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Mein wildes Herz

Mein wildes Herz

Titel: Mein wildes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kat
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töten.“
    Der Mann lachte. Es war ein tiefes, unangenehmes Lachen, das in den Ohren schmerzte. „Ich hasse es, darauf hinweisen zu müssen, aber ich bin derjenige mit der Pistole.“
    „Lassen Sie sie los“, wiederholte Leif. Seine ruhig ausgesprochenen Worte hatten einen tödlichen Klang, der selbst einen so skrupellosen Mann wie Porter Burton aufhorchen ließ.
    „Was haben Sie mit meinen Männern gemacht?“
    „Ich habe sie nicht getötet. Doch ich werde Sie töten, wenn Sie Miss Hart nicht gehen lassen.“
    Burton trat einen Schritt zurück und zerrte Krista mit sich. Dabei stieß er mit dem Bein gegen ein Abfalleimer, der neben dem Tisch des Schriftsetzers stand. Burton stolperte, und Krista sah ihre Chance gekommen. Mit aller Kraft trat sie nach hinten aus und schlug gleichzeitig seinen Arm mit der Pistole nach oben, fort von ihrem Kopf. Im gleichen Moment stürmte Leif wie ein von Göttern heraufbeschworenes Unwetter nach vorn. Er zog so rasch sein Messer aus dem Stiefel, dass Krista die Bewegung kaum wahrnahm.
    Burton feuerte die Pistole ab, und im gleichen Augenblick bohrte sich auch schon Leifs Messer in sein Herz.
    Krista schrie auf, als der Mann sich von ihr löste und zu Boden fiel. Ein großer roter Fleck breitete sich auf seiner Brust aus. Seine Augen starrten blicklos nach oben. Schwankend und zitternd stand Krista da und sah Leif auf sie zu eilen. Er riss sie in seine Arme, umfasste ihren Kopf und drückte ihr Gesicht an seine Schulter. Die Augen voller Tränen, klammerte Krista sich bebend an ihn.
    Leif hielt sie fest umschlungen. „Er kann dir nichts mehr tun. Es ist vorbei, honning. Jetzt wirst du in Sicherheit sein.“
    Sie schluckte schwer, schlang ihm die Arme um den Hals und hielt sich an ihm fest. Lange Zeit standen sie so da, bis Krista endlich ruhiger wurde.
    Sie holte tief Luft und drehte sich ein wenig zur Seite.„Was … was ist mit den anderen beiden Männern?“
    „Sie … ruhen. Deine Kutsche steht am Ende der Straße. Ich werde die Männer fesseln und sie vom Kutscher zur Polizei bringen lassen.“
    Noch einmal umarmte Krista ihn kurz, dann ließ sie Leif gehen. Porter Burton war tot. Es würde Fragen geben – eine Menge Fragen. Die Burtons waren eine mächtige und reiche Familie. Doch das überall im Büro vergossene Lampenöl und Burtons Überfall auf sie heute Abend würden alles, was geschehen war, ausreichend erklären. Und da hier drei Männer gegen einen gestanden hatten, war Leifs Tat eindeutig Notwehr gewesen. Und das hieß, dass man ihn von jeder Anklage freisprechen würde.
    Endlich war alles vorbei.
    Krista sank das Herz.
    Endlich konnte Leif nach Hause fahren.
    Es war spät, als sie in das Stadtpalais zurückkehrten. Ein Constable war zusammen mit einem halben Dutzend Polizisten im Büro erschienen. Wie Krista vorausgeahnt hatte, verbrachten sie viel Zeit damit, Fragen zu stellen. Die Beamten mussten sich absolute Gewissheit darüber verschaffen, was bei Heart to Heart geschehen war.
    Krista hatte ihrem Vater eine Nachricht zukommen lassen, damit er sich keine Sorgen machte. Doch obwohl sie erst nach Mitternacht zu Hause ankamen, waren er und Thor noch auf und warteten, als Krista und Leif eintraten.
    Ihr Vater eilte auf sie zu und umarmte Krista.
    „Mein liebes Mädchen. Es tut mir so leid. Dein Großvater und ich waren uns so sicher gewesen …“ Er hielt sie ein kleines Stück von sich weg, um sie zu betrachten. „Geht es dir auch bestimmt gut?“
    „Es geht mir gut, Vater.“ Sie unterdrückte einen Schauder und versuchte, nicht an Porter Burton zu denken und daran, wie nahe sie dem Tod gewesen war. „Leif war da und … und … Es ist vorbei, Vater. Hinter allem hat nur Porter Burton gesteckt.“
    Der Professor fuhr sich mit der Hand durch die ergrauenden Haare und seufzte schwach. „Und jetzt ist er tot. Vermutlich der Lohn seiner Sünden.“
    Leifs Bruder trat zu ihnen, groß und dunkel und selbst in zivilisierter Kleidung ein Mann, vor dem man sich in Acht nehmen sollte.
    „Und du, Bruder?“, fragte er Leif auf Altnordisch. Sein hübsches Gesicht sah besorgt drein.
    „Ich bin in Ordnung“, antwortete Leif. „Und die Feinde meiner Freunde sind besiegt.“
    „Die Polizei hat Leif von jedem Verdacht freigesprochen“,erklärte Krista, „da es klar erkennbar Notwehr war.“ Sie fuhr fort und erläuterte kurz, dass Porter Burton derjenige war, der in Wirklichkeit Consolidated Mining geleitet hatte. Sie erzählte, was er in dieser Nacht tun

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