Mein Wille geschehe
die Befür-
worter der Abtreibung auch im Besitz der Na-
mensliste sind?«, erkundigte sich Aaron Sapp,
der Philosophieprofessor.
Der Richter zuckte die Achseln. »Gute Frage«,
sagte er. »Bislang wissen wir das nicht. Warum
möchten Sie das wissen?«
»Nun, ich denke mir, wenn die demnächst auch
versuchen, Druck zu machen, wird keine der bei-
den Gruppierungen Erfolge verzeichnen können«,
erklärte Sapp. »Sie werden sich gegenseitig neut-
ralisieren.«
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Abraham Bendali ließ den Prozess fortsetzen, und
Brian Ayres focht seine Entscheidung nicht an.
Der Staatsanwalt war sich nicht einmal sicher, ob der ganze Vorfall sich nicht zu seinen Gunsten
ausgewirkt hatte.
Dana kam ihrerseits auf diesen Gedanken, und
das ärgerte sie gewaltig. »Es ist vermutlich ein
Ding der Unmöglichkeit«, sagte sie zu Craig Jes-
sup. »Aber versuchen Sie doch bitte rauszukrie-
gen, wer die Namensliste weitergegeben hat.«
»Ich werde tun, was ich kann«, sagte der Detek-
tiv mit einem Achselzucken. »Sie wissen ja, was
der Volksmund sagt – gehext wird sofort, Wunder
dauern etwas länger.«
»Glauben Sie wirklich, dass er etwas zu Tage för-
dert?«, fragte Charles Ramsey. »Er kann doch
nur auf gut Glück ermitteln. Und ein teures Ver-
gnügen ist das obendrein, bei seinen Honorarfor-
derungen.«
»Er ist der Beste in der Branche«, hielt Dana ihm vor. »Wenn die Information irgendwo ist, wird er
sie finden.« Sie sah den Seniorpartner an. »Wir
haben bislang nicht gespart bei diesem Fall. Mir
hat keiner gesagt, dass ich jetzt anfangen soll,
den Penny umzudrehen.«
»Nein, nein, so war es nicht gemeint«, versicher-
te Ramsey ihr hastig. »Ich dachte nur, wir könn-
ten Jessups kostbare Zeit besser nutzen.«
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Detective Dale Tinker hatte dreiundzwanzig Jahre
Berufserfahrung. Er hatte den viertbesten Ab-
schluss seines Jahrgangs an der Polizeiakademie
gemacht und ging dann zunächst drei Jahre auf
Streife. Danach war er fünf Jahre bei der Sitte im Einsatz und stellte dann Antrag auf Versetzung
ins Morddezernat, wo er geblieben war. Er hatte
so gut wie jede Auszeichnung eingeheimst, die
bei der Polizei von Seattle vergeben wurde, und
war auch bei seinen Kollegen sehr angesehen.
Sie nannten ihn »Iron Man«.
Seine Haare waren grau geworden, und sein Ge-
sicht wies um die Augen und den Mund zahlreiche
Lachfältchen auf. Er versuchte, sich fit zu halten, aber er trank zu gerne Bier, so dass er einen
Bauchansatz bekommen hatte. Er war gerade
erst dreiundvierzig geworden, sah aber eher aus
wie fünfzig. Tinker hatte die Beförderungsprüfung bestanden, und man hatte immer wieder gehört,
dass er die Leiter hochklettern sollte, aber es war nichts daraus geworden. Ein paar Makel in der
Vita, munkelten einige. Andere behaupteten, es
mangle einfach an Gelegenheiten, die höheren
Stellen seien alle besetzt. Immer wieder ging
auch das Gerücht um, es habe einen Vorfall mit
häuslicher Gewalt gegeben. Tinker hatte an die
tausend Mordfälle bearbeitet und eindrucksvolle
zweiundachtzig Prozent davon aufklären können.
Aber kein Fall war ihm persönlich so wichtig ge-
wesen wie dieser. Er hatte sich für abgebrüht
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gehalten, dachte, ihn könne nichts mehr erschüt-
tern. Doch als man ihn zum Hill House gerufen
hatte, musste er sich zum ersten Mal in seiner
dreiundzwanzigjährigen Berufslaufbahn am Tatort
übergeben. Wie ein Grünschnabel. Keiner aus
seiner Truppe machte sich über ihn lustig. Er
wurde nur menschlicher durch eine solche Reak-
tion, dachten die Kollegen und bekamen noch
mehr Respekt vor ihm.
Er hatte diesen Fall von Anfang an bearbeitet.
Unermüdlich und hartnäckig hatte er versucht,
das Bild zusammenzufügen, hatte kein Detail ü-
bersehen. Er wusste, dass dies wohl seine letzte
Chance zur Beförderung war. Als er am Mitt-
wochmorgen in den Zeugenstand trat, tat er dies
zuversichtlich und entschlossen.
»Detective Tinker«, begann Brian, als der Zeuge
den Eid abgelegt und seine Personalien zu Proto-
koll gegeben hatte, »Sie haben die Ermittlungen
im Hill-House-Fall geleitet, nicht wahr?«
»Ja, ich habe die erste Phase der Ermittlungen
geleitet, in der die Informationen gesammelt
werden«, antwortete Tinker.
»Was genau geschah in dieser Phase?«
»Wir sprachen mit Überlebenden und Zeugen,
werteten Zeugenaussagen aus, suchten zusätzli-
che Zeugen, ermittelten auf Grund von Zeugen-
aussagen Verdächtige und sammelten
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