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Mein Wille geschehe

Mein Wille geschehe

Titel: Mein Wille geschehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Sloan
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Personen.«
    »Und?«
    »Am Tag des Anschlags waren sie nicht da«, sag-
    te der Detective. »Nicht ein Einziger.«
    Carl Gentry, der bei den Überlebenden saß, nick-
    te. Diese Information hatte die Polizei von ihm
    erhalten.
    Craigjessup rief Dana am Donnerstagabend um
    halb zehn zu Hause an.
    »Tut mir Leid, dass ich so spät noch anrufe«,
    sagte er, »aber ich wollte Sie auf jeden Fall noch erwischen, bevor Sie morgen ins Gericht gehen.«
    »Haben Sie’s schon rausgefunden?«, fragte Dana.
    »Nein, es geht nicht um die Geschworenenliste«,
    antwortete fessup. »Ich hab was anderes für
    Sie.«
    »Und was ist das?«
    »Einen Mann namens Pauley, Jack Pauley.«
    »Was ist mit dem?«
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    »Der hatte Mittel, Motiv und Gelegenheit. Wie
    klingt das?«, antwortete der Detektiv.
    »Sie haben eine sehr eindrucksvolle Berufslauf-
    bahn, Detective«, sagte Dana am Freitagmorgen
    zu Dale Tinker, als er erneut in den Zeugenstand
    trat.
    »Ich versuche nur, meine Arbeit so gut wie mög-
    lich zu machen, Ma’am«, entgegnete der Detecti-
    ve bescheiden. »Ja, Sie haben eine Aufklärungs-
    rate von zweiundachtzig Prozent. Das spricht für
    sich selbst, sollte man meinen. Aber sagen Sie,
    haben Sie zufällig auch im Kopf, bei wie vielen
    Verhaftungen es bei Ihren Fällen zu einer Verur-
    teilung kam?« Tinker verlagerte sein Gewicht.
    »Nein, das weiß ich nicht.«
    »Aber ich weiß es, Detective«, sagte Dana gelas-
    sen. »Ich habe es nämlich überprüft. Nur bei
    achtundvierzig Prozent der von Ihnen aufgeklär-
    ten Fälle kam es zu einer Verurteilung des Ange-
    klagten. Wie erklären Sie sich das?« Der Detecti-
    ve zuckte die Achseln. »Ich bin nicht dafür zu-
    ständig, wie die Ankläger in ihren Prozessen vor-
    gehen oder wie die Geschworenen zu ihrer Ent-
    scheidung kommen«, erwiderte er. »Ich gebe
    ihnen an die Hand, was ich habe, und mache
    meine Aussage. Mehr kann ich nicht tun.« Allison
    Ackerman in der zweiten Reihe der Geschwore-
    nenbank lächelte in sich hinein. Bislang schien
    das Beweismaterial eindeutig auf die Schuld des
    Angeklagten hinzuweisen, doch die Verteidigerin
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    rang Ackerman von Tag zu Tag mehr Respekt ab.
    Nun hatte McAuliffe in gerade mal zwei Minuten
    einen herausragenden Polizisten, der in seiner
    bisherigen Zeugenaussage wie ein strahlender
    Beschützer des Volkes gewirkt hatte, in ein völlig anderes Licht gerückt. »Nun, lassen Sie uns doch
    einmal über das reden, ›was Sie an der Hand ha-
    ben‹, Detective«, schlug Dana freundlich vor.
    »Sie haben ausgesagt, dass Sie sämtliche Ange-
    hörigen des Militärs ausfindig machten, die dunk-
    le Geländewagen fuhren, nachdem Sie von Mr
    Auerbachs Aussage betreffs des Fahrzeugs
    Kenntnis erhielten, das am Abend vor dem An-
    schlag in der Madison Street geparkt war. Ist das zutreffend?«
    »Ja.«
    »Dieser Schritt beruhte also auf zwei Annahmen,
    nicht wahr?«
    »Das verstehe ich nicht.«
    »Nun, zum einen nahmen Sie an, dass dieses
    Fahrzeug in irgendeinem Zusammenhang mit
    dem Anschlag stand.«
    »Oh, ja, ich verstehe. Das hielten wir für möglich, ja.«
    »Zum zweiten nahmen Sie an, dass dieses Fahr-
    zeug von einem Militärstützpunkt in der näheren
    Umgebung stammte.«
    »Ja, sicher. Das kam uns wahrscheinlicher vor,
    als dass jemand aus einer anderen Gegend ein
    Gebäude in Seattle in die Luft jagen würde. Und
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    wir konnten schließlich nicht jeden Militärstütz-
    punkt im ganzen Land überprüfen.« Dana ging
    zum Tisch der Verteidigung und griff nach dem
    Schild, das sie auch Milton Auerbach gezeigt hat-
    te. »Schauen Sie sich bitte diesen Aufkleber ein-
    mal genau an, Detective. Der vorherige Zeuge
    hat ausgesagt, dass er aussah wie der Aufkleber,
    den er in jener Nacht in dem Geländewagen
    sah.«
    Tinker betrachtete das Schild. »Ja?«, sagte er
    dann. »Dieser Sticker hier stammt von einem
    amerikanischen Militärstützpunkt, der sich jedoch nicht in Washington, sondern in Nevada befindet.«
    »Das sehe ich. Und?«
    »Welchen Fahrzeugtyp, sagten Sie, fuhr der An-
    geklagte?«
    »Einen dunkelgrünen GMC Jimmy, Baujahr
    1995.«
    »Einen Jimmy von 1995«, wiederholte Dana.
    »Jawohl.«
    »Nun, Detective linker, und wenn ich Ihnen nun
    sage, dass dieser Sticker in der Windschutzschei-
    be eines dunkelgrauen Toyota Four-Runner, Bau-
    jahr 1996, klebte, der am selben Abend zwischen
    Minor und Summit Street an der Madison geparkt
    war?«
    Ein aufgeregtes Gemurmel erhob sich im Ge-
    richtssaal, und Richter Bendali

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