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Mein verruchter Marquess

Mein verruchter Marquess

Titel: Mein verruchter Marquess Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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serviert wurde, beugte sie sich näher zu ihm, um ihm etwas ins Ohr zu flüstern, damit niemand sie hören konnte. „Es gibt da einen Gentleman, Papa - er wirkt sehr geheimnisvoll. Ich habe mich gefragt, ob du ihn kennst."
    „Hm. Wo?"
    Daphne sah sich um und runzelte dann die Stirn. „Ach, verflixt, ich sehe ihn nirgendwo mehr. Er scheint ein Talent dafür zu haben, sich in Luft aufzulösen. Ich hörte, wie jemand ihn Max Rotherstone nannte."
    „Lord Rotherstone?" Ihr Vater blieb stehen und sah sie überrascht an. „Der Teufelsmarquess?"
    Zuerst runzelte Daphne die Stirn, dann lachte sie. „Teu-felsmarquess?"
    „Du bist doch tapfer, nicht wahr?", scherzte ihr Vater. „Tanze mit ihm, süße Persephone, und er wird dich in den Hades entführen, sodass ich dich nur jedes halbe Jahr sehe."
    „Ach, Papa!", schalt sie lachend und ohne seinen Arm loszulassen. „Ich frage mich nur, warum du ihn so genannt hast?"
    „Ich weiß nicht, aber vermutlich verdient er es." Er zwinkerte ihr zu. „Vielleicht solltest du ihn einfach fragen?"
    „George!" Sie wurden unterbrochen, als Penelope aus der Menge auf sie zugestürzt kam, während sie sich heftig mit dem Fächer kühle Luft zuwedelte. „George, George! Ach, George, um Himmels willen - hier bist du! Ich habe dich überall gesucht! Wohin bist du nur verschwunden?"
    „Ich bin hier, Darling", entgegnete er beschwichtigend und zog sich wieder auf seine freundliche Unverbindlichkeit zurück.
    „Es war nicht richtig von dir, mich hier allein zu lassen, George!" Penelope eilte zu Lord Starling und umklammerte seinen anderen Arm, offensichtlich bereit, mit Daphne eine Art Tauziehen um den armen Mann zu machen - oder ihn vielleicht sogar in zwei Teile zu zerbrechen, als wäre er ein Gabelbein.
    „Wie du siehst, bin ich nur gegangen, um Daphne zu holen, damit sie mit uns speisen kann."
    „Aber, George, das ist unmöglich! Ich habe uns bereits zwei Plätze am Tisch von Lord und Lady Edgecombe gesichert, nur zwei!"
    „Können wir für das Mädchen nicht noch Platz machen?"
    „Einen dritten Stuhl für den Tisch der Gastgeber verlangen? So unhöflich könnte ich niemals sein. Lord und Lady Edgecombe würden uns für Barbaren halten."
    Daphne unterdrückte ein höfliches Hüsteln. „Ich bin sicher, das würden sie niemals tun, Madam", murmelte sie.
    Ihr Vater warf ihr einen strengen Blick zu.
    „Es ist schon genug der Ehre, dass sie uns überhaupt eingeladen haben, George."
    Daphne bezweifelte nicht, dass ihre Stiefmutter sich selbst eingeladen hatte. „Ist schon gut", sagte sie. „Ich werde mich zu meinen Freunden setzen."
    „Ja, lass sie bei den jungen Leuten sitzen, George. So soll es sein. Komm, wir dürfen die Edgecombes nicht warten lassen." Ohne weitere Diskussionen zerrte Penelope ihn fort.
    Daphne wurde einfach stehen gelassen, aber glücklicherweise erschien in diesem Augenblick Jono mit dem Punsch.
    „Dein Vater ist ein Heiliger", bemerkte er und reichte ihr das Glas. Offenbar hatte er den Wortwechsel mitbekommen.
    „Ich bin nicht sicher, ob man das so nennen sollte", meinte sie nachdenklich. „Was glaubst du, warum lässt er zu, dass sie so mit ihm umspringt?"
    Jono zuckte die Achseln. „Sie hat einen starken Willen."
    „Nun, ich glücklicherweise auch. Sonst wäre ich jetzt mit Albert Carew verlobt." Sie erschauerte. „Wenn eine Ehe solche Tyrannei bedeutet, dann will ich damit nichts zu tun haben."
    „Ich auch nicht." Jono hob sein Glas. „Auf den Junggesellenstatus, meine Liebe."
    Daphne nickte ihm zu, stieß mit ihrem Glas an, und sie tranken, in vollkommener Übereinstimmung, wie üblich.
    Als dann noch ihre beste Freundin Carissa Portland dazukam, gingen sie zu dritt zu dem länglichen, rechteckigen Speisesaal, in dem mit Damasttüchern gedeckte Tische für die Gäste standen.
    Sie traten zu einem Tisch, an dem noch mehr Freunde saßen, eine bunte Mischung von Belles und Beaus der ton.

    Daphne hatte an diesem Abend einige strenge Blicke gespürt und wurde einige Male äußerst kühl gegrüßt, aber hier saß eine Gruppe von Freunden, die Albert noch nicht gegen sie hatte aufbringen können.
    Sie bildeten eine heitere und frische Gemeinschaft, während verschiedene Anstandsdamen ihre weiblichen Schützlinge aus der Nähe beobachteten. Als die anderen plauderten, hing Daphne ihren Gedanken nach. Warum nannte man ihn den Teufelsmarquess? Aber - musste sie das wirklich fragen, nach allem, was sie bisher von ihm gesehen hatte? Tatsächlich war sie

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