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Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition)

Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition)

Titel: Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mallory
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Gesicht. Sie sah Schmutz, Blut und verklebtes Haar. Dann traf ihr Blick auf den rasenden Zorn in den Augen der Bestie, und sie fiel in Ohnmacht.
    Als der Bischof die mutige junge Frau auf der Zugbrücke grüßte, erkannte William, dass es Lady Rayburn persönlich war. Da er wusste, was der Bischof ihr zu sagen hatte, blendete er die Worte des Bischofs aus und verlor sich in Gedanken über die Frau.
    Natürlich hatte er sich gewünscht, dass sie hübsch wäre, auch wenn es für seine Entscheidung keine Rolle spielte. Doch das Glück war mit ihm. Wenn sie auch die Seele einer Schlange haben mochte, schien Lady Rayburn – zumindest aus dieser Entfernung – jung und außergewöhnlich hübsch sowie mit einem ranken, schlanken Körper gesegnet zu sein.
    Ruckartig kehrte sein Aufmerksamkeit zurück, als sie auf die Knie fiel und ausrief: »Gelobt sei der Herr!« Er brauchte eine ganze Weile, bis er begriff, dass sie Gott für den Tod ihres Mannes dankte. Wie konnte die Frau auf den Knien liegend vor Glück weinen, wenn ihr die Nachricht vom Tod ihres Mannes überbracht wurde? Nicht einmal seine Mutter war so herzlos.
    Als er hörte, dass sie ihre angehende Ehe mit ihm mit einem Gefängnis verglich, verwandelte sich sein Schock in Entrüstung. Sie sollte ihm für ihre Rettung dankbar sein! Stattdessen machte sie ihn lächerlich. Edmund griff nach seinem Arm, doch William riss sich los und trieb sein Pferd auf die Zugbrücke.
    Als er auf sie zuritt, trat der Bischof einige Schritte zurück. Aber die Frau bewegte sich nicht, nicht einmal als sein Pferd über ihr schnaubte. Zögernd hob sie den Blick, als wolle sie jeden Zentimeter von Pferd und Reiter in sich aufnehmen. Als er schließlich auf sein Gesicht fiel, schauten sie einander in die Augen.
    Sein Herz hörte auf zu schlagen.
    Sie war es. Er war sich fast sicher.
    Ihr Blick verschwamm, und sie schwankte. Mit einer Schnelligkeit, die er in der Schlacht erlernt hatte, war er aus dem Sattel und bückte sich, um sie aufzufangen, bevor ihr Kopf auf dem Boden aufschlug. Ihr blondes Haar löste sich aus dem Haarnetz und floss in seidigen Wellen über seinen Arm und die rauen Planken der Zugbrücke.
    Um ihn herum herrschte Verwirrung. Doch William sah nichts als die junge Frau in seinen Armen. Sie war es. Das Mädchen seiner Träume.
    Bevor er sie hochheben konnte, traf ihn ein Gewicht im Rücken. Kleine Fäuste prügelten auf ihn ein, während eine hohe Stimme in sein Ohr heulte: »Lass sofort meine Mutter los! Lass sie sofort in Ruhe!«
    »Schafft den Jungen fort«, rief er dem nächststehenden Mann zu.
    Der Mann zog das Kind von seinem Rücken und hielt es mit ausgestreckten Armen in die Luft, während der Junge wütend in der Luft strampelte. Er hatte dunkle Haare und war kaum älter als drei oder vier Jahre.
    William sah dem Jungen in die Augen. »Ich werde ihr nicht wehtun. Das verspreche ich dir.«
    Dem Kind gelang es fast, ihm an den Kopf zu treten.
    Kaum war er von dem Jungen befreit, erschien ein Gesicht vor ihm, das so rund und rosig war wie das eines fetten Mönchs, es keifte: »Meine Herrin lag die letzten fünf Tage mit Fieber im Bett.«
    William lehnte sich zurück, um zu sehen, wer ihn da so vehement zurechtwies. Es war eine ältere Frau, offensichtlich irgendeine Dienerin.
    Die Frau legte die Hand an die blasse Wange der Dame in seinen Armen. »Was habt Ihr ihr angetan?«, jammerte sie. »Meine arme Herrin! Gott stehe uns bei.«
    William unterdrückte einen Fluch. »Ich bin hier, um die Dame zu retten, nicht um ihr zu schaden.«
    Die Schärfe seiner Stimme hätte die Frau das Weite suchen lassen sollen. Sie tat es nicht, doch wenigstens hörte sie mit ihrem Jammern auf.
    »Zeig mir, wohin ich sie bringen soll«, sagte er und bemühte sich, ruhig zu sprechen. »Wir können sie nicht mitten auf der Zugbrücke liegen lassen.«
    Die Frau blinzelte ihn an und richtete sich dann mit erstaunlicher Geschwindigkeit auf. Sie raffte die Röcke und eilte an ihm vorbei. »Hier entlang! Hier entlang!«
    William erhob sich mit der Dame auf dem Arm und schritt durch das Burgtor. Er folgte der rundlichen Dienerin, die sich alle paar Schritte zu ihm umdrehte und mit den Armen fuchtelte. Er hörte das Gemurmel und wusste, dass die Diener die Köpfe senkten und zurücktraten, als er an ihnen vorbeiging.
    Aber er sah keinen von ihnen.
    Seine ganze Aufmerksamkeit galt der Wärme ihres Körpers an seinem, dem Flattern glatter Seide an seiner Hand. Sie wog nahezu nichts. Als eine

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