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Mein Wille geschehe

Mein Wille geschehe

Titel: Mein Wille geschehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Sloan
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Dana run-
    zelte die Stirn. »Was ist los?«
    »Nicht jetzt«, erwiderte er. »Können Sie zu mir
    kommen?« Er hatte sie in all den Jahren, in de-
    nen sie zusammenarbeiteten, noch nie zu sich
    nach Hause gebeten. »In Ordnung«, sagte sie.
    »Ich komme zu Ihnen.«
    Dana mochte Jessups Verhalten merkwürdig fin-
    den, doch ihr blieb keine Zeit, darüber nachzu-
    denken, da ein großer hagerer Mann mit einer
    Lücke zwischen den Schneidezähnen in den Zeu-
    genstand trat. Er stellte sich als Henry Lott vor.
    »Können Sie uns sagen, wo Sie arbeiten, Mr
    Lott?«, fragte Brian.
    »Bei Bay Autobedarf in Bremerton«, gab Lott zur
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    Antwort. »Seit wann arbeiten Sie dort?«
    »Warten Sie mal… zwölf Jahre sind es jetzt.«
    »Können Sie sich erinnern, ob Sie am fünfzehn-
    ten Dezember letzten Jahres gearbeitet haben?«
    »Ja, hab ich.«
    »Woher wissen Sie das auf Anhieb so genau?«
    »Weil ich im März, als die Polizei mich befragte, auf meine Stempelkarte geschaut habe.«
    »Kennen Sie den Angeklagten?«
    »Na klar«, antwortete der Zeuge. »Woher?«
    »Der Leutnant kam immer ein paar Mal im Monat
    vorbei, weil er was für seinen Jimmy brauchte.«
    »Können Sie sich erinnern, ob der Angeklagte am
    fünfzehnten Dezember bei Ihnen war?«
    »Ja, war er«, bestätigte Lott. »So um halb fünf
    nachmittags.«
    »Sind Sie sicher, was die Uhrzeit betrifft?«
    »Ja, bin ich. Er kam immer um die Zeit. Nach
    dem Dienst, wissen Sie, bevor er die Fähre
    nahm.«
    »Was wollte er an diesem Tag?«
    »Eine neue Batterie.«
    »Haben Sie ihm eine verkauft?«
    »Ja, klar.«
    »Was sagte er, wofür er die Batterie brauchte?«
    Lott sah verwirrt aus. »Na, für seinen Jimmy na-
    türlich«, sagte er. »Die drin war, war schon zwei Jahre alt, wissen Sie, und morgens machte sie
    manchmal Probleme, also wollte er sich eine neue
    kaufen. Er hat sich um sein Auto gekümmert, als
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    sei es was Lebendiges.«
    »Und Sie sind ganz sicher, dass der Angeklagte
    bei Ihnen am fünfzehnten Dezember eine neue
    Batterie kaufte?«
    »Ganz sicher.«
    Brian trat zu dem Zeugen und reichte ihm einen
    Zettel. »Würden Sie dem Gericht bitte sagen, was
    das ist?« Lott blickte auf den Zettel. »Ein Kreditkartenbeleg«, sagte er, »über fünfundsechzig
    Dollar und zweiunddreißig Cents.«
    »Steht darauf, welcher Gegenstand erworben
    wurde?«
    »Eine Batterie.«
    »Wem gehört die Kreditkarte, mit der hier einge-
    kauft wurde?«
    »Dem Leutnant.«
    »Und welches Datum ist auf dem Beleg ver-
    merkt?«
    »Der fünfzehnte Dezember.«
    »Danke, Sir. Keine weiteren Fragen.«
    Dana beugte sich vor. »Keine Fragen, Euer Eh-
    ren«, sagte sie.
    Bendali nickte. »Sie können Ihren nächsten Zeu-
    gen aufrufen, Mr Ayres.«
    »Die Anklage ruft Carney Toland auf«, verkünde-
    te Brian. Carney Toland, ein kleiner Mann mit fal-tigem Gesicht, strähnigen Haaren und schmutzi-
    gen Fingernägeln, betrat den Zeugenstand.
    »Wo arbeiten Sie, Mr Toland?«, wollte Brian wis-
    sen. »Ich hab einen Laden für Kfz-Zubehör – B&T
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    Kfz-Zubehör – an der Aurora Avenue«, erklärte
    er.
    »Haben Sie letztes Jahr in der Woche vor Weih-
    nachten gearbeitet, zum Beispiel am dritten
    Sonntag des Monats?«
    »Hab ich«, gab Toland zur Antwort. »Das ist lan-
    ge her, weshalb wissen Sie das so genau?« To-
    land zuckte die Achseln. »Weil ich jeden Sonntag
    im Laden bin. Mein Partner arbeitet samstags, ich mach die Sonntage.«
    »Und können Sie sich erinnern, ob an diesem Tag
    jemand eine Batterie kaufte?«
    »So ungefähr sechs Leute«, antwortete der Zeu-
    ge, »aber nur einer sah so aus wie er.« Er nickte zu Corey Latham hinüber. »Bei sechs Leuten
    können Sie sich an ihn erinnern?«, fragte Brian.
    »Er sah so adrett und schmuck aus und war sehr
    höflich und freundlich, deshalb ist er mir in Erinnerung geblieben.«
    »Sagte er, wofür er die Batterie brauchte?«
    »Er meinte, die in seinem Wagen sei zwei Jahre
    alt und sei morgens lahm, und deshalb wollte er
    sich eine neue besorgen. Er schien ’ne Menge
    Ahnung zu haben von Autos.«
    »Wir haben bereits von einem Zeugen gehört,
    dass der Angeklagte für seinen Geländewagen am
    fünfzehnten Dezember eine Batterie gekauft hat.
    Deshalb muss ich Sie fragen, Sir, ob Sie absolut
    sicher sind, dass der Angeklagte nur fünf Tage
    später in Ihren Laden kam und eine solche Batte-
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    rie kaufte?«
    »Ganz sicher«, erklärte Toland. »Ich danke Ih-
    nen«, schloss Brian.
    Dana erhob sich. »Mr Toland, wann fiel

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