Mein Wille geschehe
die Rosen seien alle tot. Die Leute
von der Presse und vom Fernsehen haben sie
zertrampelt.«
»Was hat es mit dem Aspirin auf sich?«
»Mit dem Aspirin?« Er stieß ein kurzes Lachen
aus. »Wenn Sie jemals auf einem U-Boot gedient
hätten, Mrs McAuliffe, wüssten Sie, dass Kopf-
schmerzen dort zum täglichen Brot gehören. Ich
schlucke ständig Aspirintabletten. Ich bewahre
sie in meinen Taschen auf, im Badezimmer, in
der Küche und sogar in der Garage. Ich habe
auch welche im Handschuhfach im Auto. Wenn
ich gewusst hätte, dass mich so etwas Gewöhnli-
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ches wie Aspirin in solche Schwierigkeiten bringt, hätte ich lieber die Kopfschmerzen ertragen.«
»Da wir gerade von Ihrem Auto sprechen«, sagte
Dana. »Könnte es unter Umständen in dieser
Nacht beim Hill House geparkt gewiesen sein?«
»Mein Auto war in dieser Nacht vor meinem Haus geparkt«, entgegnete Corey. »Und der Schlüssel
lag auf der Garderobe.«
»Kennen Sie Carl Thorson?«
»Natürlich, er ist der Nachbar von nebenan.«
»Ist er mitten in eine lautstarke Auseinanderset-
zung zwischen Ihnen und Elise hineingeplatzt?«
»Ja«, sagte Corey, »und das ist mir sehr peinlich.
Ich finde nicht, dass man Nachbarn in persönliche Angelegenheiten hineinziehen sollte.«
»Waren Sie im Dezember letzten Jahres in Car-
ney Tolands Laden für Autozubehör an der Aurora
Avenue und haben dort eine Autobatterie ge-
kauft?«
»Nein«, gab er zur Antwort. »Wie ich schon sag-
te, ich habe meine Batterie in Bremerton ge-
kauft.«
»Und wie können Sie erklären, dass Joshua Clune
Sie am Abend vor dem Anschlag im Hill House
gesehen haben will?«
»Ich kann das nicht erklären, ich kann nur sagen, dass der Mann sich geirrt hat.«
»Es ist hier viel darüber gesprochen worden, dass Sie beim Militär sind, wo man zum Töten ausgebildet wird. Wo läge der Unterschied zwischen
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einem Bombenanschlag auf eine Abtreibungskli-
nik und einem Bombenabwurf auf Serbien, zum
Beispiel?«
»Das ist ein ganz gewaltiger Unterschied«, sagte
er. »Im einen Fall dient die Tat zur Verteidigung, im anderen Fall zum Angriff. Die Marine soll beschützen und nicht angreifen. Ich bin kein Mör-
der, Mrs McAuliffe. Ich bin Beschützer. Würde ich töten, um mein Land zu schützen? Ja, das ist
meine Aufgabe. Doch die meisten Menschen beim
Militär, zumindest die, die ich kenne, hoffen und beten, dass sie es niemals tun müssen.«
»Dann habe ich noch eine letzte Frage«, sagte
Dana. »Haben Sie die Bombe gelegt, die im Hill
House explodierte und den Tod von einhundert-
sechsundsiebzig Menschen zur Folge hatte?«
»Nein«, sagte Corey Latham mit Nachdruck.
»Gott ist mein Zeuge, ich habe diese Menschen
nicht getötet.«
»Er war verdammt stark als Zeuge«, sagte Mark
Hoffman in der Mittagspause.
»Besser, als ich erwartet habe«, gab Brian Ayres
mürrisch zu. »McAuliffe ist gut.«
Brian nickte. »Hat ihre Hausaufgaben gemacht.
Er war perfekt gecoacht.«
»Ich habe die Geschworenen beobachtet«, sagte
Mark. »Sie hingen an seinen Lippen. Ich gebe es
nur ungern zu, aber er hat sogar mich fast über-
zeugt.«
Brian seufzte. »Seine Geschichte war stimmig,
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und er hat sie gut vorgetragen.«
Mark schwieg einen Moment. »Glauben Sie, dass
die Polizei Mist gebaut hat?«, fragte er dann bei-läufig. Der Staatsanwalt lächelte ein wenig, denn dieser Gedanke war ihm auch durch den Kopf
gegangen. »Tja, wenn’s so ist, wäre es nicht das
erste Mal«, antwortete er. »Was wollen Sie ma-
chen?«
»Fortfahren wie geplant«, sagte Brian. »Ihn mir
vorknöpfen. An der Aussage rütteln und ziehen
und schauen, ob irgendwo was nicht passt. Ob er
schuldig ist oder nicht, keiner wird mir später in dieser Sache Vorhaltungen machen können.«
»Gut, seien Sie ganz aufrichtig mit mir: Wie war
ich?«, fragte Corey seine Anwältinnen.
»Sehr gut«, versicherte ihm Dana.
»Die Geschworenen sahen sehr überzeugt aus«,
fügte Joan hinzu.
»Ich bin froh, dass es vorbei ist«, sagte Corey.
»Halt, nicht zu früh freuen«, warnte ihn Dana.
»Das war der leichte Teil. Der schwere kommt
noch.«
»Guten Tag, Mr Latham«, begrüßte Brian den
Angeklagten freundlich.
»Guten Tag«, erwiderte Corey, der aufrecht im
Zeugenstand saß.
»Ich möchte gerne ein paar Punkte mit Ihnen
durchsprechen.«
»Bitte.«
»Wissen Sie, ich habe Ihrer Aussage heute Mor-
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gen sehr sorgfältig gelauscht, und Sie scheinen
auf alles eine Antwort
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