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Mein wildes Herz

Mein wildes Herz

Titel: Mein wildes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kat
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Glück gemacht hatte.
    Leif würde seinen Vater stolz machen. Er würde ihm zeigen, dass sein Sohn recht getan hatte, die Heimat zu verlassen.
    Verstimmt drehte er sich um, weil es an der Tür klopfte. Hoffentlich war das jetzt nicht dieses kleine Wiesel von einem Kammerdiener.
    Als er jedoch öffnete, stand Krista draußen und nicht Henry. Mit ihren reizenden weiblichen Formen und dem glänzenden goldenen Haar sah sie hübsch aus wie immer.
    „Mein Vater möchte dich im Studierzimmer sprechen.“
    Er nickte, nahm seine Jacke und ging mit Krista die Treppe hinunter. Dass sie so groß war, gefiel ihm. Offensichtlich war das in diesem Land ungewöhnlich bei einer Frau. Und er dachte daran, wie gut ihre weichen Kurven zu seiner noch größeren, noch stärkeren Gestalt passen würden.
    „Was wünscht der Professor?“, fragte er, um seinen Gedanken eine andere Richtung zu geben.
    „Das weiß ich leider nicht.“
    Sie schien ein wenig nervös zu sein, und Leif fragte sich, warum. Vielleicht hatte der Professor beschlossen, es sei für ihn an der Zeit, wieder zu gehen, schoss es Leif durch den Kopf, auch wenn er nicht so recht daran glaubte. Paxton schien ein Mann von Ehre zu sein. Sie hatten ausgemacht, voneinander zu lernen. Wahrscheinlich machte es diesem Mann auch Freude, selbst etwas zu lernen.
    Doch als er in dieses Zimmer, das man Studierzimmer nannte, eintrat und dabei Krista an der Hand hinter sich herzog, sah er den Professor die Stirn runzeln. Zum ersten Mal machte er sich Gedanken darüber, was er anfangen sollte, wenn Paxton Hart ihn doch fortschickte. Denn dazu war Leif noch nicht bereit. Er brauchte mehr Zeit, musste die Landessprache besser lernen und mehr über die Sitten wissen, bevor er auf eigenen Füßen stehen konnte.
    Während er auf den Schreibtisch zuging, fragte er sich, welches Schicksal die Götter wohl diesmal für ihn bereithielten.
    Krista folgte Leif, der ihr vorausging. Er glaubte immer noch, es wäre sein gutes Recht, vor ihr einen Raum zu betreten. Er ließ ihre Hand los, doch die Wärme seiner Berührung blieb. Als sie sich dem Schreibtisch näherten, erhob sich ihr Vater und bedeutete ihnen, sich zu setzen.
    „Ich habe euch beide nicht grundlos herbestellt.“ Der Professor sprach Altnordisch und schien seine Worte sorgfältig zu wählen. „Ich habe viel über diese Sache nachgedacht, und Matthews Bemerkungen gestern bezüglich dieser Angelegenheit gaben meinen Gedanken noch mehr Nahrung.“
    Obwohl Krista und Leif sich gesetzt hatten, blieb ihr Vater stehen. Seine Miene wirkte ein wenig zu ernst. „Es ist mehr und mehr ersichtlich, dass Leifs Anwesenheit den Haushalt durcheinanderbringt.“
    Krista hielt den Atem an. Er würde den Mann doch wohl nicht fortschicken. Allein konnte Leif draußen nicht überleben. Keiner würde ihn verstehen. Und er hatte kein Geld, keinen Platz, wo er bleiben konnte.
    „Sie haben doch sicherlich nicht vor, Leif fortzuschicken?“, fragte sie ihren Vater auf Englisch.
    „Lass mich zu Ende sprechen, Liebes. Auch wenn Leif sehr schnell lernt, so ist er noch nicht bereit für ein Leben hier in der Stadt. Sobald alles arrangiert ist, nehme ich ihn mit nach Heartland.“ Das war der Familiensitz in Kent. „Dort werden wir ungestört sein von gesellschaftlichen Zwängen, und ich werde Leif meine ganze Aufmerksamkeit widmen können.“
    Krista verspürte eine Welle der Erleichterung.
    „Was sagt er?“, fragte Leif besorgt.
    „Vater bringt dich aus der Stadt heraus an einen Ort, wo du ungestört lernen kannst.“
    „Das ist das Beste, Leif“, sagte er Professor zu ihm. „Auf Heartland wird es dir gefallen.“
    „Du bist um deine Tochter besorgt. Du weißt, dass ich sie begehre.“
    Krista errötete. „Über so etwas sprechen wir nicht so offen, Leif“, wies sie ihn leise zurecht. „Solche Gedanken behält man für sich.“
    „So, wie es dein Freund Matthew tut? Ich will aber nicht so tun, als wollte ich dich nicht.“
    Krista wich seinem durchdringenden Blick aus und hatte mit einem Mal Herzklopfen.
    „Es ist schon in Ordnung, Leif“, meinte ihr Vater freundlich. „Du hast ehrlich dein Interesse an meiner Tochter gezeigt. Daran kann ich nichts Falsches finden. Doch ich glaube, dass wir das Richtige tun. Wenn du lernen möchtest, dann fahre mit mir nach Heartland.“
    Eine Zeit lang schwieg Leif, dann nickte er. „Vielleicht hast du recht. Es gibt vieles, das mich ablenkt. Ich werde mit dir gehen. Ich muss noch viel lernen, und es ist ein

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