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Mein verruchter Marquess

Mein verruchter Marquess

Titel: Mein verruchter Marquess Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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herausnahm.
    Das Papier war steif und roch noch immer nach der inzwischen getrockneten Lösung, die Max früher am Tag aufgetragen hatte. Sie faltete es auseinander, während die kleinen Härchen an ihrem Nacken sich aufstellten.
    Die weißen Stellen zwischen Virgils kurzer Beschreibung der schwarzen Araberstute bei Tattersall's waren nun angefüllt mit Anweisungen für ihren Gemahl.
    Entsetzt und verwirrt starrte sie auf die kurzen Zeilen.
    Erstens: Für wen hielt dieser Highlander sich, dass er einem mächtigeren und höherrangigen Peer wie Max Befehle erteilte?
    Zweitens: Wer war Drake?
    Und drittens und vor allem: Was wollten sie von der lieben alten Lady Westwood?
    Daphne, die stets sehr aktiv in der Gesellschaft gewesen war, war gut bekannt mit der verwitweten Countess, einer lieben, traurigen, nervösen alten Dame, der typisch hilflosen Frau.
    Sie gehörten derselben Kirchengemeinde an, und Daphne sah sie seit Jahren jede Woche, stets in schwarzer Witwentracht gekleidet. Ihr war Lady Westwood immer etwas seltsam erschienen: Sie schien unglaublich nervös zu sein und auch ein wenig an Verfolgungswahn zu leiden. Vermutlich werde ich ebenso enden, wenn ich mein Leben lang diese Intrigen aushalten muss.
    Nichts davon ergab einen Sinn. Ihre erste Reaktion war Verwirrung, doch als sie zum Schlafzimmer blickte, wo Max tief und fest schlief, kehrte ihr Zorn mit aller Macht zurück.
    Wer ist er? Was hatte das alles zu bedeuten? Kannte sie ihn überhaupt wirklich?
    Sie wandte ihre Aufmerksamkeit wieder dem Brief zu und war beinahe entschlossen, hinüberzugehen, den Schuft zu wecken und eine Erklärung von ihm zu verlangen.
    Aber wäre das nicht viel zu naiv? Er würde sie nur wieder anlügen. Wenn er solche Mühen auf sich genommen hatte, um sein Geheimnis vor ihr zu verbergen, wie kam sie dann darauf, dass er sich ihr plötzlich wie durch Zauber fügen und ihr alles erklären würde?
    Nein. Er musste dazu gezwungen werden. Ärgerlich schüttelte sie den Kopf, aber sie wusste nun, was sie tun würde. Wie es schien, war jetzt die Reihe an ihr, Erkundigungen über ihn einzuholen, so wie er es bei ihr gemacht hatte, viele Wochen, ehe sie sich überhaupt nur begegnet waren.
    Das Gefühl, betrogen worden zu sein, schmerzte sie, aber nichts würde sie daran hindern herauszufinden, wer er war, dieser Mann, den sie geheiratet hatte, und was genau er im Schilde führte.
    Sie sah keinen anderen Weg, denn dies war nicht die Heirat, mit der sie sich einverstanden erklärt hatte. Auf dem Heuboden beim „Three Swans Inn" hatte sie Max gebeten, offen zu ihr zu sein, und sie hatte ihm geglaubt, als er sagte, das würde er tun. Doch trotz seines Versprechens hatte er sie weiterhin belogen.
    Er hatte die Vereinbarungen gebrochen, die sie getroffen hatten, ohne zu beachten, dass sie seinen Antrag endlich angenommen hatte, weil sie geglaubt hatte, sie wären sich einig.
    Das stimmte nicht. Er hatte eine Närrin aus ihr gemacht.
    Die ganze Zeit über, während sie ihn in ihrem Herzen getragen, ihm all die Liebe gegeben hatte, zu der sie fähig war, ohne etwas zurückzuhalten, hatte er sich sorgfältig vor ihr verborgen gehalten. Wie immer.
    Sie kam sich so dumm vor. Ein Weilchen kämpfte sie gegen die Tränen, so verletzt fühlte sie sich.
    Aber sie hatte es satt, auf seine Lügen zu hören. Wütend kniff sie die Augen zusammen. Da es klar war, dass er ihr nicht die Wahrheit sagen würde, musste sie auf eigene Faust Nachforschungen über ihn anstellen. Mal sehen, wie dir das gefällt.
    Sie warf Virgils Brief auf sein Bett und ging zu ihrem Schrank, um sich anzuziehen. In wenigen Stunden wurde es hell. Du willst mit mir spielen, mein Gemahl? Na schön.
    Ich bin nicht das hübsche Dummchen, für das du mich hältst.
    An diesem Morgen erwachte Max später als üblich, streckte sich und gähnte. Er fühlte sich angenehm träge.

    Wie es schien, war seine reizende Verführerin bereits aufgestanden und hatte ihr Tagewerk begonnen. Er war allein im Bett, und das Tageslicht und der Stand der Sonne verrieten ihm, dass es ungefähr neun Uhr sein musste. Es verlangte ihn nach einem Frühstück, doch er wartete noch ein wenig, sehr zufrieden, und hoffte, jeden Moment ihr Lächeln zu sehen, mit dem sie ihn begrüßte.
    Nach einer solchen Nacht würde ihre seltsame Stimmung sicher verflogen sein, und sie wäre wieder dieselbe liebenswürdige Person wie sonst.
    „Daphne?" Vielleicht nahm sie im Badezimmer zwischen ihren Schlafzimmern ein Bad oder suchte

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