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Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition)

Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition)

Titel: Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mallory
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er sie mit dieser matten Traurigkeit im Blick anschaute, stellte sie fest, dass sie sich die feurigen Blicke zurückwünschte, die er ihr früher zugeworfen hatte.
    Sie spürte, dass sie der Grund für sein Elend war. Aber womit hatte sie ihn enttäuscht? Sie hatte allen Grund zu hoffen, dass er sie bald geschwängert hätte. Sie ging jede Nacht zu ihm in sein Bett. Es war bei Weitem nicht so schlimm, wie sie erwartet hatte. Fürwahr, sie hatte sogar begonnen, die Art, wie er ihr Gesicht und ihre Haare küsste, zu mögen … und auch einige der anderen Dinge, die er mit ihr machte. Das meiste davon war jedoch so aufwühlend, dass sie hinterher kaum einschlafen konnte.
    Wenn sie doch nur eine andere Frau zum Reden hätte! Ihre Mutter hatte außer vagen Andeutungen über eheliche Pflichten und Beharrlichkeit wenig darüber gesagt, was zwischen Eheleuten im Schlafzimmer passierte. Sie hatte keine Schwestern, keine nahen weiblichen Verwandten. Die einzige Person, mit der sie eine solche Unterhaltung führen könnte, wäre – aber sie errötete bereits bei dem Gedanken daran – die Äbtissin.
    Es war jedoch unwahrscheinlich, dass ihr William einen Besuch im Kloster in naher Zukunft gestatten würde.
    Sie wurde aus ihren Gedanken geschreckt, als plötzlich die Tür zu ihren Gemächern laut gegen die Wand knallte. Sie schaute auf und stellte überrascht fest, dass Edmund Forrester in ihrem Türrahmen stand.
    »Hier seid Ihr also!« Er sprach, als hätte er sie irgendwo erwischt, wo sie nichts zu suchen hatte. »Ich habe nach Euch gesucht.«
    Sie konnte den starken Wein in seinem Atem riechen.
    »Die Diener wissen, wo ich bin«, sagte sie mit einer Ruhe, die sie nicht verspürte. »Ein jeder hätte mir eine Botschaft bringen können.«
    Er reagierte nicht auf ihren leisen Tadel dafür, dass er die Privatgemächer der Familie betrat, ohne dass er dazu eingeladen war. Stattdessen starrte er sie auf eine Art an, die sie darüber glücklich sein ließ, dass der schwere Tisch zwischen ihnen stand.
    »Was wollt Ihr von mir, Sir?«
    Da die Hausdiener alle am Torhaus arbeiteten, würde niemand sie hören, wenn sie um Hilfe rief. Sie schalt sich selbst, dass sie sich von ihrer Phantasie ins Bockshorn jagen ließ. Sie hatte sich in Edmunds Gegenwart nie wohl gefühlt, aber sie hatte keinen Grund, ihn zu fürchten.
    Sie legte den Stickrahmen ab, den sie an die Brust gedrückt hatte, und stellte ihre Frage erneut: »Was kann ich für Euch tun?«
    Er drehte sich um und schloss die Tür. Bei dem Geräusch, das der ins Schloss gleitende Riegel machte, zuckte sie zusammen. Bevor sie alle Sinne beisammen hatte, um sich nach einer Waffe umzusehen, zog er einen Stuhl heran und setzte sich an die andere Seite des Tisches.
    »Es gibt eine Menge Sachen, die Ihr für mich tun könntet«, sagte er breit lächelnd. »Doch da Ihr die Frau meines besten Freundes seid, will ich sie nicht vorschlagen.«
    Sie widerstand dem Wunsch, ihre feuchten Hände an ihrem Rock abzuwischen. Sie würde ihm nicht die Befriedigung geben zu sehen, wie viel Angst sie hatte.
    »Ich nehme an, ich darf Euch beim Vornamen nennen?«, fragte er mit falscher Höflichkeit.
    Sie starrte ihn an. »Das dürft Ihr nicht.«
    » Catherine.« Er trommelte mit den Fingerspitzen auf dem Tisch herum und war sich darüber bewusst, wie sie annahm, welchen Effekt das auf ihre angespannten Nerven haben musste. »Ihr habt William der Lächerlichkeit preisgegeben, indem Ihr behauptet habt, Ihr könntet eine volle Woche nach Eurer Hochzeitsnacht noch eine Annullierung Eurer Ehe erwirken.«
    »Wie könnt Ihr es wagen, darüber mit mir zu sprechen?«, sagte sie und umklammerte die Armlehnen ihres Stuhls. »Verlasst sofort meine Gemächer.«
    »Alle haben gedacht, William wäre nicht in der Lage, seine ehelichen Pflichten zu erfüllen.« Edmund beugte sich vor und schaute sie lang und durchdringend an. »Aber wir beide wissen es besser, nicht wahr, Catherine?«
    Catherine verschränkte die Arme und brodelte stumm vor sich hin. Sie wartete darauf, dass er sagte, was er sagen wollte, und endlich ging.
    »Ihr hättet die Damen bei Hofe sehen sollen!«, erzählte er, lehnte sich zurück und schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. »Ich schwöre, die Witwen ließen ihm keine Ruhe. Der arme William entwickelte die Fähigkeiten eines Diplomaten, um die Frauen, deren Ehemänner noch lebten, aus seinem Bett zu halten.«
    Edmund hörte auf zu lächeln und tippte mit dem Finger auf den Tisch. »Falls

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