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Mein verruchter Marquess

Mein verruchter Marquess

Titel: Mein verruchter Marquess Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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wussten, wer er war.
    Nachdem einige Gäste ihn erkannt hatten, begann die Nachricht von seiner Anwesenheit die Runde zu machen. Er hörte das Geflüster, spürte die Blicke, während er langsam in Richtung Ballsaal ging, ohne sich aufhalten zu lassen. Ein paar entsetzte Blicke trafen ihn, aber zumindest fiel niemand in Ohnmacht. Die ferne Musik wurde allmählich lauter.
    Von dem Tablett eines livrierten Dieners nahm er ein Glas Rotwein. Dann ging er an zwei Empfangsräumen vorbei, wo die Tische gedeckt waren für das leichte Abendessen, das um Mitternacht serviert wurde. Es würde nicht mehr lange dauern.
    Von vorn hörte er den stampfenden Rhythmus eines Ländlers. Er ging unter ein paar Säulen am Ende des Korridors hindurch und erreichte einen Balkon, von dem aus er den Ballsaal überblicken konnte.
    Anstatt sogleich die kunstvolle Marmortreppe hinunter und in den Ballsaal zu gehen, trat er an das vergoldete Geländer und blieb stehen, um die Menge so aufmerksam zu betrachten, als wäre er noch auf dem Kontinent und jagte eine Beute.
    Als er die Reihe der Tänzer musterte, fiel sein Blick auf einen goldenen Haarschopf, und er kniff die Augen leicht zusammen. Sein Herz schlug schneller.
    Max' Blick fiel auf Daphne Starling.
    Ihren großen, schlaksigen Partner beachtete er kaum - nur gerade lange genug, um sich später an ihn zu erinnern und feststellen zu können, wer der junge Geck war mit seinem breiten Lächeln und dem rotblonden Haar.
    Dann gönnte Max sich den Luxus, Lady Nummer fünf unverhohlen anzustarren, ihre Anmut beim Tanz zu bewundern und sie vielleicht sogar mit Blicken auszuziehen. Der tiefe Ausschnitt ihres leichten weißen Kleides gefiel ihm außerordentlich.
    Jetzt verstand er, warum sie so darauf geachtet hatte, ganz bedeckt nach Bucket Lane zu fahren. Hätten die Männer dort gewusst, wie schön sie wirklich war, hätte sie vermutlich einen Aufruhr verursacht - vergleichbar dem, der jetzt in seinem Innern tobte.
    Mit einem einzigen Blick erfasste Max ihre ganze Gestalt, von den weißen Satinschuhen bis zu der blassrosa Rose in ihrem Haar, die ganze herrliche junge Frau, die reif war, sich von einem Geliebten erwecken zu lassen.
    Das Blut rauschte ihm in den Ohren. Er wollte ihre Wange berühren, ihre seidenweiche Haut unter seinen Fingern spüren. Ihren üppigen jungen Körper erforschen, mit den Händen, den Lippen - ihr Herz schneller schlagen lassen.
    Kein Mann konnte eine Frau wie sie ansehen, ohne dass sein Verlangen erwachte. Aber in seinem Begehren lag noch etwas anderes, etwas Fremdartiges. Ein tieferes Bedürfnis ...
    Als sie sich anmutig drehte, den Arm ausstreckte, die Hand mit dem langen Handschuh in die ihres Partners legte, bemerkte er ihre abwesende Miene. Sie schenkte ihrem Tänzer ein höfliches, aber gedankenverlorenes Lächeln und drehte sich dann um ihn herum, genau wie die anderen Damen es taten.
    Als ihr unruhiger Blick jedoch durch den Saal schweifte, bemerkte sie plötzlich Max, der sie beobachtete. Sie sahen einander in die Augen, und unvermutet blieb sie stehen.
    Ihr Partner ließ ihre Hand los und trat zurück in die Reihe der Männer, aber Miss Starling stand reglos mitten auf der Tanzfläche und starrte Max an, als hätte sie einen Geist gesehen.
    Ruhig erwiderte er ihren Blick. Mit seinem Ausdruck und der Andeutimg eines Lächelns versuchte er ihr zu zeigen, dass er unversehrt war.
    Inzwischen hatte ihr plötzliches Verharren für einige Unruhe unter den Tänzern gesorgt, das von Miss Starling gänzlich unbemerkt blieb.
    Die anderen bewegten sich um sie herum, stießen gegen sie, während ihr Partner weiterhin versuchte, ihre Aufmerksamkeit zu erregen. Mit ihren großen blauen Augen sah sie Max an, den Blick voller Gefühle, die zu lesen ihm trotz seiner Erfahrung und Ausbildung schwerfiel.
    Aber in diesem Moment erkannte er tief in seinem Innern mit absoluter Sicherheit, dass der Rest von Olivers Liste vollkommen irrelevant war.
    Er wusste, er hatte die Eine gefunden. Und während er ihren Blick erwiderte, erfüllte nur noch ein einziger Gedanke seinen Kopf und sein Herz, und er flüsterte ihn ihr lautlos zu: Du gehörst mir.
    Du ...
    Vielleicht hatte ein Zauberer den wilden Sturm draußen heraufbeschworen und daraus einen Mann geformt. Und dieser stand oben auf dem Balkon und sah aus, als wäre er auf dem Unwetter hereingeritten.
    Unglücklicherweise hatten Unwetter auf Daphne immer eine geradezu magische Anziehungskraft ausgeübt. Sie konnte den Blick nicht von

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