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Mein wildes Herz

Mein wildes Herz

Titel: Mein wildes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kat
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die ihre Locken bändigten, und eilte die Stufen empor, um an der Tür zu klopfen.
    Fast augenblicklich wurde ihr von Giles geöffnet. „Miss Whitmore, treten Sie ein!“ Er lächelte, wie er die ganze Zeit nicht mehr gelächelt hatte, was Corrie sofort in Alarmbereitschaft versetzte.
    „Was ist los, Giles? Was ist geschehen?“
    „Miss Krista, sie ist zurück, Miss! Vor weniger als einer Stunde ist sie angekommen.“
    Corrie stieß einen kleinen Freudenschrei aus. „Oh, Giles, das ist ja wunderbar! Wo ist sie?“
    „Im Arbeitszimmer, Miss. Ich werde Bescheid sagen, dass Sie da sind.“
    Er verließ sie kurz, kehrte dann wieder und winkte ihr, ihm den Gang hinunter zu folgen. Lächelnd stieß Corrie wenig später die Tür zum Arbeitszimmer auf und blieb bei Leifs Anblick in voller Wikingerkleidung wie angewurzelt stehen. Über lose fallende, knielange Hosen trug er eine Art gegürtete Tunika und dazu fast kniehohe, fellbesetzte Stiefel. Er stand neben Krista, die ein kittelartiges blaues Wollgewand trug. Die blonden Haare hatte sie im Nacken zusammengebunden.
    „Corrie!“ Krista drehte sich um und lief quer durch den Raum auf sie zu, um sie zu umarmen.
    „Ich bin so froh, dass du wieder zu Hause bist!“ Noch nie hatte Corrie etwas ehrlicher gemeint.
    „Es ist gut, wieder da zu sein. Ich habe euch alle so sehr vermisst.“
    Doch Corrie entgingen nicht die Schatten in den grünen Augen ihrer Freundin, und sie wusste, dass etwas nicht so war, wie es sein sollte.
    Das herauszufinden musste allerdings warten, bis sie beide allein waren. Sie warf Leif einen Blick zu. Der blonde Riese blickte genauso bedrückt drein. Dann entdeckte sie einen dritten Mann im Raum. Er war fast so groß wie Leif, dunkelhaarig, unglaublich gut aussehend und ebenfalls wie ein Wikinger gekleidet.
    „Das ist Leifs Bruder Thor“, stellte Krista vor. „Er spricht noch kein Englisch, doch mein Vater hat sich bereit erklärt, ihn zu unterrichten.“
    Ein wenig verunsichert durch diesen sehr anziehend wirkenden Mann, gelang Corrie ein Lächeln. „Sag ihm, dass es mich freut, ihn kennenzulernen.“
    Krista übersetzte, und Thor nickte kurz.
    Corrie richtete ihre Aufmerksamkeit nun auf Leif. „Dann bleiben Sie und Ihr Bruder in London?“, fragte sie und hoffte, um Kristas willen, dass sie recht hatte. Jedes Mal, wenn die beiden sich ansahen, konnte Corrie ihre Liebe zueinander erkennen. Und dieser Gedanke versetzte ihrem Herzen einen seltsamen Stich.
    „Leif ist Chief seines Clans“, erklärte Krista leise. „Er wird morgen abreisen und nicht wiederkommen.“
    „Ich verstehe.“ Und plötzlich verstand Corrie wirklich. Sie sah, dass Leif Krista zurückgebracht hatte, obwohl er es nicht wollte, da er sich nichts so sehr wünschte, als sie zu heiraten. Sie sah, dass Krista, obwohl sie Leif liebte, hier in England bleiben würde, weil sie hierher gehörte und nicht auf die Insel Draugr.
    Corrie litt mit beiden.
    Man unterhielt sich eine Weile, auch ein wenig über das Leben auf der Insel. Am meisten machte Krista sich wegen der Zeitung Sorgen. Corrie berichtete ihr einiges von dem, was in der Zwischenzeit geschehen war. Anscheinend wurde es Krista in diesem Moment erst bewusst, dass Corrie mitten an einem Arbeitstag hier aufgetaucht war.
    „Es muss etwas passiert sein“, sagte sie rundheraus und sah Corrie an. „Sonst wärst du nicht hier. Was ist es?“
    Corrie biss sich auf die Lippen. Sie hasste es, ihre Freundin so bald nach deren Rückkehr mit einer schlechten Nachricht zu überraschen.„Du bist gerade erst angekommen. Wir können in ein paar Tagen darüber sprechen. Vielleicht bist du dann …“
    „Sag es mir, Coralee. Wieso kommst du zu meinem Vater?“
    Corrie seufzte. „Es gibt ein Problem, und ich hoffte, der Professor könnte mir dabei helfen.“
    Durchdringend sah Leif sie mit seinen blauen Augen an. „Was für ein Problem?“, fragte er.
    „Letzte Woche half mir der Professor dabei, einen Leitartikel zur Unterstützung der jüngsten Reformbestrebungen zu schreiben. Es war der erste Artikel in dieser Art, seitdem Krista … gegangen ist. Wir druckten ihn in der Samstagsausgabe der Gazette.“
    „Und …?“, drängte Krista.
    „Und letzte Nacht wurde meine Kutsche überfallen.“
    Leif straffte die Schultern. „Sie wurden nicht verletzt?“
    „Nein, es war nur eine Warnung. Der Mann sagte, da Krista fort wäre, bestünde kein Grund für mich oder die Zeitung, sich weiterhin in die Politik einzumischen.“
    „Es

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