weit verbreitetes Leiden."
    Daphne erschauerte. „Gibt es etwas, das ich für Sie tun kann?", fragte sie leise.
    Die ältere Frau lächelte matt. „Das haben Sie schon, allein durch Ihren Besuch. Ich hätte mich sehr gefreut, wenn mein Drake ein Mädchen wie Sie getroffen hätte. Unglücklicherweise vergeudete er seine Zeit mit unaussprechlichen Frauenzimmern und starb, ehe er sich auch nur einmal verliebt hatte."
    Bei Lady Westwoods Worten lächelte Daphne traurig und lehnte sich in ihrem Stuhl zurück. Aber zumindest sah sie jetzt einen möglichen Grund, warum Virgil wollte, dass Max hierher kam und nach Lady Westwood sah.
    Vielleicht hatte er, der ja auch so viel Zeit auf dem Kontinent verbracht hatte, Drake dort kennengelernt. Daphne ahnte nicht im Entferntesten, was hier vor sich ging, aber sie hoffte um Lady Westwoods willen sehr, dass ihr tollkühner Sohn noch am Leben war.
    „Lady Westwood, glauben Sie - dass Ihr Sohn meinen Mann gekannt hat?"
    Die Countess sah sie mit festem Blick an. „Ja, meine Liebe. Dessen bin ich ziemlich sicher."
    In diesem Moment spürte Daphne, wie jemand sie beobachtete. Langsam drehte sie sich um und sah den kalten Blick des Dieners John auf sich ruhen. Dieser beschützende Dienstbote schien es nicht zu mögen, dass sie Fragen stellte, die seine zerbrechliche Herrin aufregten.
    Eine Bewegung vor dem Fenster erregte plötzlich ihre Aufmerksamkeit. Als sie dorthin sah, bemerkte sie Max, der auf seinem Pferd die Auffahrt hinauf galoppierte.
    „Nun, wie es aussieht, hat mein Gemahl mich endlich gefunden", bemerkte sie leichthin. „Er ist so fürsorglich. Ich hatte schon so ein Gefühl, dass er vielleicht nach mir suchen könnte."
    „Frisch Vermählte." Lady Westwood lächelte.
    „Wenn Sie mich bitte für einen Moment entschuldigen? Ich möchte nur kurz hinausgehen und ihm sagen, dass es mir gut geht, damit er nicht hier hereinstapft wie ein grimmiger Bär."
    Lady Westwood lächelte. „Wie Sie wünschen, Lady Rotherstone."
    Daphne stellte ihre Teetasse ab und verließ den Salon. Sie ging zur Vordertür. Das könnte interessant werden, dachte sie, und machte sich auf einen Wutausbruch gefasst.
    Sie ging an den großen Säulen vorbei und dann langsam die Vordertreppe hinunter, als Max heranritt, ganz in Schwarz gekleidet wie an jenem ersten Tag in der Bucket Lane.
    Er war barhäuptig, das dunkle Haar zerzaust, die Wangen gerötet von Wind und Sonne. Seine hellen Augen blitzten vor Zorn, als er ihr einen wütenden Blick zuwarf, das Pferd zum Stehen brachte und sich aus dem Sattel schwang.
    Einer der Stallburschen Lady Westwoods sprang heran, um ihm die Zügel abzunehmen. Max sah den Jungen nicht einmal an. Sein Blick war fest auf Daphne gerichtet.
    Als er auf sie zukam, bebte sie ein wenig, teils vor Angst vor seiner Reaktion, teils vor Erleichterung, weil ihm genug an ihr lag, um hierherzukommen.
    Geistesabwesend bemerkte sie, dass er das Haus verlassen hatte, ohne sich zu rasieren. Er musste hinausgestürmt sein, kaum dass er ihre kleine Nachricht auf dem Spiegel entdeckt hatte. Dieser Umstand bereitete ihr ein wenig Befriedigung. Aber mit den dunklen Schatten auf seinen Wangen sah er noch härter und gefährlicher aus als gewöhnlich.
    Doch sie fürchtete sich nicht vor ihm, denn im Geiste sah sie ihre wilde Liebesnacht vor sich, die sie gerade erst erlebt hatten.
    Als er auf sie zukam, empfand sie Verlangen nach ihm, mit beeindruckender Heftigkeit, trotz ihres Zorns, ihrer Verletztheit und des Wunsches, ihn zu erwürgen.
    „Hallo, meine Liebe", sagte er kühl.
    Daphne lächelte ihn an, als er sich vorbeugte und ihr einen Kuss auf die Wange gab, während seine Augen vor Zorn funkelten.
    „Wie seltsam, dich hier zu sehen."
    „Lady Westwood besucht in der Stadt dieselbe Kirche wie ich", erwiderte sie. „Wusstest du das?"
    „Nun, mein Mädchen, du kennst jeden, was?"
    „Jeden außer Ihnen, Mylord.

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