Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition)
Versuche, sie zu verführen, so schrecklich misslangen, probierte er, sie herauszufordern.
»Du bist ein Feigling, Catherine.«
Er sah ihr direkt in die Augen und legte seine Hand wieder auf ihren Schenkel. Dieses Mal rieb er ihn fest vom Knie bis zur Hüfte. Herr im Himmel, fühlte sich das gut an. So gut, dass er sie über dem Rauschen des Blutes in seinen Ohren fast nicht sprechen gehört hätte.
»Ich würde wirklich gern mehr über dich wissen. Hast du Brüder? Schwestern? Was ist mit deinen Eltern?« Sie sprach drängend und überstürzt. »Ich weiß, dass du von irgendwo im Norden kommst, aber wo genau liegt dein Zuhause?«
Verärgert schnitt er ihr das Wort ab. »Ich habe kein Zuhause im Norden.«
Wenn sie ihn gebeten hätte, über etwas anderes zu sprechen, wäre er vielleicht nicht mit seiner Geduld am Ende gewesen. Aber er hatte seine eigenen Geheimnisse, und er sah keinen Grund dafür, sie mit seiner Frau zu teilen. Er zog sie grob auf die Beine.
»Ich habe länger gewartet, als irgendein anderer Bräutigam es tun würde«, sagte er und war so enttäuscht, dass er sie am liebsten geschüttelt hätte. »Du hast vor Gott mir gegenüber ein Gelübde abgelegt. Als dein Mann könnte ich dir befehlen, mein Bett mit mir zu teilen. Ich könnte dich dorthin schleifen, egal ob du schreist. Ich habe das Recht dazu.«
»Das weiß ich«, flüsterte sie mit niedergeschlagenen Augen.
Seine Wut verrauchte. Gott im Himmel, sie hatte immer noch Angst vor ihm.
»Ich will dich nicht zwingen«, sagte er und hörte selbst das Betteln in seiner Stimme. »Ich bitte dich, zu mir zu kommen, Catherine. Und dass du es bald tust.«
Er wollte sie warm und willig in seinen Armen. Er wollte, dass sie sich an ihn schmiegte, während er sie in sein Bett trug. Er wollte sehen, wie sie nach dem Liebesspiel schwach und erschöpft war. Er wollte, dass sie morgens die Hand nach ihm ausstreckte und sie alles noch einmal taten.
Er wollte, er wollte, er wollte.
Sie hielt sich gerade und wartete darauf, dass er sie losließ. Unglücklich ließ er sie gehen. Allein ging er in sein Schlafgemach, hoffend, dass es die letzte Nacht wäre. Ohne sich die Mühe zu machen, seine Robe auszuziehen, ließ er sich mit dem Gesicht nach unten aufs Bett fallen.
Er musste eingedöst gewesen sein, denn er erwachte abrupt vom Lärm ihrer Schreie. Mit hämmerndem Herzen griff er nach seinem Schwert, das am Bettpfosten hing, und rannte zu ihrem Schlafgemach. In der Dunkelheit stieß er fast mit ihrer Zofe zusammen.
»Lady Catherine hat einen ihrer Albträume, Mylord«, sagte die Zofe außer Atem. »Ich hole Alys. Sie weiß, was zu tun ist.«
»Beeil dich«, drängte er sie und ging zu Catherine.
Sie warf sich auf dem Bett hin und her und stöhnte. »Nein, bitte, nicht!« Als er versuchte, sie zu beruhigen, indem er sie in die Arme nahm, wurden ihre Bewegungen noch heftiger. Er wich zurück, fühlte sich hilflos.
Alys eilte ins Zimmer, und ihr voluminöses Nachtgewand bauschte sich hinter ihr auf. Inzwischen war Catherine aufgewacht. Sie saß in ihrem Bett, die Hände vors Gesicht geschlagen, und zitterte am ganzen Körper. Doch immer noch ertrug sie es nicht, dass er sie berührte.
Die Haushälterin legte den Arm stützend um seine Frau und hielt ein kleines Fläschchen an ihre Lippen. Sie trank es aus und legte den Kopf erschöpft an Alys’ Schulter.
»Dieser Teufel Rayburn ist fort, Gott sei gedankt«, murmelte Alys, während sie Catherine hielt und ihr das Haar aus dem Gesicht strich. »Er kann Euch nicht mehr wehtun.«
Nach einer Weile legte Alys Catherine auf ihr Kissen und schritt zögerlich die Stufen von ihrem erhöhten Bett hinab.
»Der Trank wird ihr einen ruhigen Schlaf verschaffen, Mylord«, flüsterte Alys, als sie gemeinsam Catherines Schlafgemach verließen. »Seid unbesorgt.«
Alys wollte die Privatgemächer hinter sich lassen, doch er legte ihr die Hand auf den Arm, um sie zurückzuhalten.
»Aber ich habe allen Grund zur Sorge.« Er nickte in Richtung eines Stuhls, und Alys setzte sich gehorsam. »Erzähl mir, was Rayburn ihr angetan hat. Alles. Jetzt sofort.«
Alys wandte den Blick ab und sagte: »Lord Rayburn hat sie brutal geschlagen. Wir konnten ihre Schreie hören.« Ein Bitten lag in ihrer Stimme. »Es gab nichts, was ich hätte tun können, als mich danach um sie zu kümmern.« Sie nahm eine Handvoll ihres Hemdstoffes und wischte sich damit die Tränen ab. Dann putzte sie sich die Nase. »In der Hölle soll er schmoren,
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