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Mein verruchter Marquess

Mein verruchter Marquess

Titel: Mein verruchter Marquess Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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sich zunächst um dringendere Belange zu kümmern.
    Die Frage jedoch, wie viel Wahrheit frühere Generationen von Agenten des Ordens ihren Ehefrauen über ihre Aktivitäten verraten hatten, brachte ihn zu der Überlegung, ob die alte Lady Westwood wohl eine Ahnung über die wahren Gründe hatte, warum Drake den Kontinent bereist hatte.
    Seine eigene Mutter hatte so gut wie nichts gewusst. Es war üblich, die Frauen herauszuhalten.
    Himmel, er war so wütend auf sich selbst wegen seiner Achtlosigkeit. Wie hatte er zulassen können, dass Daphne Wind bekam von seinem Doppelleben? Wie hatte er nur so dumm sein können?
    Es sah ihm gar nicht ähnlich - und ihm schien beinahe, als hätte ein kleiner Teil von ihm sich erwischen lassen wollen. Ein verstörender Gedanke. Als hätte er sich absichtlich verraten, gegen jede Logik, damit seine geliebte Daphne ihn endlich ganz kennenlernte und ihre Liebe vollkommen würde ...
    In diesem Moment spürte Max die Anwesenheit eines anderen vor der geschlossenen Tür zu Drakes Zimmer.
    Er rührte sich nicht, blickte zur Tür. Durch den Türspalt unten erkannte er den Schatten zweier Füße.

    Jemand lauschte auf das, was er in den Räumlichkeiten tat. Als die Tür gleich darauf aufging, wie um ihn zu erschrecken, war Max bereits bewusst, dass er nicht allein war.
    Der große Diener, den er unten gesehen hatte, verneigte sich respektvoll, doch sein Blick verriet seine Missbilligung. „Kann ich Ihnen helfen, Sir?"
    „Ah ja, ausgezeichnet." Max sprach leichthin, aber der Diener sah nicht sehr glücklich aus. „Lady Westwood bat mich, ein Porträt aus der Kinderzeit ihres Sohnes zu holen. Doch ich kann es wohl nicht finden."
    Der Diener trat zu einem Bücherregal und nahm eine Miniatur in einem vergoldeten Rahmen heraus.
    Max lächelte ein wenig hilflos. „Ah - natürlich. Direkt vor meinen Augen."
    „Sonst noch etwas, Mylord?", fragte der Diener, ohne jedoch im Geringsten unverschämt zu wirken.
    „Nein, nein. Danke ... für Ihre Hilfe."
    Der Diener blieb stehen und ließ keinen Zweifel daran, dass er sich erst entfernen würde, wenn auch Max ging.
    Er betrachtete Max' Taschen, als wollte er sich davon überzeugen, dass dieser nichts hatte mitgehen lassen.
    Max war sich darüber im Klaren, dass sein Verhalten äußerst seltsam wirken musste. Da ihm keine gute Entschuldigung einfiel, warum er die Habe von Lady Westwoods vermutlich verstorbenem Sohn durchsucht hatte, lächelte er nur hochmütig und ging hinaus, das kleine Kinderporträt seines Mitagenten in der Hand.
    Verdammt, wo konnte Drake Hinweise hinterlassen haben, ehe er gefangen genommen wurde?
    Der merkwürdige Diener folgte ihm wie ein Schatten bis in den Salon, wo Max höflich Lady Westwood das Porträt ihres Sohnes überreichte.
    Sie nahm es und strich mit ihren knotigen Fingern liebevoll darüber. „Wir haben es anfertigen lassen, ehe er fortging zur Schule."
    „Ein hübscher Junge", meinte Daphne.
    „Er kommt nach seinem Vater. Also, Lord Rotherstone, haben Sie meinen Drake gekannt?"
    „Ja, ich glaube, wir haben einmal in der Schule miteinander geboxt." Max lächelte.
    Lady Westwood lachte. „Das sieht ihm ähnlich. Worum ging es dabei, wissen Sie das noch?"
    „Ich glaube, es war eine unbedeutende Frage der Ehre, auch wenn ich mich nicht mehr an die Einzelheiten erinnere.
    Es ist lange her." Max bemerkte, dass der Diener ihn von der Türschwelle immer noch misstrauisch ansah.
    „Beinahe hätte ich es nicht gefunden, aber Ihr Diener war so freundlich, es mir zu zeigen."
    „Der Diener John", erklärte Daphne.
    „Tatsächlich habe ich Ihrer Gemahlin gerade erzählt, wie sehr dieser Mann mir unentbehrlich geworden ist, obwohl er erst seit zwei Monaten hier ist. Ich verstehe kaum, wie ich jemals ohne ihn zurechtkommen konnte."
    „Zwei Monate." Das war ungefähr der Zeitraum, der seit ihrer Hochzeit vergangen war, der Tag, an dem Max Drake gesehen hatte. Er musterte den Mann. „Stimmt das?"
    John erwiderte seinen Blick, vermutlich unbewusst, in einer Art und Weise, wie kein gewöhnlicher Diener es jemals wagen würde.
    „Wo standen Sie vorher in Diensten?", fragte Max und ging auf ihn zu, sorgfältig darauf bedacht, dass die Frauen hinter ihm blieben.
    „Ich habe für eine Familie in der Nähe von Cambridge gearbeitet, Mylord."
    „Wie lautete der Name?"
    „Lamb."
    „Ich verstehe. Lady Westwood, was hat Sie veranlasst, diesen Mann einzustellen? Vielleicht ein plötzlicher Notfall unter Ihren

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