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Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition)

Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition)

Titel: Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mallory
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haben, sie für diese Demütigung büßen zu lassen.«
    Er nickte. »Letztendlich hat er sich dann mit Glyndwr in offener Rebellion zusammengetan und seinen Vater, Northumberland, aufgerufen, es ihm gleichzutun.«
    Fasziniert stellte sie noch mehr Fragen. Er antwortete, wenn auch zögerlich. Als sie ihn um Einzelheiten bedrängte über Kämpfe, an denen er teilgenommen hatte, zügelte er sein Pferd und schaute sie an.
    »Warst du es, die Prinz Harry die Botschaften hat zukommen lassen?« In seiner Stimme schwang Überraschung mit und ein Hauch Unsicherheit. »Du hast wirklich als Spionin für den Prinzen gearbeitet?«
    »Hältst du eine Frau nicht für fähig zu sehen, was direkt vor ihrer Nase passiert?«, fragte sie und sah ihn aus zusammengekniffenen Augen an. »Oder meinst du, dass eine Frau, auch wenn sie es bemerkt, nicht mutig genug wäre zu tun, was getan werden muss?« Sie wusste, dass sie ihm gegenüber nicht so streitlustig sein sollte, konnte aber nicht anders.
    »Ich war noch nicht zu einem abschließenden Urteil darüber gelangt, was du getan hast.« Seltsamerweise lächelte er. Doch es trug nicht dazu bei, ihr Temperament zu mäßigen.
    Da ging ihr auf, wie er ihr Handeln womöglich beurteilte.
    »Hast du mich für einen Verräter gehalten?« Ihre Stimme klang schrill, selbst in ihren eigenen Ohren. »Du hättest mich in dem Glauben heiraten können, dass ich Rayburn bei seinem Verrat an unserem König unterstützt habe?«
    Was brachte sie dazu, derart unverfroren mit FitzAlan zu sprechen? Rayburn hätte sie für weit weniger vom Pferd gezerrt und halb tot geschlagen.
    »Ich sollte mich bei dir entschuldigen, dass ich dich verärgert habe«, sagte er, obschon er nicht so aussah, als täte es ihm leid.
    Hinter dem Lachen in seinen Augen brannte ein Feuer, das sie erfasste und ihre Kehle austrocknen ließ. Sie hörte seine Worte von der vergangenen Nacht in ihrem Kopf: Ich werde nicht lange warten.
    Sie gab ihrem Pferd die Sporen und ritt voran.
    Nach einer Weile trieb er sein Pferd neben ihres. Fast beiläufig fragte er: »Wie bist du an die Informationen für den König gekommen?«
    »Immer wenn mein Ehemann seine rebellischen Pläne mit seinen Männern besprach, schickte er die Dienstboten weg und ließ sich von mir bedienen.«
    Sie verzichtete darauf, FitzAlan über ihre anderen Informationsquellen aufzuklären.
    »Dein Gemahl hat dir vertraut.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Es war eher so, dass ihm nie in den Sinn gekommen wäre, dass ich etwas gegen ihn unternehmen würde.«
    »Wie bald nach deiner Heirat hast du begonnen, für den Prinzen zu spionieren?«
    »Ich sah es nicht als Spionieren an, zumindest nicht am Anfang«, sagte sie und lenkte ihr Pferd um einen Kaninchenbau auf dem Weg herum. »Ich erzählte ihm ein wenig von dem, was ich zufällig aufgeschnappt hatte. Ich konnte ihm bis kurz vor der Schlacht von Shrewsbury nichts wirklich Hilfreiches liefern.«
    »Und das Hilfreiche war was?«
    »Ich hatte erfahren, dass Glyndwr eine walisische Armee in Richtung Shrewsbury führte, um sich dort mit Hotspurs Truppen zusammenzutun«, sagte sie. »Deshalb habe ich eine eilige Nachricht an den Prinzen geschickt, um ihn zu warnen.«
    Hotspur hatte in seiner üblichen hitzköpfigen Art seine Armee so rasch bewegt, dass weder sein Vater noch die Waliser Shrewsbury schnell genug erreichen konnten, ehe der König seine Armee dort angriff. Hotspurs Tod in der Schlacht von Shrewsbury beendete die erste Percy-Verschwörung.
    Darüber nachsinnierend fragte sie jetzt: »Warum, glaubst du, hat der König nach Shrewsbury nicht mehr Vergeltung an Northumberland geübt?« Sie und Prinz Harry hatten oft darüber diskutiert, aber ein Nordmann hatte vielleicht eine andere Perspektive auf das Ganze.
    Sie hatte sich wieder von ihrer Neugier leiten lassen, doch FitzAlan wies sie nicht zurecht.
    »Northumberland hatte zu viel Macht«, antwortete er. »Da er in Shrewsbury nicht an Hotspurs Seite in den Kampf gezogen war, konnte der König warten. Northumberland wurde alt. Hotspurs Tod hätte seinen Ambitionen ein Ende setzen müssen.«
    Aber das hatte er nicht. Erst in diesem Frühjahr war Northumberland in eine zweite Verschwörung verstrickt gewesen, die den König stürzen wollte. Dieses Mal war er gerade noch einmal mit dem Leben davongekommen und nach Schottland geflohen.
    »Wie es heißt, waren die Nachrichten, die der Prinz erhielt, anonym«, brachte FitzAlan die Sprache wieder auf sie.
    »Der Prinz kennt meine

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