Mein wildes Herz
Falsches. Bald wirst du mir gehören und musst nicht länger ein schlechtes Gewissen haben.“
Entschieden schüttelte Krista den Kopf, sodass die schwere goldene Haarflut hin und her flog. „Das kann nicht sein, Leif – das weißt du so gut wie ich. Du wirst nach Draugr zurückkehren, und ich werde hier bleiben. Daran ist nichts zu ändern“
„Du irrst, Krista. Seit dem Tag, an dem du mich aus dem Käfig befreit hast, bist du mein. Die Götter haben mich zu dir gesandt. Daran kann man nichts mehr ändern.“
Ein Quietschen an der Tür verkündete, dass Priscilla Dobbs zurückgekommen war. Sie machte noch größere Augen als Krista. „Du liebe Güte. Es … es tut mir leid, Miss. Ich wusste nicht, dass Sie … dass Sie …“
Krista gelang es, ihre Kammerzofe anzulächeln. „Ist schon in Ordnung, Priscilla. Mr. Draugr ist zufällig ins falsche Zimmer geraten.“ Mit zitternden Hängen griff sie nach ihrem Kleid und zog es über. „Er ist gerade dabei zu gehen.“
Leif verstand den Wink. Für heute Abend hatte er Krista weit genug getrieben. „Ich bitte um Entschuldigung, Miss Hart“, sagte er und ahmte dabei perfekt einen englischen Gentleman nach. „Ich verstehe nicht, wie ich mich im Zimmer irren konnte.“
Sie presste die Lippen zusammen, als Leif die Tür schloss. Er ging den Gang hinunter und dachte dabei an ihre Worte. Sie hatte diese Worte schon einmal gesagt. Er hatte ihr nicht geglaubt und tat es jetzt auch nicht. Sie mochte schön und intelligent sein, und er mochte sie sehr bewundern, trotzdem war sie nur eine Frau, die in dieser Angelegenheit wenig zu bestimmen hatte.
Zuerst einmal brauchte er Geld. Dann würde er mit ihrem Vater sprechen. Er war überzeugt, dass der Professor seine Werbung annehmen würde.
Leif dachte an die Bücher, die er gelesen hatte, und lächelte in sich hinein. Er würde das Wissen, das er in diesen Büchern entdeckt hatte, dazu benutzen, ihr Verlangen zu steigern.
Er würde sie so weit bringen, dass sie sich nach ihm verzehrte und ihn anflehte, sie zu nehmen.
Mit Leib und Seele würde sie ihm gehören.
15. KAPITEL
Krista brauchte viel länger, um sich anzuziehen, als sie vorgehabt hatte. Sie ging ins Badezimmer, tauchte ein Tuch in das Becken voll Wasser und kühlte damit ihr glühendes Gesicht. Sie wusch Leifs Geruch fort – nicht den Duft eines diskreten Herrenparfüms, sondern den weniger raffinierten, aber weit verführerischen Geruch nach Seife und Männlichkeit.
Selbst als sie wieder in ihrem Zimmer war und Priscilla mit Hilfe des heißen Brennstabs Kristas Frisur herrichtete und ihr danach ins Kleid half, dachte sie an Leif und die verruchten, wunderbaren Dinge, die er mit ihr angestellt hatte. Sie schloss die Augen bei der Erinnerung an seinen Mund auf ihren Brüsten, seine große Hand zwischen ihren Beinen.
Lieber Gott im Himmel, so ein Gefühl hatte sie noch nie gehabt!
Sie dachte an die Monate, die sie mit Matthew verbracht hatte. Kein einziges Mal hatte er das Verlangen in ihr geweckt wie Leif. Kein einziges Mal hatte sie Leidenschaft empfunden, wenn er sie küsste. Am Ende würde sie heiraten müssen, doch sie glaubte nicht, dass sie je wieder wahre Leidenschaft erleben würde. Es gab keinen Mann wie Leif. Keiner würde fähig sein, sie das fühlen zu lassen, was er sie hatte fühlen lassen.
Seufzend griff Krista nach ihrem silbern schillernden Retikül und verließ das Zimmer.
Wäre es denn wirklich so schlimm, nur für einen kurzen Augenblick das Leben so zu erleben, wie sie es nie mehr würde tun können? Wäre es wirklich eine so große Sünde, ein wenig von der verbotenen Frucht zu genießen?
Sie stieg die geschwungene Treppe hinab und verlangsamte ihre Schritte, als sie ihn am Fuß der Treppe erblickte. Er wartete auf sie. Mit seinen goldblonden Haaren, den fein geschnittenen Zügen und den erstaunlich blauen Augen sah er so gut aus, dass es ihr eng ums Herz wurde.
Er sah auf und lächelte. „Du bist schön, honning …“ Die mit tiefer, verführerischer Stimme gesprochenen Worte weckten erneut Sehnsucht in ihr. Sein heißer Blick verriet, dass er sich erinnerte, auf welch intime Weise er sie berührt und wie sie darauf reagiert hatte.
Krista errötete. „Du sollst mich nicht so nennen, Leif. Zumindest nicht in Gesellschaft. Es ist viel zu vertraut. Die Leute werden denken …“
„Dass du mein bist.“
„Ich sagte dir …“
„Komm, Dein Vater wartet in der Kutsche auf uns.“
Krista sagte nichts mehr. Wenn es an der
Weitere Kostenlose Bücher