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Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition)

Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition)

Titel: Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mallory
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sicherem Abstand folgen. Williams Männer waren tapfere Soldaten, doch diese Schlacht würden sie ihn allein kämpfen lassen.
    Er versuchte mit ihr zu reden, doch sie richtete den Blick fest auf den Weg vor ihr und beachtete ihn nicht. Irgendwann stellte er seine Versuche ein.
    Während des langen Rittes beschloss sie, sich ihre Heimkehr nicht von ihrer Wut und ihrer Verärgerung über William verderben zu lassen. Sie hatte zu lange darauf gewartet. Als Ross Castle endlich am Horizont auftauchte, meinte sie, ihr Herz müsste in ihrer Brust zerspringen. Sie beugte sich vor und spornte ihr Pferd zu einem Galopp an.
    »Ist es klug, in deinem Zustand so wild zu reiten?«, rief William, als er neben ihr über die Felder preschte.
    Sie hatte keinen Blick für ihn übrig. Sie wollte verdammt sein, wenn sie ihr Pferd die letzte Meile zu ihrem Zuhause im Schritt gehen ließ. Auf der Mauer neben dem Torhaus sprang jemand auf und ab und winkte. Das musste Stephen sein. Sie winkte zurück.
    Ein Ansturm der Gefühle ließ sie weinen, als sie durch das geöffnete Tor ritt. Der ganze Haushalt rannte über den Burghof, um sie zu begrüßen. Stephen flog die Treppe vom Wehrgang herunter und war als Erster bei ihr.
    Sie brachte ihr Pferd zum Stehen und fiel ihm fast in die Arme.
    »Ich habe dich so sehr vermisst!« Sie machte einen Schritt zurück, um ihn zu betrachten. »Wirklich, du musst einen halben Fuß gewachsen sein. Und du siehst noch besser aus als früher.«
    Stephens Gesicht färbte sich puterrot vor beschämter Freude.
    »Wo ist Jamie?«
    »Mutter!«
    Sie drehte sich um. Jamie kam auf sie zugerannt, und sie ließ sich schnell auf ein Knie nieder, um ihn in ihren Armen aufzufangen. Der Schwung seiner Begrüßung warf sie schier um. Als er sein Gesicht an ihrem Hals vergrub und sich an sie klammerte, wusste Catherine erleichtert, dass Marged recht behalten hatte. Ihr Sohn hatte sie nicht vergessen.
    Den ganzen Abend lang machten sie viel Aufhebens um sie. Alys bestand darauf, dass sie sich nah ans Feuer setzte, und legte ihr eine Decke um die Schultern. Thomas schob einen Hocker unter ihre Füße. Andere brachten ihr Kuchen und heißen Gewürzwein. Tränen standen Catherine in den Augen. Sie war so froh, endlich wieder zu Hause und in ihrem eigenen Haushalt zu sein.
    Während die Dienstboten sie verwöhnten, stand William stumm und aufmerksam in ihrer Nähe. Nach einer Weile bedeutete er ihnen zu gehen und sagte: »Lady Catherine ist von ihrer Reise müde.«
    Bei seinen Worten spürte sie die Wucht ihrer Erschöpfung. Sie streckte die Arme nach Jamie aus. Er kletterte auf ihren Schoß und war bald an ihrer Brust eingeschlafen.
    Es fühlte sich so gut an, ihn zu halten. Als sie sein süßes, im Schlaf entspanntes Gesicht betrachtete, bemerkte sie, dass es in ihrer Abwesenheit etwas von seiner Pausbäckigkeit verloren hatte. Auch sein Haar war länger und dunkler geworden. Sie strich es ihm aus dem Gesicht und seufzte um alles, was sie versäumt hatte.
    Doch sie hielt ihren Sohn wieder in den Armen. Sie war zu Hause.
    Sie musste eingedöst sein, denn sie erwachte ruckartig, als William ihren Arm berührte.
    »Ihr zwei gehört ins Bett«, sagte er und hob ihr den schlafenden Jungen vom Schoß.
    Nachdem das Kind sie nicht mehr wärmte, ließ sie ein kühler Luftzug ihren Verlust erschaudernd bemerken. Als sie aufschaute sah sie, dass William Jamie auf dem Arm trug. Die andere Hand streckte er ihr entgegen. Sie nahm sie und ließ sich von ihm aufhelfen.
    Während sie die Treppe hinaufgingen, drückte er ihre Hand und sagte: »Als du fort warst, habe ich Jamie immer in sein Bett hinaufgetragen und mir vorgestellt, du wärst bei uns – genau wie jetzt.«
    Er versuchte, sich mit ihr zu versöhnen, aber sie war noch nicht dazu bereit. Schweigend stiegen sie weiter die Treppe hinauf, an ihren Gemächern vorbei bis zu Jamies Zimmer. Nachdem William Jamie in sein Bett gelegt hatte, zog sie die Bettdecke hoch und gab ihrem Sohn einen Gutenachtkuss.
    »Vater«, murmelte Jamie verschlafen, als er die Arme nach William ausstreckte.
    William umarmte den Jungen und küsste seine Wange. Jamie schlief bereits tief und fest, als sie aus seiner Zimmertür schlüpften.
    »Jamie hat vor ein paar Wochen angefangen, mich so zu nennen«, sagte William und klang dabei, als müsste er sich verteidigen. »Ich wüsste nicht, warum er es nicht tun sollte.«
    »Ich würde dir deshalb nie einen Vorwurf machen.«
    In Wahrheit wünschte sie sich angesichts

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