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Mein verruchter Marquess

Mein verruchter Marquess

Titel: Mein verruchter Marquess Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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sich etwas zum Anziehen aus dem Schrank heraus. „Süße, bist du hier?"
    Keine Antwort.
    Max seufzte, fuhr sich mit der Hand durchs Haar und entschied, zum Frühstück nach unten zu gehen. Vermutlich war sie schon dort, aber es gefiel ihm nicht, allein aufzuwachen.
    Er hatte sich daran gewöhnt, mit ihr in seinen Armen einzuschlafen, und es war sehr ungewöhnlich, dass sie aufgestanden war, ohne ihn zu wecken.
    Es erschien ihm seltsam.
    Mit einem letzten Blick auf seine Kleider, die überall in ihrem Schlafzimmer verteilt lagen, und ihr rotes Taftkleid, das noch immer dort lag, wo sie es ausgezogen hatte, ging er nackt von ihrem Bett in den verspiegelten Durchgang, der ihre Zimmer verband, warf einen Blick auf seine Wangen, die dringend eine Rasur brauchten, sah in das Schlafzimmer und in den begehbaren Kleiderschrank. Aber sie war nicht dort.
    Als er in sein Zimmer weiterging, blieb er wie angewurzelt an der Schwelle stehen.
    Der Anblick, der sich ihm bot, verschlug ihm den Atem.
    Auf seinem Bett verstreut lagen all die Dinge, die er für seine Spionagetätigkeit brauchte. Die Vase lag an der Seite, die Nische stand offen, sichtbar für alle Welt.
    Sein Herz schlug wie rasend, als sein Blick auf den Spiegel über dem Ankleidetisch fiel. Quer über seinem aschfahlen Abbild im Spiegel stand in grellem Rot die Botschaft geschrieben, die sie ihm hinterlassen hatte - ein Wort nur: Lügner.
    18. Kapitel
    Es ist so reizend von Ihnen, mich zu besuchen, Miss Starling - oh, Verzeihung, ich meine, Lady Rotherstone", korrigierte sich die gebrechlich wirkende Countess of Westwood mit einem liebenswürdigen Lächeln.
    Daphne saß mit ihr in ihrem herrschaftlichen Salon und wartete auf den Tee. „Nun, ich kam gerade vorbei und bewunderte aus der Ferne Ihr Haus, und als jemand mir sagte, es handelte sich um Westwood Manor, konnte ich mir die Gelegenheit nicht entgehen lassen, Ihnen meine Aufwartung zu machen."
    „Wie aufmerksam von Ihnen."
    „Es ist wirklich ein schönes Haus. Vielen Dank, dass Sie es mir gezeigt haben", sagte Daphne. „Die Umgebung ist auch wunderschön."
    „Ein wenig kahl, jetzt, da alle Blätter gefallen sind", meinte die ältere Dame mit einem tiefen Seufzer und blickte zu dem Fenster, von dem aus man die Terrasse sehen konnte. „Ach, was ich noch fragen wollte - wie geht es Ihrer lieben Großtante Anselm?"
    Daphne lächelte und begann die neuesten Nachrichten über die Dowager Duchess zu erzählen, aber ihre Gedanken wanderten immer wieder zurück zu Max. Sie ließ die Uhr auf dem Kaminsims nicht aus den Augen.
    Zwar hatte sie einen Vorsprung vor ihm, aber sie bezweifelte nicht, dass er bald kommen würde, und er würde nicht sehr glücklich sein. Sie konnte kaum abwarten, sein Gesicht zu sehen, wenn er eintraf und erkannte, dass sie ihn ausnahmsweise einmal überlistet hatte.
    Ach, wie sehr würde sie seinen Zorn genießen!
    Wenigstens hatte sie diesmal nicht die beiden Willies in ihren Streich miteinbezogen. Nun, da Max genau genommen deren Dienstherr war, wollte sie nicht riskieren, dass er die beiden feuerte, nur um sie für ihr erneutes Weglaufen zu bestrafen.
    Im Kutschhaus auf dem Anwesen hatte sie entdeckt, dass auch ihr Gemahl einen hohen Phaeton besaß, ähnlich dem Jonos. Da sie einige Erfahrung darin besaß, so ein Gefährt zu lenken, hatte sie die Stallburschen gebeten, es für sie bereit zu machen, und war davongefahren, um die Morgenluft zu genießen, wie sie es angegeben hatte, ohne jemandem vom Personal zu sagen, wohin sie wollte. Sie vertraute darauf, dass ihr Gemahl geschickt genug war, dies selbst herauszufinden.
    Jedenfalls war der kühle, spätherbstliche Tag perfekt für eine Ausfahrt über Land. Daphne war losgefahren mit einer vagen Vorstellung darüber, wie sie hierherkommen sollte, aber wann immer sie ein wenig genauere Angaben über den Weg nach Westwood Manor brauchte, hatte sie angehalten und gefragt.
    „Ah", sagte Lady Westwood. „Da kommt John mit dem Tee."
    Der hochgewachsene, livrierte Diener trug das Teeservice auf einem silbernen Tablett herein und stellte es auf dem zierlichen Tisch zwischen ihnen ab.
    Er verneigte sich vor Lady Westwood und fragte mit ernster Miene: „Wünschen Sie sonst noch etwas, Madam?"
    „Ja, würden Sie bitte den Schirm vor dem Kamin verschieben, John? Es ist ein wenig zugig. Und bitte bringen Sie mir das Kissen für meinen Rücken."
    „Jawohl, Mylady." Er ging zu dem bestickten Schirm und schob ihn beiseite, sodass die Hitze sich besser

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