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Mein Wille geschehe

Mein Wille geschehe

Titel: Mein Wille geschehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Sloan
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wenn die Fakten deutlich
    darauf hinwiesen. Dennoch mochte er einfach
    nicht glauben, dass die letzten sieben Jahre nur
    ein Trugschluss gewesen waren.
    Sam schlang die Arme fest um sich, versuchte,
    die Tränen zu unterdrücken, doch es gelang ihm
    nicht. Schluchzend lag er auf dem Bett, ein er-
    wachsener Mann, der weinte wie ein verlassenes
    Kind. Nie war er einsamer und trauriger gewesen
    als in diesem Moment.
    Am nächsten Morgen zog er in ein kleines möb-
    liertes Apartment, das man pro Woche mieten
    konnte, weil er in Mollys Nähe sein wollte. Er war der einzige Vater, an den sie sich bewusst erinnern konnte, und er wollte ihr nicht dasselbe an-
    tun wie ihr leiblicher Vater. Dann fuhr er nach
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    Hause. Er war erleichtert und enttäuscht
    zugleich, dass er Dana nicht antraf, packte ein
    paar Sachen ein und ging wieder.
    Dana kam kurz nach drei Uhr nachmittags zurück
    und musste sich wiederum einen Weg durch eine
    Gruppe aufdringlicher Reporter, die vor ihrer
    Haustür warteten, bahnen. Drinnen ließ sie ihren
    Mantel und ihre Handtasche fallen und stürzte
    zum Anrufbeantworter, als sie sah, dass er blink-
    te. Sie hatte auf eine Nachricht von Sam gehofft, fand jedoch nur vier Nachrichten von Craigjessup
    vor, eine von Judith, die die Verabredung zum
    Essen absagte, die Dana ganz vergessen hatte,
    und eine von Joseph Heradia. Sie seufzte und rief zuerst Heradia an.
    »Ich wollte Ihnen nur sagen, dass ich nichts mit
    diesem Artikel zu tun habe«, sagte Heradia.
    »Das habe ich mir schon gedacht«, versicherte
    sie ihm. »Die Schweigepflicht von Ärzten ist so
    bindend wie die von Anwälten.«
    »Und ich wollte Ihnen auch noch sagen«, fuhr er
    fort, »dass ich Ihnen keine Vorwürfe mehr ma-
    che, weil Sie diesen Fall angenommen haben.
    Zuerst konnte ich es einfach nicht fassen und war wirklich wütend auf Sie. Aber ich habe den Prozess im Gerichtssaal mitverfolgt, und ich muss
    Ihnen sagen, dass ich nicht mehr so sicher bin,
    ob die Polizei wirklich den Richtigen festgenom-
    men hat. Und wenn das stimmt, finde ich auch,
    dass der Mann frei sein sollte.«
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    »Danke«, sagte Dana gerührt. »Vielen, vielen
    Dank.« Wenn jemand, der ihrem Mandanten aus
    nahe liegenden Gründen feindlich gesonnen war,
    so dachte, verhielt es sich mit den Geschworenen
    vielleicht ähnlich.
    Als Nächstes wählte sie Jessups Nummer. Er
    nahm beim ersten Klingeln ab.
    »Ich hatte schon gefürchtet, dass Sie übers Wo-
    chenende weg seien«, sagte er, hörbar erleich-
    tert.
    »Ich war tatsächlich in Port Townsend«, sagte
    sie, »aber nur ein paar Stunden. Warum? Was ist
    los?«
    »Kommen Sie am besten zu mir«, schlug er vor.
    Zwanzig Minuten später klingelte sie bei ihm.
    Louise Jessup öffnete ihr die Tür und verdrehte
    die Augen. »Er ist schon seit Stunden völlig außer sich«, sagte sie. »Seit er aus dem Park zurück
    ist.«
    »Welchem Park?«, fragte Dana.
    Louise legte den Finger an die Lippen. »Er wird’s Ihnen selbst erzählen«, raunte sie.
    Jessup saß in seinem Büro am Schreibtisch über
    einigen Papieren. Er wies auf den Sessel. »Bitte
    setzen Sie sich«, sagte er.
    »Möchtet ihr beide Kaffee oder Tee?«, erkundigte
    sich Louise.
    Ihr Mann schüttelte den Kopf. »Bring diesmal lie-
    ber gleich den Scotch«, sagte er.
    Dana blinzelte. »Okay, was ist los?«, fragte sie.
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    »Ich bin bei diesem Fall ständig auf Dinge gesto-
    ßen, die keinen Sinn zu ergeben schienen«, be-
    gann Jessup. »Und dieses Gefühl mag ich gar
    nicht. Ich gehöre zu den Leuten, die ein vollständiges Bild brauchen. Jedenfalls hab ich einen
    Freund bei der Polizei. Wir kennen uns seit drei-
    ßig Jahren, und ich habe absolutes Vertrauen zu
    ihm. Als mir einiges immer sonderbarer vorkam,
    habe ich mich an ihn gewandt. Langer Rede kur-
    zer Sinn: Ich habe nun Grund anzunehmen, dass
    einige Leute in Ihrer Kanzlei in äußerst unlautere Machenschaften verwickelt sind.«
    »Sie meinen, bei Cotter, Boland und Grace?«,
    fragte Dana verblüfft.
    Er nickte. »Ich hatte heute ein Gespräch mit ei-
    nem Insider aus der Coalition for Conservative
    Causes.«
    »Das ist diese Gruppe um Roger Roark, nicht
    wahr?«
    »Ja. Wussten Sie, dass die Rechnung für Coreys
    Verteidigung von denen bezahlt wird?«
    Dana starrte ihn an. »Nein, das wusste ich
    nicht«, erwiderte sie. »Cotter sagte mir, er habe den Fall übernommen, um einem Freund einen
    Gefallen zu erweisen. Er sagte nicht, um wen es
    sich handelt.«
    »Nun, es ist Roark«, sagte

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