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Mein wildes Herz

Mein wildes Herz

Titel: Mein wildes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kat
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schwer.
    „Du hast dir immer eine Familie gewünscht“, fügte der Earl etwas sanfter hinzu. „Dazu wird es im Augenblick wohl kaum kommen, außer du schenkst meinen Worten Beachtung und tust, was nötig ist.“
    Krista biss sich auf die Lippen, um das Zittern unter Kontrolle zu bringen.
    „Matthew ist ein feiner Mann“, fuhr ihr Großvater fort. „Und er hat nicht aufgehört, Gefühle für dich zu hegen. Ich glaube, dass er dich gut behandeln wird, und vielleicht wird mit der Zeit deine Zuneigung zu ihm wachsen.“
    Vielleicht. Aber sie würde ihn nie lieben. Nie würde sie einen Mann so lieben können, wie sie Leif liebte. Doch sie und Matthew waren Freunde gewesen. Vielleicht konnten sie es wieder sein. Tief in ihrem Innern wusste sie, dass ihr Großvater recht hatte. Wenn sie Matthew nicht heiratete, würde sie eine alte Jungfer werden. Nach den Wochen, die sie mit Leif verbracht hatte, wusste sie, wie gut es tat, von einem Mann in den Armen gehalten zu werden, seine Gesellschaft zu genießen, sich umsorgt und beschützt zu wissen.
    Und da war ja auch noch das Thema Kinder. Schon immer hatte sie sich eine Familie gewünscht. Mit Leif würde sie nie Kinder haben. Doch Matthews Kinder würde sie lieben können, die Kinder, die sie gemeinsam haben würden.
    Wenn sie Leif nicht heiraten konnte, was für eine Rolle spielte es dann noch, wen sie heiratete?
    Sie musste auch an ihre Familie denken. Ihr Großvater brauchte einen Erben. Es war ihre Pflicht, für diesen Erben zu sorgen.
    „Ich … ich würde einige Zeit brauchen, um … Einige Zeit, bevor wir … bevor wir …“
    „Wenn du dir Sorgen wegen der ehelichen Pflichten machst, so hat Matthew sich einverstanden erklärt, dir so viel Zeit zu geben, wie du brauchst, bevor er sie einfordert.“
    Krista schluckte. Sie würde alle Zeit brauchen, die er ihr zu geben bereit war, um sich an den Gedanken zu gewöhnen, sich einem anderen Mann als Leif hinzugeben.
    Sie blickte in das liebe, zerfurchte Gesicht des Earl und sagte mit tränenerstickter Stimme: „Wenn Matthew mich immer noch heiraten will, werde ich zustimmen.“
    In den trüben blauen Augen des alten Mannes leuchteten Erleichterung und Freude auf. „Du bist ein gutes Mädchen, Krista. Das warst du immer. Morgen will ich mit Burton Lawrence sprechen. Wenn die Sache mit seinem Sohn erledigt ist, können Matthew und du mit einer Sonderlizenz heiraten. Wir werden die Hochzeit hier in Hampton House ausrichten, nur für einige wenige enge Freunde und für die Familie. Ich werde deine Tante Abby benachrichtigen. Wir beide werden uns um alles kümmern.“
    Krista erhob sich ein wenig unsicher vom Sofa, und auch der Earl stand auf. „Wirst du mich wissen lassen, was mit Burton geschieht?“
    „Du kannst dich darauf verlassen. Spätestens übermorgen werde ich dir persönlich Bescheid geben.“
    Auf seinem Gesicht lag ein harter Ausdruck, wie Krista ihn selten an ihrem Großvater gesehen hatte. Und ihr wurde bewusst, dass der Earl selbst in seinen späten Lebensjahren noch ein äußerst gefährlicher Mann war. „Glaub mir, wenn ich mit ihm fertig bin, wird Porter Burton weder für dich noch für sonst jemanden noch länger eine Gefahr sein.“
    Krista antwortete nichts darauf. Sie glaubte ihm bedingungslos.
    Als sie ging, hatte sie das Gefühl, ihre Beine wären aus Holz. Leif wartete in der Kutsche auf sie. Ihn zu sehen und zu wissen, dass sie bald gezwungen sein würde, einen anderen Mann zu heiraten, zerriss ihr fast das Herz.
    Auf dem Heimweg sagte sie ihm nichts von ihrem Entschluss. Sie erzählte ihm nur, ihr Großvater hätte zugestimmt, ihr zu helfen, und sie wäre fest überzeugt, dass die ganze Angelegenheit in ein, höchstens zwei Tagen erledigt wäre.
    Leif wandte sich ab und starrte aus dem Fenster. „Das Wetter wird jeden Tag schlechter. Captain Twig fürchtet um unsere Sicherheit, sollten wir unsere Reise noch länger aufschieben.“
    Krista verstand wenig vom Segeln, aber auch sie hatte sich schon wegen des Wetters Sorgen gemacht.
    „Sobald wir etwas von deinem Großvater hören und ich dich in Sicherheit weiß, wird die Sea Dragon sich zum Auslaufen bereit machen.“
    Sie hätte ihn gerne gebeten zu bleiben. Hätte ihm gerne gesagt, dass sie nicht mehr dieselbe sein würde, wenn er ging, und nie wieder ein solches Glück erfahren würde, wie sie es mit ihm erfahren hatte. Doch von ihm zu verlangen, in England zu bleiben, wäre genauso wenig fair, wie von ihr zu verlangen, auf Draugr zu

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