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Mein wildes Herz

Mein wildes Herz

Titel: Mein wildes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kat
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mehr zeigte.
    Und obwohl sie nie miteinander darüber gesprochen hatten, hatten sie sich nach und nach voneinander zurückgezogen. Sie sprachen kaum noch miteinander und wenn, dann nie über etwas Persönliches. Es war, als wären sie nur bekannt miteinander, als hätten sie sich nie geliebt, nie von Heirat gesprochen. Obwohl Leif sich weigerte abzureisen, bevor keinerlei Bedrohung mehr für Krista und Coralee bestand, sah Krista ihn nur selten. Sie wusste nicht, was er tat, wenn er seiner eigenen Wege ging. Vielleicht versuchte er herauszubekommen, wer hinter dieser jüngsten Drohung steckte. Und selbst wenn er sich im Haus aufhielt, blieb er meistens für sich.
    Leif war nun auf der anderen Seite des Salons stehen geblieben und wandte sich zu ihr um. „Kannst du nicht wenigstens warten, bis du etwas von eurem Detektiv Mr. Petersen hörst?“
    „Nein. Wir wissen ja nicht einmal, wie lange Mr. Petersen noch für seine Ermittlungen brauchen wird. Gerade jetzt diskutiert das Parlament über ein Gesetz zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in den Fabriken und Bergwerken, und ich möchte es nach Kräften unterstützen.“
    Sie schrieb den Leitartikel, und er kam in der samstäglichen Ausgabe heraus. Am Montag erhielten sie dann Besuch von Dolph Petersen.
    Es war schon dunkel, als die Kutsche Corrie zu Hause abgesetzt hatte und schließlich vor Kristas Haus ankam. Während sie vorfuhren, entdeckte Leif, der wie gewöhnlich schwieg, ein kleineres Gefährt, das vor ihnen parkte.
    „Weißt du, wem die Kutsche dort gehört?“
    „Ich bin mir nicht sicher.“
    Er ging mit ihr zur Tür.
    „Es ist Mr. Petersen, Miss“, teilte ihnen Giles mit. „Er ist mit Ihrem Vater im Studierzimmer. Sie baten mich, Ihnen auszurichten, zu ihnen zu kommen, sobald Sie da sind.“
    Begierig auf Neuigkeiten, die der Detektiv vielleicht ausgegraben haben mochte, kam Krista eilig der Aufforderung nach. Leif folgte ihr. Als Krista das Zimmer betrat, standen Mr. Petersen und ihr Vater auf – Petersen dunkelhaarig und auf eine eher etwas brutale Art gut aussehend, ihr Vater dünn wie immer, auch wenn er nicht ganz so zerbrechlich wirkte wie bei ihrer Ankunft.
    Krista setzte sich den Männern gegenüber auf das Ledersofa am Kamin, und Leif nahm in einem Sessel Platz, der ein Stück entfernt stand.
    „Guten Abend, Mr. Petersen“, sagte Krista.
    „Miss Hart, Mr. Draugr.“
    „Sie haben Neuigkeiten mitgebracht?“, fragte sie.
    Petersen nickte. „Wie ich Ihrem Vater schon erzählte, ist es mir in den letzten paar Tagen gelungen, einige interessante Neuigkeiten zu erfahren.“
    „Ich würde sie sehr gerne hören.“
    Geschäftsmäßig setzte Petersen sich etwas aufrechter hin. „Um damit zu beginnen: Vor zwei Wochen wurde Cutter Harding für schuldig befunden, gegen das Bergwerksgesetz verstoßen zu haben, und wurde zu einer ziemlich hohen Geldstrafe verurteilt. Gerüchte besagen, Ihr Artikel hätte den Anstoß dazu gegeben. Jetzt ist Harding ziemlich wütend darüber.“
    Krista lächelte nur. „Tatsächlich? Dann muss ich meine Sache gut gemacht haben und kann mich nur darüber freuen.“
    „Die zweite Sache betrifft einen alten Freund von Ihnen, Lawrence Burton, den Hauptaktionär der Consolidated Mining. Wenn Sie sich erinnern, es war Mr. Burtons Aufseher, Harley Jacobs, der wegen des Anschlags auf Sie und Mr. Draugr ins Gefängnis ging.“
    „Das habe ich kaum vergessen, Mr. Petersen.“
    „Das glaube ich. Es scheint, dass Harley Jacobs seinen Zellengenossen gegenüber ziemlich redselig war. Er behauptete, der Angriff in dieser Nacht ginge auf Burtons Rechnung, nicht auf seine. Er prahlte herum, wie sehr ihm diese Geschichte genützt hätte und wie gut jetzt für ihn und seine Familie gesorgt würde.“
    Überrascht beugte Krista sich in ihrem Sessel vor. „Wollen Sie damit sagen, Harley Jacobs war nur der Sündenbock, der gegen Geld für Lawrence Burton die Schuld auf sich nahm?“
    „Damit will ich sagen, dass Burton, und nicht sein Aufseher, die Männer angeheuert haben könnte, die Sie und Mr. Draugr in jener Nacht überfielen.“
    „Ich verstehe.“
    „Was ist mit der Drohung, die Miss Whitmore erhielt?“, fragte Leif.
    „In dieser Hinsicht habe ich noch nichts herausbekommen. Die Beschreibung von Miss Whitmores Angreifer passt auf verschiedene Personen. Bevor ich nicht mehr weiß, kann ich keine Anschuldigungen aussprechen.“
    Krista wünschte, Petersen hätte größere Fortschritte gemacht. Er beantwortete, was immer

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