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Mein wildes Herz

Mein wildes Herz

Titel: Mein wildes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kat
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schmerzlichen Gedanken an Leif abzulenken, stürzte Krista sich in ihre Arbeit. Sie saß an ihrem Schreibtisch, als er kurz nach dem Lunch in der Tür erschien, groß, blond und unglaublich attraktiv. Bei seinem Anblick machte Kristas Herz einen Sprung.
    Sie stand auf. Leif ging auf sie zu und umfasste ihre Hände.
    „Ich musste immerfort an dich denken“, sagte er. Seine Augen, diese strahlend blauen Augen, blickten so traurig, dass es Krista fast die Kehle zuschnürte.
    „Ich bin so froh, dass du gekommen bist.“
    „Ich weiß, du musst arbeiten. Ich dachte … ich habe überlegt, ob du vielleicht … Ob es vielleicht etwas gibt, wobei ich dir helfen könnte.“ Für einen Augenblick fiel er ins Altnordische, was nur noch selten vorkam. Krista merkte, dass er genauso schrecklich litt wie sie selbst. Am liebsten hätte sie ihn irgendwo hingeführt, wo sie allein gewesen wären, ihn an einen Ort gebracht, wo sie ein letztes Mal in seinen Armen hätte liegen können.
    Doch es wäre nicht fair, für keinen von ihnen. Denn bald würde sie verheiratet sein.
    Sie brachte ein Lächeln zustande. „Ich denke, ich kann eine Arbeit für dich finden.“
    Leif erwiderte das Lächeln. An diesem letzten Tag wollte er bei ihr sein, und auch sie wollte bei ihm sein, mehr als alles andere auf der Welt.
    Sie ließ ihn frisch gedruckte Zeitungsausgaben sortieren und die Stapel hinaustragen. So arbeiteten sie den ganzen Tag zusammen, während sich ihre Blicke immer wieder suchten und das offenbarten, was keiner von ihnen in Worte zu fassen wagte.
    Am Ende des Tages war Krista müde, und doch wollte sie nicht aufbrechen, wollte nicht, dass diese letzten, kostbaren Stunden ein Ende hatten.
    Nach und nach gingen alle Mitarbeiter nach Hause, bis schließlich nur noch Coralee da war.
    „Ich kann jetzt auch nach Hause gehen“, sagte Corrie, und Krista konnte Mitleid in den grünen Augen ihrer Freundin lesen. Corrie drehte sich zu Leif um. „Es tut mir leid, dass alles so gekommen ist, Leif. Ich werde für Ihre sichere Heimreise beten.“
    „Danke“, sagte er und nickte.
    Nachdem Corrie gegangen war, war außer ihnen beiden niemand mehr in dem Gebäude. Verzweifelt versuchte Krista, das letzte bisschen Zeit mit ihm hinauszuzögern.
    „Oben ist noch ein Buch, das Vater benötigt“,sagte sie, bevor er erklären konnte, es wäre jetzt an der Zeit zu gehen. „Es liegt auf dem Tisch in seinem Arbeitszimmer. Ich gehe nur hinauf und hole es.“
    „Ich werde gehen“, sagte er. „Wie ist der Titel des Buches?“
    „Ich glaube, er sagte Die Saga von Grettir dem Starken .“
    Leif nickte. Für einen langen Augenblick hielt sein Blick den ihren fest. Dann wandte er sich ab und ging nach oben. Er war gerade verschwunden, als Krista hörte, wie das Glas der Hintertür zersplitterte. Dann vernahm sie Schritte auf dem Holzboden.
    Ein eiskalter Schauer lief ihr über den Rücken. Großer Gott! Sie wollte nach Leif rufen, doch der Pistolenlauf, der auf sie gerichtet war, ließ sie auf ihrem Platz erstarren.
    „Ich würde den Mund halten, wenn ich Sie wäre.“ Der Eindringling hatte sich gar nicht erst die Mühe gemacht, eine Maske anzulegen. Von Kopf bis Fuß in Schwarz gekleidet, sah Porter Burton noch bedrohlicher aus als bei ihrem Zusammentreffen auf Stoddards Ball. Krista betete, Leif möge sie reden hören und die Gefahr erkennen.
    „Was machen Sie hier?“, fragte sie laut. „Verschwinden Sie sofort!“
    Seine Lippen verzogen sich zu dem unbarmherzigen kleinen Lächeln, das sie von ihrer Begegnung auf der Terrasse noch in Erinnerung hatte. „Dachten Sie wirklich, mein alter Herr hätte mich so erschreckt, dass ich seiner Forderung nachgegeben habe? Ich leite die Consolidated Mining, nicht mein rückgratloser Emporkömmling von einem Vater. Lawrence Burton ist nichts als eine Marionette, ein Aushängeschild. Es gab eine Zeit, da hatte er etwas zu sagen. Aber Tatsache ist, dass die Dinge sich geändert haben. Jetzt bin ich derjenige, der das Unternehmen führt. Ohne mich ist Consolidated Mining nichts. Und keiner weiß das besser als er.“
    Krista wappnete sich gegen den gefährlichen Blick aus diesen kalten dunklen Augen. „Wenn Sie nicht sofort gehen, rufe ich die Polizei. Ich werde Anklage gegen Sie erheben – und nicht nur das Wort meiner Freundin wird gegen Ihres stehen, sondern auch mein Wort.“
    „Ach ja?“ Er drehte sich ein wenig um und rief über die Schulter: „Reynolds, Higgins, kommt rein!“
    Zwei Männer traten

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