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Mein Wille geschehe

Mein Wille geschehe

Titel: Mein Wille geschehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Sloan
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arbeite an dem Hill-House-Fall.«
    Kirby riss die Augen auf. »Natürlich, wie dumm
    von mir«, sagte er. »Das stand ja in der Zeitung.
    Ich muss Ihren Namen schon oft gelesen haben.
    Tut mir Leid, da bin ich jetzt einfach nicht drauf gekommen.«
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    Während der letzten Vorbereitungen für den
    Latham-Prozess, eine Woche vor der Ernennung
    der Geschworenen, tat Dana etwas, das sie noch
    nie getan hatte: Sie nahm sich einen Tag frei und fuhr nach Port Townsend. Der Himmel war leuchtend blau, die Sonne flimmerte auf dem Wasser,
    und der Mount Baker erhob sich majestätisch am
    Horizont, doch all das nahm Dana nicht wahr.
    »Ich übersehe irgendetwas bei dem Fall«, sagte
    sie zu ihrem Vater.
    »Wie kommst du darauf?«, fragte Jefferson Reid
    und ging mit ihr in sein Arbeitszimmer, in dem
    noch immer die gemütlichen alten Ledersessel
    und die abgegriffenen Jura-Bücher standen, an
    die sie sich noch aus ihrer Kindheit erinnern
    konnte.
    »Das ist es ja eben«, gab sie zur Antwort. »Ich
    weiß es nicht. Es ist nur so ein Gefühl.«
    »Naja, das Gefühl war stark genug, um dich hier-
    her zu bringen, also sollten wir es uns mal ge-
    nauer ansehen.«
    »Gut. Bin ich verrückt? Oder betreibt die Anklage Rosstäuscherei?«
    »Nun, ich habe nicht alles bis ins kleinste Detail verfolgt, aber zum Teil mag das stimmen«, sagte
    ihr Vater. »Doch nicht nur. Sie haben vermutlich
    einen wahren Kern, den sie ausschmücken.«
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»Dann stecke ich so tief drin, dass ich die Orien-tierung verloren habe«, sagte Dana. »Ich muss
    die Verteidigung übernehmen in einem Fall, den
    ich nicht zu fassen kriege. Ich habe unseren bes-
    ten Ermittler angesetzt, und er findet auch nichts.
    Und meine Assistentin auch nicht.«
    »Rückt die Anklage das Material raus?«
    »Ja, vorbildlich. Und wenn man sich das ansieht,
    ist Corey Latham ein skrupelloser Mörder. Aber
    die gesamte Beweislage hält keiner präzisen Ana-
    lyse stand, und das muss Brian Ayres klar sein.
    Was übersehe ich also?«
    »Ich weiß es nicht, vielleicht gar nichts«, antwortete Reid. »Ist es möglich, dass dieser Ayres et-
    was unterschlägt?« Dana schüttelte den Kopf.
    »Nein«, sagte sie. »Brian ist ein ehrgeiziger
    Staatsanwalt, der seine Prozesse gewinnen will,
    aber er würde nie betrügen.« Sie lächelte.
    »Hauptsächlich, weil er glaubt, er habe es gar
    nicht nötig, weil er so gut ist.«
    »Dann schau dir die Motivation an«, schlug ihr
    Vater vor. »Was meinst du damit?«
    »Die Polizei musste einen Verdächtigen präsen-
    tieren, und zwar schnell«, sagte Reid. »In den
    Medien wurden die Ermittler verhöhnt und als ein
    Haufen Tölpel dargestellt. Vielleicht haben sie
    sich einfach einen Verdächtigen gebastelt. Haben
    sich auf jemanden konzentriert, der Mittel, Motiv und Gelegenheit hatte, die Tat begangen zu haben – mehr braucht man offiziell nicht für eine
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    Verhaftung –, und haben dann den Laden dicht-
    gemacht. Nun hat der Staat den Mann am Hals,
    ob zu Recht oder zu Unrecht. Bei einem Fall von
    dieser Größenordnung konnte es sich die Staats-
    anwaltschaft nicht leisten zu zögern.«
    »Du meinst, sie würden eher mit einer wackligen
    Beweislage einen Freispruch riskieren, als noch
    mal zu überprüfen, ob sie auch den Richtigen ha-
    ben?«
    »Unter diesen Umständen hatte die Anklage viel-
    leicht keine Wahl«, erwiderte Jefferson Reid.
    »Vielleicht hoffen sie, dass die Geschworenen
    sich emotional hinreißen lassen. Vielleicht sind sie davon ausgegangen, dass der Junge mit einem
    Pflichtverteidiger antritt. Oder sie sind überzeugt, dass sie den Schuldigen haben.« Er zuckte die
    Achseln. »In jedem Fall hat die Strategie, den
    Staat anzuklagen statt des Mandanten, als Ver-
    teidigung immer wieder gut funktioniert.«
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    »Noch irgendwas, das ich wissen müsste?«, woll-
    te Brian Ayres von seinem Assistenten am ersten
    Montag im August wissen. Morgen würde man die
    Geschworenen für den Latham-Prozess auswäh-
    len, und der Staatsanwalt wollte nicht im letzten Moment über irgendetwas stolpern.
    »Ich glaube nicht, nein«, antwortete Mark Hoff-
    man. Dies war der größte Fall, an dem der junge
    Anwalt bislang gearbeitet hatte, und er wollte
    alles perfekt machen. Seit Monaten war er den
    Ermittlern auf den Fersen und überprüfte alles
    dreifach. Jetzt waren der Geschworenenberater
    ausgesucht, die Beweislage geklärt und die Zeu-
    gen vorbereitet. Zahllose Anträge waren gestellt
    und entschieden worden. Nichts

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