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Mein wildes rotes Herz

Mein wildes rotes Herz

Titel: Mein wildes rotes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Dorsey
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und sie aufs Land gebracht hatte, waren die einst gut ausgestatteten Ställe von Simmons Hall leer gewesen. Sie hatte Angst vor den großen Tieren. Aber sie hatte vor so gut wie allem Angst.
    Verwöhnt. Er hätte es sich denken können. Nun, Lady Caroline Simmons konnte sich auf ein paar nützliche Lektionen in Sachen Realität gefasst machen... die erste davon würde gleich hier und jetzt beginnen.
    »Wir reisen ins Grenzland, Euer Ladyschaft, da sind die Straßen matschig und im Frühjahr bald voller Staub. Außerdem sind die Wege für eine Kutsche und vier Pferde nicht breit genug.«
    »Ich verstehe.« Caroline warf einen Blick auf das Tier, das ungeduldig mit den Hufen scharrte, und seufzte.
    »Sie sollten nach Hause fahren.«
    »Wie bitte?« Seine Worte kamen so unerwartet, dass Caroline nicht wusste, was sie davon halten sollte.
    Als sie ihm ihr Gesicht zuwandte, war es sehr blass, und Wolf konnte eine Spur Sommersprossen auf ihrem Nasenrücken erkennen. Nur das war der Grund, sagte er sich, dass er ihr eine Fluchttür öffnete. Außerdem wäre seine Rache, wenn die Verlobte seifies Vaters zurück nach England reiste, fast so gut, als wenn er sie in sein Bett lockte ... zumindest versuchte er sich das einzureden.
    Wolf verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich habe keine Ahnung, was man Ihnen erzählt hat, aber Seven Pines ist nicht das, was Sie sich vorstellen. Das Leben dort ist hart. Dem Grenzland ist es egal, wie blaublütig Ihre Abstammung ist oder ob Ihre Haut weich wie Seide ist. Gehen Sie zurück nach England, solange Sie noch können.«
    »Nein!« Caroline sog scharf den Atem ein. »Ich werde nicht ... ich kann nicht zurück.« Sie kam sich kindisch vor, als sie die Tränen unterdrückte, die ihr in die Augen stiegen, aber sie hatte ihre Gefühle anscheinend nicht im Griff. Monatelang hatte sie sich Sorgen gemacht, was aus Ned und ihr werden sollte. Die Chance, hierher zu kommen, war ein Geschenk Gottes gewesen. Sie hatte nicht die langen Wochen allein auf unruhiger See ertragen, nur um jetzt zuzulassen, dass Roberts Sohn ihr vorschlug, umzudrehen ... und damit die einzige Chance zu verspielen, die Ned und sie vor dem Berg an Schulden rettete.
    Caroline ergriff die Zügel und stellte sich ihrer Angst. Die Schiffsreise hatte ihr Angst gemacht, aber sie hatte sie bewältigt. Sie würde auch das hier schaffen ... und alles andere, was vielleicht noch nötig sein würde.
    Wolf zog eine Braue hoch und zuckte die Achseln. Die Frau hatte ihre Chance gehabt, er hatte sie gewarnt. Sein Gewissen war rein, entschied er, während er die Hände verschränkte, um ihr in den Sattel zu helfen. Als er aber Unentschlossenes Gesicht sah, wünschte er, sie wäre nicht so dickköpfig, hier zu bleiben.
    Caroline begriff rasch, warum eine Fahrt mit der Kutsche unmöglich war. Kaum hatten sie die Stadt verlassen, verkümmerte die Straße zu einem bloßen Pfad, der größtenteils durch sumpfiges Gebiet führte. Große Schildkröten lagen auf umgestürzten Baumstämmen in der Sonne und sahen ihnen neugierig nach. Später dann führte ihre Reise sie durch endlose Pinienwälder voll hoher, schmaler Bäume.
    Sie hielten nur einmal an, um den Pferden eine Rast zu gönnen und sie aus einem reißenden Strom trinken zu lassen. Doch Caroline weigerte sich, auch nur ein Wort der Klage laut werden zu lassen. Sie hatte so eine Ahnung, dass ihr Begleiter sie, falls sie sich zu häufig beklagte, schnurstracks nach Charles Town zurückbringen würde.
    Außerdem konnte sie es ertragen, auch wenn ihr Rücken schmerzte und ihre Beine wund waren. Irgendwann würde auch Raff müde werden. Doch als die sinkende Sonne den Himmel vor ihnen malvenfarben färbte, schienen sie eher noch schneller zu reiten. Caroline rückte sich im Sattel zurecht, und das Leder quietschte unter ihren Röcken.
    Wolf sah über die Schulter zu ihr zurück. »Wir werden bald bei George Walkers Plantage sein, dann können Sie sich ausruhen.«
    Caroline spürte Erleichterung, ließ sich aber nichts davon anmerken. Irgendwann auf diesem strapaziösen Ritt hatte sie beschlossen, diesem arroganten Mann zu beweisen, dass sie sehr wohl für ein Leben im Grenzland geeignet war. »Mir geht es gut«, brachte sie hervor und sah, wie der Anflug eines ungläubigen Lächelns um seine Lippen zuckte. Dann trieb er seinen Hengst mit einem Schnalzen des Zügels zu noch schnellerem Galopp an. Caroline biss die Zähne zusammen und machte es ihm nach.
    Die Dämmerung hielt bereits Einzug,

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