Mein verruchter Marquess
lediglich daran interessiert, jedem die Wahrheit zur Kenntnis zu geben über die ach so beliebte Miss Starling. Dann wird sich der nächste Mann vielleicht nicht die Finger verbrennen."
„Ach, du handelst also aus reiner Gutherzigkeit. Ich verstehe."
„Natürlich!"
„Nun", sagte Max bedeutungsvoll und sah ihm in die Augen. „Das spielt keine Rolle. Ich würde an deiner Stelle einfach den Mund halten."
Albert hielt inne, als er die Drohung hinter Max' leisen Worten und seinem kühlen Verhalten erkannte.
Die anderen beiden Brüder Carew sahen sich erschrocken an. Sie schienen sich daran zu erinnern, dass es so immer angefangen hatte.
Albert lachte, wandte sich ab und schüttelte dann mit spöttischem Grinsen den Kopf. „Nun, du bist nicht ich, Rotherstone. Aber du möchtest es gern sein."
„Du hörst mir jetzt zu, du kleines mieses Stück Dreck." Max trat näher und sah Albert direkt in die Augen.
„Überlass Daphne Starling jemandem, der eher dazu imstande ist, mit einer Dame ihres Formats zurechtzukommen."
„Und wer könnte das sein? Jonathon White? Er ist ein größerer Schwächling als mein Bruder Hayden. Warte - du?
" Plötzlich kniff Albert die Augen zusammen. „Du bist an ihr interessiert?"
„Sag noch einmal ein Wort gegen sie, dann wirst du es herausfinden."
Albert lachte laut auf. „Drohst du mir etwa, Max?", fragte er herausfordernd und ahnte nichts von der Gefahr, in der er schwebte.
Max beugte sich vor, sah ihn kühl an und flüsterte: „Ich will dich nur warnen - Alby."
Endlich begann diesem die Botschaft zu dämmern.
Albert richtete sich auf, trat einen Schritt zurück, blieb aber so arrogant wie immer. „Du glaubst, du kannst sie für dich gewinnen, wo ich gescheitert bin? Viel Glück, Max", fügte er voller Abscheu hinzu und warf ihm einen letzten Blick zu. „Ich werde dich anfeuern."
„Na, na, ist das nicht wie in alten Zeiten? Ihr Jungs habt schon wieder angefangen, wie ich sehe."
Sie sahen beide auf, als Alberts schlanker älterer Bruder Hayden zu ihnen trat. Der junge Duke of Holyfield besaß das zart-verklärte Aussehen eines Dichters. Lächelnd blickte er von Max zu Albert. „Kommt, meine Herren, wir sind doch alle erwachsen, oder?"
Albert verdrehte die Augen, aber Max wusste, dass er recht hatte. Sie waren in kindliche Verhaltensweisen zurückgefallen.
Es überraschte ihn nicht im Geringsten, dass Albert ihm in aller Offenheit den Fehdehandschuh hingeworfen und Max herausgefordert hatte zu beweisen, dass er der bessere Mann war, wenn er dort erfolgreich sein wollte, wo Albert gescheitert war.
Was Max überraschte, war, dass es funktionierte. Nun, da er einen Eindruck bekommen hatte von Daphne Starlings Güte und ihrem Mitgefühl, behagte es ihm gar nicht, dass sein eigener Kampfgeist geweckt war und sie damit zu einer Art von Trophäe zwischen ihnen wurde. Max wusste sehr genau, dass es falsch und dumm war, einen Wettbewerb daraus zu machen, aber verdammt, die Brüder Carew hatten immer das Schlechte in ihm zum Vorschein gebracht.
Albert schnaubte verächtlich und wandte sich dann an seine beiden jüngeren Brüder. „Lasst uns gehen." Hochmütig sah er Max und Hayden an. „Die Gesellschaft hier ist langweilig. Die Edgecombes scheinen ihren Standard zu senken."
Max schenkte ihm ein bedrohliches Lächeln, aber es tat ihm nicht leid, dass der Bastard jetzt ging. Jetzt konnte Miss Starling den Ball vielleicht genießen. Er begrüßte den ältesten Carew mit einem erwachseneren Lächeln.
„Holyfield."
„Rotherstone. Schön, Sie wiederzusehen. Ich dachte mir schon, dass Sie es sind. Himmel, das muss Jahre her sein!
Tut mir leid, das mit Ihrem Vater", fügte Hayden hinzu und schreckte Max damit aus seinen Gedanken.
„Wie bitte? Oh ja, natürlich. Danke. Ihnen ebenfalls."
„Sagen Sie, Max - bei all den Reisen, die Sie gemacht haben, haben Sie da einen Tipp, was in Paris sehenswert ist? Meine Frau möchte dorthin, ehe sie sich zurückzieht."
„Zurückzieht? Hayden!" Max starrte ihn verblüfft an. „Sie werden Vater?"
Der junge Duke strahlte. „Unser erstes."
„Glückwunsch!"
„Ehrlich gesagt, ich habe eine Heidenangst."
„Ach, darum kümmert sich die Mutter", meinte Max mit breitem Lächeln, als verstände er etwas davon. „Sie nehmen sie also nach Paris mit?"
„Mariah möchte die Stadt sehen, solange sie noch reisen kann. Wenn das Kind erst da ist, haben wir vermutlich für eine Weile nicht viel Möglichkeiten dazu."
„Nun, Sie müssen die
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