Mein wildes Herz
war.
Entschlossen holte sie tief Luft, nahm die Holzschachtel, in der sich die Hausapotheke befand, und ging zum Bett. Die beiden Männer machten ihr Platz.
„Rufe, wenn du Hilfe brauchst, Liebes“, sagte ihr Vater, als sie den Kasten auf den Tisch stellte.
Krista lächelte schwach. „Sie haben ihn ins Bett gebracht. Das war das schwerste Stück Arbeit.“
Die Tür schloss sich leise hinter den Männern, und Krista wandte sich Leif zu, der gegen das Kissen gestützt dalag und sie betrachtete.
„Du hast eine Menge Blut verloren“, sagte sie, „doch jetzt scheinen die Blutungen schwächer geworden zu sein. Der Doktor wird bald hier sein.“
„Mir geht es gut, honning .“ Plötzlich nahm er ihr Gesicht in beide Hände, zog sie an sich und küsste sie. Es war verrückt. Der Mann war verwundet. Und doch wurde ihr bei dem langen, leidenschaftlichen Kuss glühend heiß. Als er sie losließ, zitterte sie.
„Du … du bist verwundet, Leif. Du musst mit deinen Kräften haushalten.“
„Bei deiner Pflege werde ich schon bald wieder in Ordnung sein.“ Seine blauen Augen suchten ihr Gesicht, und sie konnte in ihnen sein Verlangen lesen. Er gab sich gar keine Mühe, es zu verbergen. „Heute haben mir die Götter zugelächelt. Du bist frei, und bald werde ich dir einige der Dinge zeigen, die ich dich lehren möchte.“
Krista hielt den Atem an. Als sie sich abwandte, fühlten sich ihre Knospen unter dem Mieder ihres Kleides fest und hart an, und in ihrem Innersten pochte leise ein schmerzliches Verlangen. Jetzt, da Matthew in ihrem Leben keine Rolle mehr spielte, hatte sie wegen der Gefühle, die Leif in ihr weckte, wenigstens kein schlechtes Gewissen mehr.
Doch sie war eine unverheiratete Frau, und ihr Umgang mit Leif war höchst unschicklich.
Seufzend öffnete Krista die Hausapotheke. Sie wusste, welche Dinge Leif sie lehren wollte. Und so falsch es auch sein mochte, sie sehnte sich entsetzlich danach, sie kennenzulernen.
Die Tage vergingen. Der erste September kam, die Abende wurde länger, die Luft frischer und kälter. Leifs Wunden verheilten allmählich. An seiner schlechten Laune und seiner Rastlosigkeit konnte Krista erkennen, dass er sich besser fühlte.
„Es wäre längst an der Zeit aufzustehen und sich zu bewegen“, murrte er, als sie spät am Morgen in sein Zimmer trat, um die Verbände zu wechseln.
„Du brauchst Ruhe – sagt der Doktor.“
„Du hätschelst mich wie ein Kind.“
„Weil du dich auch benimmst wie eines. Komm jetzt und iss. Die Köchin hat dir etwas sehr Leckeres zubereitet.“ Sie wollte gerade das Tablett neben dem Bett abstellen, als er die Decke zurückwarf und die langen Beine über die Bettkante schwang. „Ich habe es satt, im Bett zu liegen. Ich will mit dir unten essen.“
Seine Männlichkeit war bedeckt. Das war aber auch alles. Auf seinen Schenkeln waren feine, schon verblasste Narben zu sehen, ähnlich denen, welche Krista auf seinem Rücken und den Schultern gesehen hatte. Erinnerungen an seine Tage in Gefangenschaft. Krista versuchte, nicht dieses feste, männliche Fleisch und die harten Muskelstränge zu betrachten, doch es war ihr fast unmöglich.
„Mir gefällt, wie du mich ansiehst, honning. Wie ein hungriger Wolf.“
Krista wurde flammend rot. „Das stimmt überhaupt nicht, Leif Draugr. Außerdem sagt ein Gentleman so etwas nicht.“
Er schüttelte den Kopf. „Es tut mir nur leid, dass ich deine Wünsche noch nicht erfüllen kann. Doch ich verspreche dir, dass ich bald deine weiblichen Sehnsüchte befriedigen werde.“
Erschrocken starrte Krista ihn an. „So eine Unverschämtheit!“
Er zog das Betttuch herunter, wickelte es um sich und steckte es fest, sodass es tief auf seinen Hüften und über seinem flachen Bauch saß. „Du leugnest, mich zu begehren?“
„Ich habe nicht … nicht …“
„Du kannst es nicht sagen, weil es eine Lüge wäre. Und du bist keine Lügnerin, Krista.“
Sie fühlte seine große Hand auf ihrer Taille. Entschlossen zog er sie an sich, und dann küsste er sie. Krista schloss die Augen und legte ihm die Arme um den Hals. Als seine Zunge sanft in ihren Mund drängte und eine Welle der Lust sie ergriff, seufzte sie leise.
Oh ja, sie begehrte ihn. Sie wünschte nur, er hätte es nicht bemerkt.
Leif zog sie enger an seine breite Brust, und ihre Körper schienen miteinander zu verschmelzen. Er küsste sie aufs Ohr und auf den Hals. Wieder suchte er fordernd ihren Mund. Unter dem Tuch konnte Krista seine harte,
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