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Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition)

Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition)

Titel: Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mallory
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angemessenere Kleidung anzuziehen, um einen königlichen Besucher zu begrüßen, deshalb ging er direkt zum Tor. Der König konnte es nicht sein. Heinrich war im Norden und kämpfte dort die letzten Aufständischen nieder. William erkannte den jungen Mann, der an der Spitze der Ritter durch das Tor kam. Es war Prinz Harry. Während der Prinz absaß, ließ William sich auf ein Knie nieder. Auf ein Zeichen des Prinzen hin erhob er sich und begrüßte seinen zukünftigen König.
    »FitzAlan, ich bin erfreut, Euch hier anzutreffen. Der König wünscht, dass ich Euch …« Der Prinz hielt mitten im Satz inne, denn etwas hinter William zog seine Aufmerksamkeit auf sich.
    »Kate!«, rief der Prinz aus, das Gesicht zu einem jungenhaften Grinsen verzogen.
    Im nächsten Augenblick war Catherine neben William und sank in einen tiefen Hofknicks. Prinz Harry zog sie hoch. Nachdem er sie enthusiastisch auf beide Wangen geküsst hatte, hob er sie hoch und wirbelte sie einige Male im Kreis herum.
    Als wäre das Verhalten des Prinzen nicht überraschend genug, so war das von Catherine geradezu erstaunlich. Sie warf den Kopf in den Nacken und lachte. Dann trommelte sie mit beiden Fäusten auf des Prinzen Schultern und rief: »Harry! Harry, lass mich sofort runter!«
    Der Prinz tat, wie befohlen. »Ich bin immer froh, der schönen Catherine zu Diensten zu sein«, erklärte er und verneigte sich theatralisch.
    Der Prinz drehte sich um und zwinkerte William grinsend zu. »Um die Wahrheit zu sagen«, sagte er so laut flüsternd, dass Catherine es hören musste, »Eure Gemahlin war als Kind die reinste Tyrannin.«
    Der Prinz legte die Hand aufs Herz und seufzte übertrieben. »Ich war in sie verliebt, als ich ein siebenjähriger Bursche war. Doch sie war eine ältere Frau von zehn Lenzen und wollte mich nicht erhören.«
    Die Männer, die sich um sie geschart hatten, lachten. William nicht.
    Catherine stand zu nah an dem Prinzen, drückte seine Hand und plauderte entspannt. William hätte viel dafür gegeben, wenn sie ihn auf genau diese Weise angelächelt hätte. Zu sehen, wie sie es einem anderen Mann schenkte, traf ihn wie ein Stich in die Brust.
    Er hörte auf, ihrem Gespräch zu folgen, und sah nur noch die Zuneigung und den Gefallen, den die beiden aneinander fanden. Unversehens gingen sie zu dritt zum Wohnturm. Da er sich so sehr darauf konzentrierte, wie fest sie den Arm des Prinzen hielt, überhörte er fast, dass Prinz Harry das Wort an ihn gerichtet hatte.
    »Wenn Ihr die Güte hättet, mir und meinen Männern für die Nacht Obdach zu gewähren«, sagte der Prinz gerade.
    »Es ist mir eine Ehre.« William war überrascht darüber, wie normal sich seine Stimme anhörte.
    »Bloß für eine Nacht?«, fragte Catherine.
    »Es tut mir leid, meine liebe Kate«, sagte Prinz Harry und tätschelte ihre Hand auf seinem Arm, »aber wie du weißt, bin ich nicht Herr über meine Zeit.«
    Meine liebe Kate? Der Prinz sprach wieder mit ihm, doch William konnte seinen Worten kaum folgen. Meine liebe Kate?
    » Der König wünscht zu erfahren, ob es Angriffe von Aufständischen gegeben hat, seit Ihr hier auf Ross Castle seid.«
    Er musste irgendetwas Passendes gemurmelt haben, denn der Prinz schien zufrieden zu sein.
    William betrachtete Catherine mit zusammengekniffenen Augen. Sie strahlte geradezu in ihrem eng geschnittenen, rosé-farbenen Seidenkleid, das elegant bei ihren Bewegungen mitschwang. Hatte sie sich heute besonders sorgfältig angekleidet? Der Prinz hatte seinen Besuch nicht angekündigt. Zumindest nicht gegenüber William.
    Im Bergfried angekommen schickte Catherine die Diener in alle Richtungen aus, um die Zimmer und Erfrischungen herzurichten. Sobald der Prinz sich entschuldigte, um sich umzuziehen, nahm William seine Frau am Arm. Er führte sie in einen Flur vor der großen Halle, wo er unter vier Augen mit ihr reden konnte.
    »Du scheinst den Prinzen sehr gut zu kennen«, flüsterte er harsch.
    »Wir kennen einander schon unser ganzes Leben lang«, sagte Catherine und klang dabei überrascht. »Du musst doch wissen, dass er seine frühen Jahre ganz in der Nähe auf Monmouth Castle verbracht hat. Unsere Mütter waren eng befreundet.«
    »Ja, natürlich.« Er kam sich dämlich vor.
    »William, ich muss jetzt mit der Köchin reden«, sagte sie, wobei offensichtlich wurde, dass sie sich wieder ihren Pflichten widmen wollte.
    Er wusste nichts weiter zu sagen, also ließ er sie gehen. Wenigstens hatte sie ihn zum ersten Mal »William«

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