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Mein wildes Herz

Mein wildes Herz

Titel: Mein wildes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kat
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einem Gentleman, der wesentlich größer war als sie, einem blonden blauäugigen Mann, der ungelogen der schönste im ganzen Raum war.
    Diese Tatsache schien alles zu ändern. Und anstatt das Objekt des Mitleids und der Spekulationen zu sein, erhielt sie von den Männern nun die gleichen bewundernden Blicke wie Leif von den Frauen.
    „Sie sind eifersüchtig“, sagte er. „Die Narren haben nicht erkannt, was sie Wunderbares hätten haben können. Jetzt wird ihnen klar, dass sie zu spät kommen.“
    Krista wusste nicht so recht, was sie dazu sagen sollte. Sie spürte, wie ein warmes Gefühl in ihr aufstieg, und das verdankte sie Leif, der sie an diesem Abend begleitete und der sich so besitzergreifend benahm.
    „Nun, das ist aber einmal eine Überraschung.“ Diana Cormack, Viscountess Wimby, schlenderte am Arm eines hübschen schwarzhaarigen Mannes, der ihr Begleiter zu sein schien, auf sie zu.
    „Viscountess“, sagte Krista und versank in einem Hofknicks. „Es ist mir eine Freude, Sie wiederzusehen.“
    „Mir ebenfalls, meine Liebe.“ Sie warf dem Herrn, der sie begleitete, einen raschen Blick zu. „Das ist Marcus Lambs, ein enger Bekannter meines Gatten. Wir sind hier in Begleitung von Lord und Lady Paisley. Arthur zuliebe war Marcus so nett, mir heute Abend seine Begleitung anzubieten.“
    „Sehr erfreut, Miss Hart.“ Der Herr beugte sich galant über ihre Hand.
    „Darf ich Ihnen Leif Draugr vorstellen, ein enger Freund meines Vaters. Er ist aus Norwegen zu Besuch hier.“
    Dianas blaue Augen musterten eingehend Leifs kraftvollen Körper, dann verzog sie den Mund zu einem herausfordernden Lächeln. „Nun, jetzt ist völlig klar, wieso Sie der Meinung sind, dass Matthew und Sie nicht zusammenpassen.“
    Krista errötete.
    „Krista ist eine sehr leidenschaftliche Frau“, sagte Leif. „Sie braucht einen Mann, der ihre Bedürfnisse befriedigt. Carlton ist kein Mann für sie.“
    Diana öffnete den Mund, um etwas zu sagen, schloss ihn aber wieder. Krista wäre am liebsten im Boden versunken.
    Sie zwang sich zu einem Lächeln. „Es … es tut mir leid. Leif ist mit unseren Sitten nicht vertraut. Manchmal missversteht er die Bedeutung gewisser Worte oder spricht offener, als er sollte.“
    Wieder ließ Diana den Blick über ihn gleiten, vermerkte die breiten Schultern, die kräftige Brust, seine langen Beine und die kraftvollen Schenkel.
    Ihr Lächeln konnte man fast schon nicht mehr sittsam nennen. „Ich mag es, wenn ein Mann seine Meinung sagt. Ich werde mit Arthur reden. Vielleicht haben Sie und Mr. Draugr Lust, uns einmal in die Oper zu begleiten.“
    Krista traute ihren Ohren nicht.
    Leif lächelte nur. „Ich habe noch nie eine Oper gesehen. Ich glaube, es würde mir gefallen, so etwas einmal zu erleben.“
    Erneut verzog Diana die hübschen Lippen zu einem Lächeln. Sie war nach der letzten Mode gekleidet, und der Ausschnitt ihres schwarz-goldenen Abendkleids war so tief, dass die Brüste herauszufallen drohten. „Wie ich schon sagte, ich werde mit Arthur reden.“
    Leifs erstaunter Blick glitt über die verführerisch schwellenden Hügel, doch er schien nicht übermäßig beeindruckt zu sein. Schnell wandte er seine Aufmerksamkeit wieder Krista zu, die völlig unerwartet eine Welle der Erleichterung verspürte. Da sah sie ihren Vater auf sie zukommen und hätte ihn für seine Rückkehr zur rechten Zeit küssen mögen. Man stellte sich einander vor, und dann gingen Diana und ihr Begleiter zu ihren Freunden zurück, die an den Spieltischen eifrig würfelten.
    „Es ist Zeit für ein Spiel“, sagte Leif, während sein Blick zu dem hinteren Teil des Raumes schweifte. Krista hatte ihm bereits das nötige Geld gegeben, das er brauchte, um sein Glück – oder auch seine Geschicklichkeit – zu probieren. Es war eine relativ bescheidene Summe, wenn man bedachte, dass Leif genug gewinnen wollte, um sich ein Schiff zu kaufen.
    Ein Schiff. Krista sah ihn an und die Brust wurde ihr eng. Wenn er erst einmal ein Schiff besaß – und sie war sich sicher, dass er einen Weg finden würde, eines zu bekommen –, würde er fortgehen.
    Sie ertappte sich dabei, wie sie sich von ganzem Herzen wünschte, Leif möge verlieren.
    Leif gewann nicht.
    Unglücklicherweise verlor er auch nicht.
    Krista saß in ihrem Büro hinter dem Schreibtisch und gähnte. Es war spät geworden gestern Nacht. Auch wenn Leif einige Zeit gespielt und dabei einiges gewonnen und einiges verloren hatte, beendete er den Abend mit nicht mehr

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