Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mein verruchter Marquess

Mein verruchter Marquess

Titel: Mein verruchter Marquess Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
Vom Netzwerk:
Verehrer schon darüber hinweg. Vielleicht überraschte Albert sie sogar und begrüßte sie wie ein Gentleman.
    Es gefiel ihr, dass auch diese Möglichkeit bestand.
    Dann aber erschien es ihr ebenso wenig wahrscheinlich wie die Möglichkeit, dass der betrunkene, großartige ungestüme Mann im Ballsaal der Edgecombes erschien.
    Wer immer er sein mochte.
    3. Kapitel
    Der Abend des Balls rückte näher und brachte ein spätes Sommergewitter mit sich, aber das schreckte Max nicht.
    Seine lange, onyxschwarze Stadtkutsche fuhr durch die dunkle Nacht, gezogen von vier schwarzen Pferden, die im Gewitter die Köpfe zurückwarfen.
    Die goldenen Kreise der Straßenlaternen huschten über die Messingverzierungen der Kutsche, während das Gespann durch eine weitere Pfütze trabte. Wasser spritzte auf. Tropfen flogen um die Räder der hohen Kutsche.
    Eine schreckliche Nacht, um unterwegs zu sein.
    Im Innern der Kutsche war das Trommeln des Regens zu hören, nur unterbrochen von dem Donner, der auf die Blitze folgte.
    Max zog an seiner Zigarre, ein selten gepflegtes Laster, und blies den Rauch aus dem Kutschenfenster, das einen Spalt offen stand. Der Regen, der über die Scheibe strömte, verbarg die dunkle Welt dahinter, als er hinausblickte.
    Er befand sich in einer seltsamen Stimmung. Ungewohnte Gedanken beschäftigten ihn. Auf dem Kontinent war sein Ziel immer klar umrissen gewesen, und er wusste, was er zu tun hatte. Aber hier in London schien er sich in einer anderen Welt zu befinden, in der sein eigener Platz unklar war.
    Nicht, dass er aufgeregt gewesen wäre, weil er Miss Starling von Angesicht zu Angesicht gegenübertreten sollte.
    Schließlich hatte er schon mit Königen gespeist. Ebenso wenig war er übermäßig besorgt wegen seiner Rückkehr in die ton. Was immer sie auch über ihn sagen mochten - er kannte mehr ihrer Geheimnisse, als sie jemals über seine erfahren würden.
    Nur hatte Virgil schon vor langer Zeit die List mit dem Inferno Club erfunden. Max hatte treu mitgemacht, hatte seine teuflische Rolle gespielt, was immer es ihn auch kostete. Er hatte sein Wort gegeben und seine Pflicht gekannt.
    Aber an diesem Abend würde er vielleicht zum ersten Mal erfahren, was seine Beziehung zu dem Orden ihn tatsächlich kostete. Vielleicht war es zu spät, jemals aus dieser Isolation herauszukommen ...
    Als die Kutsche langsamer wurde und sich ihrem Ziel näherte, schob er die dunklen Gedanken beiseite. Max warf einen Blick aus dem Fenster auf das ausladende Anwesen von Edgecombe House.
    Sein durchnässter Diener eilte voraus und öffnete ihm die Kutschentür, den Schirm in der Hand.
    Max stieg aus, warf die aufgerauchte Zigarre weg und strich seinen Samtrock glatt. Dann zupfte er seine Manschetten zurecht und nickte seinem tropfnassen Diener zu. „Sieh zu, dass du einen Unterstand findest", befahl er. „Ich möchte nicht, dass meine Pferde sich erkälten."
    „Jawohl, Mylord." Der Diener hielt den Regenschirm hoch, um seinen Herrn, der größer war als er, zu schützen, und beeilte sich, mit Max Schritt zu halten und ihn unter das Vordach zu begleiten. Dann zog er sich mit einer Verbeugung zurück.
    Aus der Dunkelheit der Septembernacht trat Max in das strahlend helle Innere des Hauses.
    Tausend Bienenwachskerzen in zahllosen Kronleuchtern und kristallenen Halterungen ließen die vergoldeten Decken von Edgecombe House erstrahlen und die Marmorsäulen schimmern.
    Vielleicht lag es nur an seiner misstrauischen Sicht auf die Welt, dass er bemerkte, wie die Feuchtigkeit dieser stürmischen Nacht das Haus durchdrang. Nasse Fußabdrücke befleckten den schimmernden Boden, Spuren von Schlamm, den die Gäste mit ihren Schuhen hereingebracht hatten. Feuchtigkeit hing in der Luft, entlockte den Teppichen einen schwach modrigen Geruch und ließ die Federn an den Hüten der Damen hängen. Max wollte nicht zu viel Aufmerksamkeit auf sich lenken, daher winkte er dem Butler ab und ging weiter, ohne seine Ankunft förmlich ankündigen zu lassen.
    Durch seine Arbeit war es nicht ungewohnt für ihn, ungeladen auf anderer Leute Partys zu erscheinen oder dorthin zu gehen, wo immer es ihm beliebte. Der Trick bestand darin, sich so zu geben, als hätte man das selbstverständliche Recht dazu.
    Er ging weiter und bewegte sich lässig durch das Gedränge im ersten Stock. Hier und da warfen ihm ein paar Leute neugierige Blicke zu, als er vorüberging, aber Max vermied jeden Blickkontakt. Ihm war klar, dass es nicht lange dauern würde, bis sie

Weitere Kostenlose Bücher