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Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition)

Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition)

Titel: Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mallory
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werde Eure Geheimnisse erfahren.«
    »Ich habe keine Geheimnisse.« Zumindest keine, die Ihr erfahren werdet.
    Edmund lachte bellend und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Seine Stimmung wechselte erneut. »Vielleicht lenkt ihn eine andere Frau mit der Zeit ab. Wenn William eine Frau will, der es im Bett Spaß macht, gibt es viele, an die er sich wenden könnte.«
    Sie schaute auf, unfähig, die Frage in ihrem Blick zu verbergen.
    »Noch nicht, aber er wird es tun«, sagte er, grimmig lächelnd. »Wenn er eine andere Frau schwängert, wird er sich dafür hassen. Und er wird Euch nie vergeben, dass Ihr ihn dazu getrieben habt. William will keine Bastarde.«
    Vor ihrem geistigen Auge sah sie William in jener ersten Nacht, als seine Augen vor Leidenschaft gebrannt hatten. Ich will Kinder, und ich werde sie nur mit meiner Frau haben.
    Sie hob das Kinn. »Kein Mann wünscht sich Kinder außerhalb der Ehe.«
    Ein überraschter Ausdruck huschte über sein Gesicht und wurde dann zu selbstgefälliger Zufriedenheit. Er stand auf und beugte sich über den Tisch.
    »Ihr wisst es nicht, nicht wahr, Catherine?«, raunte er, ein spöttisches Lächeln im Gesicht.
    Sie starrte zu ihm hoch und weigerte sich zu fragen, was er meinte.
    »William hat Euch nicht erzählt, wer sein Vater ist, oder?«
    »FitzAlan«, platzte sie heraus, »oder nicht?«
    »Wenn William Euch nicht gesagt hat, wer tatsächlich sein Vater ist, dann hat er Euch nichts erzählt, was wirklich etwas bedeutet.« Er schüttelte den Kopf. »Ich hatte schon befürchtet, die Leidenschaft hätte seinen gesunden Menschenverstand getrübt, aber ich habe mich geirrt. Er vertraut Euch kein bisschen.«
    Edmund ging zur Tür. Dort drehte er sich noch einmal um, um seine Abschiedsworte zu sprechen. »Es ist ein offenes Geheimnis, wer sein Vater ist. Ihr müsst die Einzige im ganzen Königreich sein, die es nicht weiß.«
    Stunden später war Catherine immer noch verärgert und aufgebracht über ihre Begegnung mit Edmund. Sie saß im Küchengarten und beobachtete Jamie, der einem Küchenmädchen von Pflanze zu Pflanze folgte und ihr Fragen stellte, während das Mädchen Kräuter pflückte.
    Wie konnte Edmund es wagen, sie so in die Enge zu treiben und auf diese Art mit ihr zu sprechen? Sie versuchte, nicht daran zu denken, was er wirklich gesagt hatte. Dieser hassenswerte Mann. Aber sie konnte es nicht vermeiden. Wer war Williams Vater? Wenn ganz England und Schottland Bescheid wussten, warum verheimlichte er es dann vor ihr?
    Jamie wurden die Kräuter langweilig, und er hüpfte in der Gegend herum wie ein Kaninchen. Als er auch dessen müde war, kam er zu ihr herüber und zog sie am Arm.
    »Können wir hinaufgehen?«, fragte er und deutete auf die Mauerzinnen. »Bitte?«
    Er wollte, dass sie ihn mit auf den Wehrgang hinaufnahm, der auf der Burgmauer verlief. Ihre Stimmung verbesserte sich bei seiner Bitte. Das Wetter war herrlich, und der Blick von dort oben auf den Wye River, der sich durch die grünen Hügel schlängelte, war atemberaubend.
    »Du musst mir versprechen, dich dieses Mal nicht von meiner Hand loszureißen«, ermahnte sie ihn. »Sonst nehme ich dich nicht mehr mit hinauf.«
    Sobald sie oben auf dem Wehrgang waren, spürte sie, wie sie sich entspannte. Der leichte Wind und die Spätnachmittagssonne auf ihrer Haut fühlten sich gut an. Sie konnte sich an keinen schöneren Tag erinnern.
    Sie löste den Reif und das Netz, das ihr Haar bedeckte, und legte beides auf einen niedrigen Vorsprung an der mit Zinnen versehenen Mauer. Eine verheiratete Frau musste ihr Haar bedecken, aber es war niemand hier, der sie hätte sehen können. Die Männer, die auf der Mauer patrouillierten, waren auf der anderen Seite in der Nähe des Torhauses, und William und die anderen Männer wurden erst in Stunden zurückerwartet.
    Es war Jahre her, dass sie gespürt hatte, wie der Wind durch ihr offenes Haar wehte. Die Freiheit, die sie dabei empfand, ließ sie schier vor Freude singen wollen.
    »Dein Haar sieht schön aus«, sagte Jamie und strahlte sie an.
    Sie hob ihn hoch und küsste ihn laut schmatzend.
    Sie gingen zuerst an der südlichen Mauer entlang, die am Fluss lag. Sie ließen sich Zeit, blieben stehen, um Vögel zu beobachten und die auf den Feldern schuftenden Pächter. Als sie die westliche Mauer erreichten, stand die Sonne schon tief über den Hügeln am Horizont. Sie warf einen warmen Schimmer auf die Burgmauer und die darunterliegenden Felder.
    Sie hob Jamie auf einen

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