Mein verruchter Marquess
ein wenig erstaunt, dass er so gut Freund war mit Albert.
In diesem Augenblick bemerkte sie die vier, Lord Rotherstone, Lord Albert und die beiden jüngeren Carews. Sie standen an der Schwelle zum Speisezimmer, an einer der Türen, die zu einem der angrenzenden Kolonnadengänge führte. Sie schienen über alte Zeiten zu plaudern, während die übrigen Gäste an ihnen vorübergingen und sich an die verschiedenen Tische setzten.
Daphne sah besorgt aus, als sie die Gespräche der anderen beobachtete. Sie erstarrte, als sie bemerkte, wie Lord Rotherstone diskret auf sie deutete.
Dann steckten die Männer die Köpfe zusammen und sprachen offensichtlich über sie, und plötzlich konnte sie nicht mehr atmen. Langsam verschränkte Lord Rotherstone die Arme vor der Brust.
Als er den Kopf senkte und aufmerksam lauschte, was Albert wohl über sie an Klatsch zu verbreiten hatte, fühlte sie, wir ihr der Mut sank. Nein! dachte sie in hilflosem Zorn. Glauben Sie nicht seinen Lügen über mich! Mit klopfendem Herzen wandte sie sich ab, aber in diesem Moment musste sie sich der Tatsache stellen, dass sie diesen Lord Rotherstone mochte.
Allerdings konnte sie beim besten Willen nicht sagen, warum. Er besuchte schreckliche Bordelle. Er kämpfte wie ein wilder Barbar. Er besaß die Fähigkeit, andere zu manipulieren, wie er es gerade bei Albert bewiesen hatte. Und im Ballsaal hatte er sie angesehen, als stellte er sie sich nackt vor.
In ihrem ganzen Leben hatte sie noch nie jemanden wie ihn getroffen - mit dieser Kühnheit, dem raschen Verstand, seinem Mut und seiner Eleganz.
Er raubte ihr den Atem.
Aber jetzt würde Albert alles verderben, noch ehe sie einander überhaupt vorgestellt worden waren. Weil er sie nicht haben konnte, wollte er, dass sie allein blieb.
Die Freunde am Tisch plauderten, aber Daphne hörte nicht mehr zu. Was konnte sie tun? Hinlaufen und Albert sagen, er sollte seinen großen Mund halten?
Ach, warum interessierte es sie überhaupt, was er Lord Rotherstone sagte? Wenn der Teuf elsmarquess Alberts Lügen glaubte, ohne ihre Seite der Geschichte angehört zu haben, dann war er ein Narr.
Und dennoch ärgerte sie sich, nachdem sie in den letzten vierundzwanzig Stunden an ihn als ihren Helden gedacht hatte.
Der Mann mochte ein Raubein sein, aber er hatte für sie seinen Hals riskiert. Nachdem sein alter Freund Albert ihm jedoch seine Lügen über sie erzählt hatte, würde der faszinierende Marquess sicher nichts mehr mit ihr zu tun haben wollen.
Sie wusste, dass die Männer über sie sprachen, und sie fühlte sie wie nackt, so hier zu sitzen und Zielscheibe ihres Spotts zu sein.
Daphne brauchte dringend einen Moment, um sich zu sammeln und entschuldigte sich abrupt vom Tisch ihrer Freunde. Steif schritt sie zur Tür an der gegenüberliegenden Seite, um nicht an Rotherstone vorbeigehen zu müssen.
Sie hätte schwören mögen, dass sie seinen Blick auf sich spürte, als sie aus dem Raum ging. Entschlossen, Würde zu wahren, ging sie mit hoch erhobenem Kopf weiter, doch kaum war sie außerhalb seines Blickfeldes, raffte sie ihre Seidenröcke und lief den ganzen Weg bis hin zu dem sichersten Ort, dem Erfrischungsraum für Damen.
Hm, dachte Max, als er Daphne Starling beobachtete.
Sie hatte ein wenig aufgeregt gewirkt. Ihr feines Gesicht war blass geworden, als könnte sie die wenig schmeichelhaften Bemerkungen ihres früheren Verehrers hören.
Carew sprach weiter, aber Max hatte sich nicht anmerken lassen, was er wirklich über die Worte des Schufts dachte.
Er hatte aus erster Hand hören wollen, welche Klagen Carew über sie vorzubringen hatte, damit er mit ihm angemessen umgehen konnte.
Es hatte nur wenig Ermutigung gebraucht, und Max erfuhr alles.
„Hochmütig ist sie, launisch und selbstverliebt. Sie lockt die Männer an, nur um sie dann vor den Kopf zu stoßen.
Sie meint, niemand ist gut genug für sie ... "
„Weißt du, Carew", unterbrach Max ihn mit sanfter Stimme und zwang sich zur Zurückhaltung. „Wenn du weiterhin so über sie redest, werden die Leute glauben, aus dir spricht nur die Rache."
„Was meinst du damit?", fragte Albert verwirrt.
„Es sieht nicht gut aus, nachtragend zu sein", sagte Max und brachte all seine Kraft auf, um seinen Unmut zurückzuhalten. „Ich weiß nicht, aber es klingt so, als wolltest du sie in den Augen anderer schlechtmachen, nur weil du es nicht geschafft hast, sie für dich selbst zu bekommen."
„Das stimmt nicht!", stieß Albert hervor. „Ich bin
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