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Mein Wille geschehe

Mein Wille geschehe

Titel: Mein Wille geschehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Sloan
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viel einfacher für mich, und sie würde nicht so viel Schul-
    stoff versäumen. Ein paar Wochen nur.«
    »Ich werde mit deiner Mutter reden«, sagte er.
    »Sie hat bestimmt nichts dagegen.«
    »Danke, Dad«, sagte Dana und erhob sich.
    »Dann werde ich wohl wieder aufbrechen.«
    »Willst du nicht übers Wochenende bleiben?«,
    fragte ihr Vater. »Ich bin hier fast durch. Wir könnten noch ein Weilchen reden.«
    »Nein«, erwiderte sie. »Ich muss zurück und
    schauen, was jetzt los ist. Morgen Nachmittag
    habe ich ein Treffen mit Cotter, und ich muss zu
    Corey. Er ist jetzt das Wichtigste. Ich muss den
    Prozess durchstehen und einen Freispruch erwir-
    ken, und ich muss dafür sorgen, dass er nicht
    unter meinem Privatleben zu leiden hat.«
    Reid stand auf und nahm Dana in die Arme. »Ich
    kenne dich«, sagte er. »Du schaffst das schon.«
    Auf halbem Weg zur Tür blieb sie noch einmal
    stehen. »Ich verstehe es einfach nicht«, sagte
    sie. »Du hast immer die Entscheidungen für die
    ganze Familie getroffen, hast getan, was du für
    richtig hieltst, und Main hat nie widersprochen.
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    Du hast mich dazu erzogen, meinen Traum zu
    verwirklichen, die Karriere anzustreben, mich
    nicht vor schwierigen Entscheidungen zu drücken.
    Aber dann tue ich, was ich für richtig halte, und schau dir an, was dabei herauskommt.«
    »Ich fürchte, daran bin ich schuld«, sagteJeffer-
    son Reid und schüttelte den Kopf. »Ich habe dich
    dazu erzogen, wie ich zu sein, aber ich habe ver-
    gessen, dir zu sagen, dass du eine Frau in einer
    Männerwelt sein wirst und nicht ein Mann.«
    Craigjessup kam sich etwas albern vor, als er am
    Samstagmorgen durch den Volunteer Park
    schlenderte und die Bänke zählte, bis er die eine Bank fand, die er mit dem Anrufer vereinbart hatte. Verschwörerische Aktionen lagen ihm nicht.
    Aber der Mann hatte darauf bestanden, und Jes-
    sup hatte schließlich eingewilligt. Er sagte sich, dass es die Sache wert wäre, wenn die Information wirklich so ergiebig war, wie der Anrufer ver-
    sprochen hatte.
    Er ließ sich auf einer Seite der Bank nieder,
    schlug die vereinbarte Zeitung auf und wartete.
    Genau um zehn vor elf ließ sich ein massiger
    Mann mit einer schiefen Nase am anderen Ende
    der Bank nieder und zog seinerseits eine Zeitung
    hervor. »Schöner Tag heute, nicht wahr?«, sagte
    der Mann beiläufig.
    »Wenn man den Oktober mag«, antwortete Jes-
    sup, wie man ihn angewiesen hatte. »Ich persön-
    lich bevorzuge den Mai.«
    594

    Die Eröffnung war gemacht. Der Mann nickte.
    »Bitte halten Sie weiter Ihre Zeitung hoch, solan-ge wir sprechen«, sagte er. »Kann ich mir keine
    Notizen machen?«, fragte Jessup. »Mein Ge-
    dächtnis ist nicht so gut.«
    Der Mann schien das zu erwägen. »Es wäre mir
    lieber, Sie würden das nicht tun«, sagte er dann.
    »Ich werde Ihnen auch meinen Namen nicht sa-
    gen. Ich gehe ohnehin mit diesem Treffen ein
    großes Risiko ein. Aber es war mir ein Bedürf-
    nis.«
    »Warum?«, fragte Jessup. »Sind Sie ein Spion
    oder ein Verräter?«
    »Weder noch«, antwortete der Mann. »Ich halte
    nur einiges von Moral und glaube nicht, dass der
    Zweck immer die Mittel heiligt. Wir werden uns
    unterhalten, und dann lasse ich meine Zeitung
    auf der Bank liegen. Die müssen Sie dann mit-
    nehmen.«
    Jessup verdrehte die Augen hinter seiner Times vom Vortag. Hoffentlich lohnt sich dieses Theater, dachte er.
    Sam McAuliffe lag in einem Hotelzimmer unweit
    der Space Needle, sah sich CNN an und zerbrach
    sich den Kopfüber Danas Stellungnahme.
    »Richtige Entscheidung«, hatte sie gesagt, und
    »aus Gründen, die mir damals zwingend erschie-
    nen«. Seit sieben Jahren saß er jeden Morgen mit
    Dana am Frühstückstisch und lag jede Nacht im
    Bett neben ihr. Er hatte geglaubt, alles Wichtige 595

    über sie zu wissen. Seiner Wahrnehmung nach
    hatten sie eine perfekte Ehe geführt. Er konnte
    einfach nicht begreifen, wie sie fünf Jahre lang
    mit dieser entsetzlichen Lüge leben konnte, Seite an Seite mit ihm. Und er begann sich nun zu fragen, ob er sie jemals wirklich gekannt hatte.
    Konnte ihr Status in ihrer Kanzlei ihr wirklich so viel mehr bedeuten als ihre Ehe? Sam wusste,
    dass Dana ihr Beruf wichtig war und immer an
    erster Stelle stehen würde. Das war ihm klar ge-
    wesen. Aber musste man deshalb alles andere
    ausschließen? Er war ihr so nah, wie ein Mann
    einer Frau nur sein konnte, doch er war nie auf
    den Gedanken gekommen, dass ihre Familie ihr
    gleichgültig war, auch

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