Mein verruchter Marquess
langsam zu bewegen begann, zärtlich, genussvoll.
Das Licht der Fackeln zuckte über die unebenen Wände der Höhle. Als die Lust immer größer wurde, ließ sie sich langsam auf dem Tisch zurücksinken und bot sich ihm dar, damit er seinen Hunger stillen konnte.
Er beugte sich vor und drang tiefer in sie ein, erregt wie nie zuvor durch ihre Hingabe. Sie schlang die Arme um seine Hüften, hielt ihn ganz fest.
Die Leidenschaft, mit der er sie küsste, machte sie benommen. Sie grub die Finger in sein zerzaustes Haar und rang nach Luft, löste sich von seinen Lippen, schweratmend, während sie die Hände über seinen Leib gleiten ließ.
„Ich liebe dich", flüsterte sie an seiner rauen Wange, als sie sich ihm hingab, nicht länger in blindem Vertrauen, sondern in vollem Bewusstsein dessen, wer und was er war. Sie liebte ihn umso mehr für den Edelmut, den sie immer in ihm gespürt hatte, den er ihr aber jetzt erst bewiesen hatte.
Max stützte die Ellenbogen auf den groben Tisch, zu beiden Seiten ihres Kopfes, und sah ihr einen Moment lang sehnsüchtig in die Augen.
Es erstaunte ihn, dass sie ihn jetzt wahrhaftig kannte, ihn liebte und akzeptierte. „Ich liebe dich, Daphne", flüsterte er, als er eine Strähne ihres Haares nahm und an seiner Wange rieb. „Du bist mehr, als ich jemals zu erträumen wagte. Bitte verlass mich niemals. Du bist zwei Mal vor mir davongelaufen. Ich glaube nicht, dass ich ein drittes Mal ertragen würde. Wenn du nun gehst, werde ich dir folgen, das solltest du wissen."
„Ich gehe nirgendwohin, Geliebter. Du hast mich jetzt und für immer."
Er seufzte leise vor tiefster Zufriedenheit. Endlich hatte er ein Zuhause.
Noch immer hatte er nicht alle Antworten gefunden, und der Krieg gegen das Böse, das zu bekämpfen sie sich verpflichtet hatten, mochte noch nicht zu Ende sein. Aber wenigstens hatte er eine Art Frieden gefunden.
Nach all den Jahren der einsamen Wanderung, stets auf der Jagd, ein Fremder in einem fremden Land, war er nicht länger allein. Er hatte sie, und sie waren eins, im Geiste wie körperlich, als hätte jeder von ihnen das Gegenstück von sich selbst im anderen gefunden. Sie gab seiner Kraft ein neues Ziel, er ihrem liebenden Herzen einen neuen Mittelpunkt.
Max hielt sie ganz fest, als er sie liebte, und flüsterte ihr Zärtlichkeiten ins Ohr.
Wenn all die Jahre des Umherziehens ihn eines gelehrt hatten, dann, dass sein Herz ein eigenes Reich war, und darin war sie die Königin.
Es gab keinen Ort, an dem er jetzt lieber wäre, als in den Armen der Frau, die er liebte, der er vertraute, seiner Partnerin - seine Frau, sein Engel.
Gemeinsam konnten sie ihren eigenen Himmel teilen, selbst wenn draußen ein Sturm tobte.
Epilog
Vierzehn Tage später
Ich bin so froh, dass du wieder in der Stadt bist", sagte Carissa zu Daphne, als sie gemeinsam durch den strahlend erleuchteten Ballsaal schlenderten, so wie sie es immer getan hatten.
„Nun, es freut mich zu sehen, dass deine Cousinen sich wieder benehmen."
„Ja, es ist bemerkenswert, wie sie sich plötzlich geändert haben", entgegnete Carissa trocken. „Ich muss gestehen, ich habe es genossen, all ihr Katzbuckeln und Verbeugen vor dir, Marchioness."
Daphne lachte. „Vielleicht finde ich für dich auch einen Marquess, Liebes. Natürlich ist da auf jeden Fall der neue Duke of Holyfield." Mit einer leichten Bewegung des Kopfes deutete Daphne auf Albert Carew, der an einer der Säulen im Ballsaal lehnte und so unzufrieden wirkte wie immer.
Seit dem Tod seines Bruders wirkte Albert verändert. Die bunten Farben des Dandys hatten dem Schwarz des Trauernden weichen müssen.
Als er Daphne sah, bedachte er sie mit einem hochmütigen Lächeln und wandte sich ab. Daphne achtete nicht auf die Unhöflichkeit ihres früheren Verehrers und stieß Carissa an.
„Möchtest du mit mir die Waisen besuchen, ehe wir alle nach Worcestershire aufbrechen? Die Kinder dürfen das Haus für Weihnachten schmücken."
„Das lasse ich mir auf keinen Fall entgehen."
„Max hat für die Kinder auch ein gebrauchtes Pianoforte gekauft, habe ich dir das schon erzählt? Wir werden ein wenig singen, und ich denke, ich werde einigen der älteren Mädchen sogar die ersten Musikstunden geben."
„Ich kann noch immer nicht glauben, wie gut du spielen kannst."
„Ich liebe es. Ich wünschte, ich hätte nicht all die Jahre mein Spiel vernachlässigt. Das war etwas, was ich mit Mama gemeinsam hatte."
„Nun, das Gefühl dafür hast du nicht
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