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Mein Wille geschehe

Mein Wille geschehe

Titel: Mein Wille geschehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Sloan
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meines Mandanten auf
    Sie Motiv war für den Anschlag auf Hill House,
    nicht wahr?«
    »W7as die Geschworenen glauben, liegt bei ih-
    nen«, erklärte der Arzt. »Ich sagte nur, dass der Angeklagte sehr wütend war.«
    »Ja, das sagten Sie«, bemerkte Dana nachdenk-
    lich. »Sie haben an dem Tag, an dem Hill House
    zerstört wurde, viele gute Freunde verloren, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Und Sie würden gerne glauben, dass die Polizei
    ihre Arbeit gut gemacht hat, wie man es von ihr
    erwartet, und dass der wirkliche Täter gefasst
    wurde, nicht wahr?«
    »Natürlich.«
    »Ihre Freunde werden dadurch nicht wieder le-
    bendig, aber man könnte wenigstens innerlich
    etwas abschließen, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Und die Hinterbliebenen könnten beginnen, die
    Tragödie zu verarbeiten und ihr normales Leben
    wieder aufzunehmen, oder?«
    Neff blinzelte mehrmals. »Ja«, antwortete er.
    »Dr. Neff, geben Sie sich selbst die Schuld an
    dem Anschlag auf Hill House?«
    Er seufzte. »Ein bisschen vielleicht«, sagte er mit 494

    rauer Stimme.
    »Möchten Sie, dass deshalb ein Unschuldiger zum
    Tode verurteilt wird?«
    »Nein, natürlich nicht«, sagte er. »Niemals.«
    »Gut. Hatten Sie noch einmal Kontakt mit mei-
    nem Mandanten, nachdem er seine Anrufe ein-
    stellte?«
    »Ja«, antwortete der Arzt nach einem kurzen Zö-
    gern. »Können Sie uns sagen, in welcher Form?«
    »Etwa zwei Wochen später bekam ich einen Brief
    von ihm.« Brian blickte aufgebracht zu Mark
    Hoffman hinüber, der die Achseln zuckte.
    »Würden Sie dem Gericht bitte sagen, worum es
    in dem Brief ging?«
    »Soweit ich mich erinnere, stand darin, dass es
    ihm und seiner Frau schließlich gelungen war,
    sich auszusprechen, dass sie zu einer Beratung
    gingen und dass er glaube, sie würden es schaf-
    fen, über die Krise hinwegzukommen. Er ent-
    schuldigte sich für die Anrufe, schrieb, er hoffe, dass ich seine Reaktion nachvollziehen könne,
    und dankte mir, weil ich nicht die Polizei benachrichtigt hatte.«
    »Hörte sich dieser Brief an, als sei er von einem Menschen geschrieben, der so wütend ist, dass er
    loszieht und eine Bombe legt?«
    »Nein, wohl eher nicht«, gab Neff zu.
    »Oder hörte der Briefsich an, als sei er von einem Menschen geschrieben worden, der einen
    schlimmen Schock erlitten hat, aber versucht, auf 495

    möglichst erwachsene Art damit zurechtzukom-
    men?«
    »Ja, schon«, bestätigte er mit einem Nicken.
    »Diesen Eindruck konnte man gewinnen.«
    »Danke«, schloss Dana. »Ich habe keine weiteren
    Fragen.«
    »Wieso wissen wir nichts von diesem Brief?«,
    fuhr Brian seinen Assistenten an.
    »Er hat nichts davon erwähnt«, gab Mark zur
    Antwort. »Und wir haben nicht gefragt.«
    »Ayres baut sie auf, und McAuliffe haut sie um«,
    sagte Paul Cotters Gesprächspartner am anderen
    Ende der Leitung. »Nun, das ist die Aufgabe der
    Verteidigung«, erwiderte Cotter.
    »Ja, und sie macht das sehr gut, oder?«, be-
    merkte der Anrufer. »Vielleicht besser, als wir
    alle erwartet hatten.«
    »Ich hab gute Nachrichten«, verkündete Sam an
    diesem Abend beim Essen. »Unser Angebot für
    das Gebäude am Pioneer Square wurde ange-
    nommen.«
    »Wirklich?«, rief Dana mit großen Augen. »Jetzt
    schon?«
    »Wir können die Papiere gleich nächste Woche
    unterzeichnen.«
    »O wie wunderbar! Wie aufregend! Wir müssen
    es Judith erzählen. Ich kann’s noch gar nicht
    glauben. Am Sonntag laden wir sie zum Essen ein
    und erzählen es ihr.«
    Um zehn Uhr am Freitagabend klopfte Tom Kirby
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    an Judiths Haustür.
    »O mein Gott, wo warst du denn?«, rief sie aus.
    »Sie haben mir gesagt, du seist ausgezogen. Ich
    war völlig außer mir.«
    »Tut mir Leid«, sagte er. »Es musste ganz schnell gehen. Ich konnte mich nicht mehr melden.«
    Er sah verändert aus. Seine Haare waren akkurat
    geschnitten, er war frisch rasiert, er trug Sakko und Krawatte und auf Hochglanz polierte Schuhe.
    Doch Judith bemerkte das nur am Rande. »Wo
    warst du?«
    »In Los Angeles«, antwortete er. »Ich hab da ei-
    ne Stelle angetreten.«
    »Du hast eine Stelle in… Los Angeles?«, fragte sie fassungslos.
    Er seufzte. »Ich habe dir doch immer gesagt,
    dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis ich wieder verschwinde«, sagte er. »Nun, jetzt ist der Zeitpunkt gekommen. Wenn du nicht gewesen wärst,
    wäre ich schon vor langer Zeit verschwunden,
    und die Stelle da ist zu gut, um sie nicht anzu-
    nehmen.«
    »Oh.«
    »Sei doch nicht so enttäuscht. So bin ich nun
    mal. Ich

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