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Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition)

Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition)

Titel: Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mallory
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niedrigeren Teil der Mauer, damit er besser sehen konnte.
    »Da kommen sie!«, rief Jamie.
    Sie blinzelte gegen die Sonne und sah die Männer in einer langen Reihe zur Burg reiten. Sie konnte William erkennen, der an der Spitze ritt. Während sie zusah, verließen die Männer den Pfad und hielten über die Felder direkt auf die Burg zu.
    Jamie winkte, und einige Männer winkten zurück.
    Was konnte sie zu diesem Punkt ziehen? Als die Männer ihre Pferde unter ihr zügelten, beugte sie sich so weit über die Mauer, wie sie sich traute. Sie strich sich das Haar zurück, das ihr vom Wind ins Gesicht geweht wurde. Dann traf ihr Blick den Williams. Die Intensität seines Blickes ging ihr durch und durch.
    Ihr Haar! Sie sprang zurück. Ohne ihren Kopfputz fühlte sie sich entblößt, halb nackt. Sie nahm Jamie auf den Arm und rannte zu der nächstgelegenen Treppe die Mauer hinunter. Wenn sie sich beeilte, konnte sie im Bergfried sein, bevor die Männer durchs Tor ritten.
    Eine Viertelstunde nachdem William sie auf der Mauer gesehen hatte, betrat Catherine den Saal, um ihn zu begrüßen. Ihr Gesicht war gerötet, und sie war vom Rennen noch etwas außer Atem.
    Die Augen eines jeden Mannes verfolgten sie, als sie die Halle durchquerte. William war selbst zu hingerissen, um seine Männer zu tadeln, weil sie sie anstarrten. Sie alle versuchten, nicht auf das Heben und Senken ihrer Brust in dem eng anliegenden Kleid zu starren – und sie alle versagten.
    Der aufwendige azurblaue Kopfputz verlieh ihren Augen ein höchst erstaunliches Blau und betonte ihren langen, graziösen Hals. Obwohl keine einzige Haarsträhne zu sehen war, hatte sich doch ihr Bild, wie sie über ihm auf der Mauer gestanden hatte, in sein Hirn gebrannt. Mit ihren langen Locken, die sie umwehten, hatte sie ausgesehen wie eine Königin aus dem Feenreich, die gekommen war, um sie alle zu verzaubern. Er nahm an, dass alle Männer ähnliche Vorstellungen hatten wie er, wie nämlich diese blassgoldenen Wellen sich über nackte Schultern und Brüste ergossen.
    Doch er war der einzige Mann, der sie tatsächlich so sehen würde.
    »Ich bin froh, Euch wohlbehalten zu Hause empfangen zu dürfen, mein Gemahl«, sagte sie und senkte den Kopf zum Gruß.
    Ein langsames Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, als er ihre Hand an die Lippen hob. »Und ich bin froh, zu Hause zu sein.«

11
    Nachdem sie heißes Wasser auf Williams Zimmer hatte hinaufbringen lassen, ging Catherine in die Küche, um dort nach dem Rechten zu sehen. Die Köchin hatte natürlich alles gut im Griff, aber Catherine musste sich beschäftigen.
    Sie berührte ihren Kopfputz, um sicherzugehen, dass alles in Ordnung damit war, bevor sie zum Abendessen in die Halle zurückging. Wenigstens tadelte William sie nicht vor den Männern, wie Rayburn es getan hätte. Sie lächelte vor sich hin, als sie sich der Wärme in Williams Blick erinnerte, als er ihr die Hand geküsst hatte. Vielleicht war er ihr nicht allzu böse.
    Beim Abendessen lauschte sie nur mit halbem Ohr den Erzählungen der Männer von ihrer erfolglosen Jagd auf die Rebellen. Edmunds harsche Worte plagten sie. Was, wenn er recht hatte? War es möglich, dass William mit dem, was im Schlafzimmer zwischen ihnen passierte, nicht zufrieden war?
    Was stimmte nicht? Sie hatte allen Grund zu hoffen, dass er sie bald schwängern würde. William war jedes Mal fähig, den Akt zu vollziehen. Und er wollte es tun. Immer wieder.
    Es kam ihr vor, als trödelte er. Vielleicht war das ein Zeichen für bevorstehenden Ärger. Es war ihr kaum noch möglich, an irgendetwas anderes zu denken. Sie seufzte ratlos.
    Die Platten waren noch nicht von der Tafel geräumt, da stand William auf und verkündete, er sei müde und werde sich zurückziehen. Seine Männer warfen einander Blicke zu, und ein oder zwei unterdrückten ein Lachen. Sie hörten damit auf, als Catherine sie scharf ansah und versuchte, den Grund für ihre Heiterkeit auszumachen.
    Als ihr Blick auf Edmund fiel, tippte dieser sich mit dem Finger neben das Auge, als wollte er sie daran erinnern, dass er sie beobachtete. Hassenswerter, hassenswerter Mann. Dann ließ er den Blick auf ihren Busen wandern und zog eine Augenbraue hoch, nur um sie zu ärgern. Sie hob die Hand an die Brust und starrte ihn finster an.
    »Catherine?« William hatte die Hand nach ihr ausgestreckt.
    Sie nahm sie und war froh, gehen zu dürfen. Lieber würde sie sich eine Strafpredigt darüber anhören, dass sie ihr Haar zu

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