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Mein Wille geschehe

Mein Wille geschehe

Titel: Mein Wille geschehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Sloan
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zu haben«, sagte Brian.
    »Wie kommt das?«
    »Ist das denn nicht in Ordnung?«, entgegnete
    Corey etwas verwirrt.
    »Nun, sehen Sie, die meisten unschuldigen Men-
    schen haben nicht auf alles eine Antwort, da sie
    eben nur menschlich sind, und da hat man nicht
    immer für alles eine Erklärung. Aber Sie konnten
    alles lückenlos erklären.« Da Brian keine Frage
    gestellt hatte, sagte Corey nichts und blinzelte
    nur.
    »Im Gegenteil, Sie trugen alles sehr flüssig vor, und es wirkte gut einstudiert. Um ehrlich zu sein, war sogar ich geneigt, Ihnen zu glauben, als ich
    Ihnen so zuhörte. Doch ich bin der Ankläger, und
    ich weiß Bescheid. Weil da all diese Zufälle sind, die ich mir nicht erklären kann, und ein guter An-kläger wird bei Zufällen immer misstrauisch. Oh,
    einen oder zwei kann man gewiss erklären. Aber
    über ein Dutzend?«
    »Das kann ich nicht erklären«, sagte Corey.
    »Nein, gewiss können Sie das nicht«, sagte Brian
    mit einem kleinen Lächeln. »Gut, Mr Latham,
    schauen wir mal, wie die Dinge wirklich liegen.
    Da haben wir einen Zeugen, der aussagt, dass er
    einen Geländewagen, wie Sie ihn fahren, am A-
    bend vor dem Anschlag vor dem Hill House gese-
    hen hat, nicht wahr?«
    »›Wie ich ihn fahre‹ heißt nicht, dass es meiner
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    war, oder? Nur dass er so ähnlich aussah.«
    »Das ist richtig«, räumte Brian ein. »Aber der
    Zeuge sieht auch einen Aufkleber vom Militär in
    der Windschutzscheibe, nicht wahr?«
    »Ja, aber er wusste nicht, von welchem Stütz-
    punkt der Sticker stammte.«
    »Nein, das wusste er nicht, aber Sie müssen
    zugeben, es ist ein gewaltiger Zufall, dass Sie ein Fahrzeug fahren, das dem gesehenen entspricht,
    und dass sich in jenem Fahrzeug auch noch ein
    Sticker vom Militär befindet.«
    »Das könnte man schon so sehen, ja«, entgegne-
    te Corey mit leichtem Stirnrunzeln.
    »Und dass Sie bei der Marine sind. Und nicht nur
    bei der Marine, sondern Sie haben überdies eine
    Ausbildung, die Ihnen in jedem Fall Kenntnisse
    über die Herstellung einer Bombe verschafft hat.
    Ein weiterer Zufall?«
    »Ich glaube, ein Zeuge hat doch ausgesagt, dass
    man keine Spezialkenntnisse braucht, um eine
    Bombe herzustellen«, konterte Corey.
    »Gut pariert«, bemerkte Brian. »Aber dann haben
    wir da den armen Joshua Clune. Er sagt aus, dass
    er am Abend vor der Explosion gesehen hat, wie
    jemand ein Paket im Keller von Hill House ablie-
    ferte, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Er sagte, der Mann trug eine Windjacke und ei-
    ne Seemannsmütze, zwei Kleidungsstücke, die
    von der Polizei auch in Ihrem Haus gefunden
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    wurden, nicht?«
    »Ja.«
    »Und dann hat er in Ihnen auch den Mann er-
    kannt, den er damals gesehen hat, oder?«
    »Ja«, sagte Corey. »Aber er hat sich geirrt.«
    »Ja, gewiss, aber es war doch wieder ein Zufall,
    nicht wahr?«
    »Ich denke schon.«
    »Nun, dann kommt ein anonymer Brief hinzu, aus
    dem die Polizei erfährt, dass es in Bangor einen
    Offizier gibt, der extrem wütend ist, weil seine
    Frau in Hill House eine Abtreibung vornehmen
    ließ, während er auf See war, und was haben wir
    dann, wenn nicht einen weiteren Zufall?«
    »Ja.«
    »Und dann die Spuren, die in Ihrem Wagen und
    Ihrer Garage gefunden wurden. Sicher, Sie hat-
    ten für alles eine einleuchtende Erklärung-Aspirin, Schwefelsäure, Düngerund Fasern von Matchbeuteln –, doch da haben wir es schon wieder mit
    Zufällen zu tun, oder sehen Sie das anders?«
    »Nein, aber so war es nun einmal.«
    »Ebenso ein Zufall wie die Tatsache, dass zwei
    Männer aus zwei unterschiedlichen Geschäften
    für Autozubehör in Ihnen den Mann erkannt ha-
    ben, der innerhalb eines Zeitraums von fünf Ta-
    gen bei ihnen eine Autobatterie kaufte. Auch ein
    Zufall?«
    »Der zweite Mann irrte sich«, sagte Corey, und
    Dana sah, dass kleine Schweißtropfen auf seiner
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    Stirn standen, obwohl es kühl war im Raum.
    »Und Ihr Nachbar, Mr Ram, irrte der sich auch,
    als er aussagte, er habe in der Nacht vor dem
    Anschlag Ihren Wagen starten gehört?«
    »Ich glaube, meine Frau hat in ihrer Aussage be-
    wiesen, dass er sich geirrt haben könnte.«
    »Ach ja, das bringt uns zu einem weiteren Zufall: Ihre schlafende Gattin ist der einzige Mensch, der Ihnen ein Alibi geben kann. Verstehen Sie, worauf ich hinauswill, Mr Latham? Sie hatten Motiv,
    Mittel und Gelegenheit – denn Ihre Frau zählt
    nicht –, und das trifft auf keinen der anderen
    Verdächtigen zu. Wie können Sie das erklären?«
    »Vielleicht haben

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