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Mein wildes Herz

Mein wildes Herz

Titel: Mein wildes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kat
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leben.
    Während der kurzen Heimfahrt schwieg Krista und erzählte nichts von ihrer bevorstehenden Hochzeit. Sie wollte die Worte nicht aussprechen, die ihre Verbindung für immer trennen würden.
    Wie versprochen erschien der Earl of Hampton zwei Tage später. Leif war gegangen, um nach seinem Schiff und der Mannschaft zu sehen. Doch dafür war Thor zu Hause geblieben, ein Mann, der mit jeder Bedrohung fertig werden würde. Krista führte ihren Vater und den Earl ins Studierzimmer, wo der Earl dann über sein Treffen mit Lawrence Burton und über die spätere Begegnung zwischen Burton und dessen Sohn berichtete, bei der er auch dabei gewesen war.
    „Petersen hatte wie üblich recht“, sagte Kristas Großvater. „Der alte Burton wusste nichts von den kriminellen Machenschaften seines Sohnes, und er war fuchsteufelswild deswegen. Der Gedanke, was seine Frau wohl tun würde, wenn sie und ihre Töchter die heiß begehrte gesellschaftliche Stellung verlieren und zu Parias der feinen Gesellschaft werden würden, erschreckte ihn. Als er mit seinem Sohn sprach, sagte er ihm unmissverständlich, dass dessen Gelder sofort gestrichen würden, sollte es auch nur noch einen einzigen Vorfall wegen irgendeiner der Reformen geben. Ganz gleich, ob Porter dafür verantwortlich wäre oder nicht. Er würde aus dem Testament gestrichen, als hätte er nie existiert, und für immer aus der Familie verbannt werden.“
    „Großer Gott“, rief Krista aus.
    „Gut gemacht!“, sagte der Professor.
    Kristas Großvater lächelte, und um seine hellen Augen bildeten sich kleine Fältchen. „Es ist vorbei, Liebes. Du und deine Freunde – und deine verdammte Frauenzeitschrift – seid außer Gefahr. Porter Burton ist aufs Land verbannt worden, wo er, so nehme ich an, eine ganze Weile bleiben wird.“
    Krista erhob sich aus ihrem Sessel und küsste die faltige Wange des alten Mannes. „Ich danke Ihnen, Großvater.“
    „Du bist die Enkelin eines Earl, vergiss das nie. Wenn du das nächste Mal Hilfe brauchst, komm zu mir.“
    „Das werde ich. Danke.“
    „Und jetzt zu einem erfreulicheren Thema – deiner bevorstehenden Hochzeit.“
    Krista hatte ihrem Vater die Neuigkeit bereits erzählt. Und wenn es ihm auch leid tat, dass Leif nicht der Bräutigam sein konnte, so hatte er Matthew doch immer gemocht und war entzückt, ihn zum Schwiegersohn zu bekommen.
    „Ich habe mit dem Vikar und auch mit deiner Tante Abby gesprochen“, verkündete der Earl. „Die Hochzeit ist für Samstag in einer Woche geplant. Sie soll in Hampton House stattfinden. Ich denke, wir könnten den Wintergarten dazu herrichten, denn draußen im Garten ist es bereits zu kühl.“
    Krista nickte. Sie fühlte sich seltsam benommen. Alles erschien ihr so unwirklich, und doch wusste sie, dass das hier die Wirklichkeit war. Bald würde sie eine verheiratete Frau sein.
    „Vielleicht …“ Sie schluckte. „Vielleicht sollten Matthew und ich miteinander sprechen. Es kommt mir seltsam vor, einen Mann zu heiraten, mit dem ich seit Wochen keine Minute zusammen verbracht habe.“
    Ihr Großvater beugte sich zu ihr herüber und nahm ihre Hand. „Du und dein Gatte werdet nach der Hochzeit viel Zeit haben, um euch kennenzulernen. Und warum bittest du nicht inzwischen deine Freundin Miss Whitmore, dir bei der Wahl deines Hochzeitskleids zu helfen und was du sonst noch so zur Aussteuer brauchst?“
    Lieber Gott, sie hatte noch nicht einmal an ein Hochzeitskleid gedacht. Und selbst als sie jetzt an ein Kleid dachte, das sie vielleicht tragen könnte, tauchte Leifs Bild vor ihr auf, wie er groß und gut aussehend neben ihr auf dem Platz des Bräutigams stand.
    Wieder musste sie schlucken. Es konnte nicht sein. „Ich spreche mit Coralee. Und noch einmal danke, Großvater, für alles, was Sie getan haben.“
    Krista hatte sich mit dem Leben, das vor ihr lag, abzufinden und sich in ihr Schicksal zu fügen.

30. KAPITEL
    Für Leif war es an der Zeit aufzubrechen. Morgen würde er von England aus wieder zu seiner Heimatinsel segeln. Krista war, als wäre ihr das Herz in der Brust zu einem Eisklumpen erstarrt.
    Obwohl sie bereits früh aufgestanden war, hatte sie Leif an diesem Morgen nicht gesehen. Zuerst befürchtete sie, er wäre losgesegelt, ohne ihr Lebewohl zu sagen. Doch ihr Vater versicherte ihr, er wäre nur zu seinem Schiff hinuntergegangen, um sich um die letzten Reisevorbereitungen zu kümmern. Er hätte vor, noch einmal zurückzukommen.
    Es war ein Werktag. Um sich von den

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