Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mein Wille geschehe

Mein Wille geschehe

Titel: Mein Wille geschehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Sloan
Vom Netzwerk:
hergestellt
    werden, ist das richtig?«
    »Ja. Wiederum im Auto und in der Garage.«
    »Um welche Art von Matchbeutel handelt es sich
    dabei?«
    »Um die Art, die beim Militär benutzt wird.«
    »Detective Tinker, Sie sind seit achtundzwanzig
    Jahren bei der Polizei und haben viel Erfahrung.
    Würden Sie sagen, dass es außergewöhnlich ist,
    im Fahrzeug und in Privaträumen eines Militäran-
    gehörigen Fasern von Matchbeuteln zu finden?«
    »Natürlich nicht«, antwortete Tinker. »Das war ja der Punkt. Wir haben uns ja von der anderen
    Richtung angenähert. Die Fasern von einem sol-
    chen Matchbeutel wurden am Tatort gefunden,
    verstehen Sie.«
    »Richtig«, bestätigte Dana. »Und wir haben be-
    reits in einer Zeugenaussage gehört, wie leicht
    429

    sich jeder Bürger einen solchen Matchsack aus
    Militärbeständen beschaffen kann. Dann möchte
    ich Sie noch fragen, ob Sie bei der Durchsuchung
    von Mr Lathams Räumen auch Methylalkohol fan-
    den?«
    »Nein.«
    »Vaseline vielleicht?«
    »Nein.«
    »Etwas so Gebräuchliches wie Vaseline fanden
    Sie dort nirgendwo?«
    »Nein.«
    »Fanden Sie Wachs?«
    »Nein«, gab Tinker zur Antwort.
    »Der Spezialist vom FBI, dessen Aussage wir alle
    gehört haben, gab an, dass diese Bestandteile
    auch zur Herstellung einer Bombe erforderlich
    sind. Wie können Sie sich erklären, dass Sie we-
    der in Corey Lathams Wagen noch auf seinem
    Grundstück Spuren davon entdecken konnten?«
    »Das kann ich nicht erklären«, gab Tinker zu.
    »Schauen Sie, wir bekommen einen Fall nicht fein
    säuberlich verpackt mit allen Zutaten auf den
    Tisch, wie wir das vielleicht gerne hätten. Wenn
    es so wäre, könnten wir alle Lücken problemlos
    schließen. So ist es nicht. Aber wir haben genü-
    gend belastendes Beweismaterial gefunden, um
    Ihren Mandanten zu verhaften. Das ist unsere
    Aufgabe, und die haben wir erfüllt. Er verfügte
    über die Mittel: die Kenntnisse zur Herstellung
    einer Bombe durch seine Ausbildung beim Militär.
    430

    Das Motiv: Seine Frau hatte eine Abtreibung vor-
    nehmen lassen, und er war wütend darüber. Und
    die Gelegenheit: Wir haben Spuren der Materia-
    lien auf seinem Grundstück gefunden, die zur
    Herstellung einer Bombe benötigt werden. Über-
    dies hatte er kein verlässliches Alibi, und sein
    Fahrzeug wurde am Tatort gesehen.«
    Dana sah ihn scharf an. »Sein Fahrzeug, Detecti-
    ve?«
    »Na ja, ein Fahrzeug, auf das die Beschreibung
    seines Autos passt«, verbesserte Tinker.
    »Sie sagten, ›auf das die Beschreibung passt‹.
    Das heißt lediglich, dass das dort geparkte Fahr-
    zeug seinem Auto ähnlich sah, nicht dass es not-
    wendigerweise das Auto meines Mandanten ge-
    wesen ist, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Dieses Fahrzeug wairde von niemandem als ein
    GMG Jimmy, Baujahr 1995, identifiziert, nicht
    wahr?«
    »Nein.«
    »Wir haben also einen Mann, der verständlicher-
    weise verstört darüber ist, dass seine Frau eine
    Abtreibung vornehmen ließ«, fasste Dana zu-
    sammen, »der Matchbeutel aus Militärbeständen
    benutzt, weil er beim Militär tätig ist. Der sich im Besitz potenziell tödlicher Substanzen wie Aspirin, Dünger und Batteriesäure befindet. Der das Pech
    hat, einen Wagen zu fahren, der eventuell einem
    Fahrzeug ähnelt, das eventuell am Abend vor
    431

    dem Anschlag unweit des Tatorts gesehen wurde.
    Ist das so richtig?«
    »Ja«, bestätigte Tinker mürrisch.
    »Und auf Grund dieser – wie sagten Sie? – belas-
    tenden Beweise stellten Sie die Ermittlungen in
    diesem Fall ein, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Warum?«
    »Weil wir sicher waren, dass wir den Richtigen
    gefasst hatten.«
    »Den Richtigen, Detective Tinker, oder nach
    sechs Wochen, in denen Sie überdurchschnittli-
    chem Druck ausgesetzt waren, einfach irgendje-
    manden?«
    Er seufzte. »Sie sehen das aus Ihrem Blickwin-
    kel«, erwiderte er. »Wir aus unserem. Ob es Ih-
    nen gefällt oder nicht, jeder Beweis, den wir an
    der Hand hatten, wies nur auf eine Person hin,
    und zwar Ihren Mandanten.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Wie bitte?«
    »Sie haben sich auf meinen Mandanten festgelegt
    und nicht mehr weiter ermittelt, nicht wahr?«
    »Ich möchte Ihnen in Erinnerung rufen, dass wir
    bereits einen Monat ermittelt hatten, bevor wir
    auf ihn stießen. Wir haben nichts gefunden, das
    in eine andere Richtung wies.«
    »Wäre es nicht möglich, dass der wirkliche Täter
    sein Handwerk besser verstand als Sie?«
    »Meiner Erfahrung nach kommt das selten vor.«
    432

    »Das mag ja

Weitere Kostenlose Bücher