Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition)
dass Thomas heute eingetroffen war und auf ihn wartete, um ihm beim Entkleiden zu helfen.
»Ich hoffe, Ihr habt Eure junge Braut nicht so angeschaut«, bemerkte Thomas, während er sich hinkniete, um Williams Stiefel aufzuschnüren.
William bedachte ihn mit einem Blick, der jeden anderen in die Knie gezwungen hätte. »Nur weil du mir dienst, seit ich zwölf Jahre alt war, bedeutet das nicht, dass du sagen kannst, was du willst«, sagte er, obwohl sie beide wussten, dass Thomas gegenüber William kein Blatt vor den Mund nehmen musste.
William zog die Tunika über den Kopf und warf sie in Thomas’ Richtung. Unbeirrt fing Thomas sie in der Luft auf und wartete darauf, dass das Hemd folgen würde. Mit seiner üblichen praktischen Vernunft half Thomas William in seine Robe und verließ das Zimmer, ohne ein weiteres Wort zu verlieren.
William wusch sich Gesicht und Hände in der Waschschüssel, die Thomas für ihn bereitgestellt hatte. Verdrossen fuhr er sich mit den nassen Händen durchs Haar.
Gewiss musste Catherine inzwischen fertig sein.
Der Vorraum war leer, deshalb rief er vor ihrer Schlafzimmertür ihren Namen. Nachdem er keine Antwort erhielt, stieß er die Tür behutsam auf. Möge Gott ihn mit Geduld segnen. Seine Frau saß auf der Truhe am Fußende ihres Bettes und knetete die Hände, als warte sie darauf, zu ihrer Hinrichtung geführt zu werden.
Als er ins Zimmer trat, stieß sie ein erschrecktes Jaulen aus und sprang auf. Er hätte lachen können, wenn sein Herz ihm nicht so schwer gewesen wäre. Als er die Zofe in einer Zimmerecke kauern sah, nickte er in Richtung der Tür. Es bereitete ihm eine gewisse Genugtuung, dass sie hinaushuschte wie eine verängstigte Maus.
»Meine liebe Frau, ich habe dir gesagt, dass ich dir nicht wehtun werde«, sagte er mit leiser Stimme. Er streckte ihr die Hand hin. »Komm, wir setzen uns und unterhalten uns.«
Zögernd kam sie zu ihm und nahm seine Hand; ihre Finger waren eiskalt. Er führte sie zu dem Fenstersitz in ihrem Vorraum. Nachdem er ihr einen Becher warmen Gewürzwein gereicht hatte, setzte er sich neben sie. Um sie zu beruhigen, erzählte er ihr, was er an diesem Tag erreicht hatte. Dann fragte er sie um ihren Rat hinsichtlich der Vorräte, die sie benötigen würden, um eine lange Belagerung zu überstehen.
Als er spürte, dass ihre Anspannung nachließ, wagte er es, die Hand auf ihren Oberschenkel zu legen. Sie zuckte zusammen, doch er zog die Hand nicht fort. Die Wärme ihrer Haut durch das dünne Sommernachthemd erfüllte ihn mit Lust. Er wollte sie bei den Hüften nehmen und sich auf den Schoß setzen und hier, an Ort und Stelle, sein Vergnügen mit ihr haben.
Er benötigte seine ganze Kraft, um mit der Hand nicht ihren Oberschenkel hinaufzufahren. Er würde sich zwingen, langsam vorzugehen, doch er war entschlossen, die Dinge heute Nacht ein gutes Stück weiterzubringen.
»Catherine.« Er hob ihr Kinn mit einem Finger, sodass sie ihn ansehen musste. »Gewiss ist dir klar, dass es so nicht weitergehen kann.«
Er ließ den Blick auf ihre Brüste unter dem dünnen Stoff sinken. Seine Kehle war trocken und seine Erektion schmerzhaft.
Er strich mit den Lippen über ihre Wange. »Was kann ich tun, damit du deine Ängste vergisst?«, raunte er an ihrem Ohr. »Was kann ich tun?«
Er schob ihr schweres Haar zurück und wanderte mit den Lippen an ihrem Kiefer entlang. »Hilft das?«
Auf seinem Weg ihren Hals hinunter bis zu ihrem zarten Schlüsselbein stellte er seine Fragen an ihrer Haut. »Und was ist damit? Oder damit? Oder damit?«
Er hatte sich im Duft ihrer Haut verloren, dem Gefühl ihrer Weichheit an seinen Lippen. In der Vorfreude, sie bald nackt unter sich zu haben. Endlich in ihr zu sein. Denn gewiss würde es dieses Mal passieren. Er fuhr mit der Zunge über die Schwellung ihrer Brust am Ausschnitt ihres Hemdes.
»Vielleicht könntest du mir ein wenig von deiner Familie erzählen.« Ihre Stimme ertönte schrill und unvermutet, sie erschreckte ihn. Er setzte sich aufrecht hin.
»Catherine, als ich dich fragte, was ich tun könnte, habe ich dich nicht darum gebeten, ein neues Thema für unsere Gespräche vorzuschlagen. Und das weißt du auch.«
Sie drückte sich an die Wand in ihrem Rücken. Aber er würde sich dieses Mal nicht so leicht abwimmeln lassen. Er strich ihr das Hemd von der Schulter und küsste ihre entblößte Haut.
»Hmmm, Lavendel«, sagte er und liebkoste ihren Hals.
Sie blieb steif und starr wie immer.
Da seine
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