Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition)
trafen.
»Langsamer, Kate«, bettelte er, »langsamer, bitte.«
Doch sie ignorierte seine Bitte. Lust überschwemmte sie, machte sie fast blind. Als sie hoch in ihr aufbrandete, ließ sie sich nach vorne fallen und umklammerte seine Schultern. Aus der Ferne hörte sie Schreie, während sie von einer tosenden Welle der Lust davongetragen wurde.
»Gott hab Erbarmen«, flüsterte sie, als sie auf ihm zusammenbrach.
Er schloss die Arme um sie und hielt sie fest an seine Brust gedrückt. Erst als sie keuchte: »Ich bekomme keine Luft«, löste er seinen Griff und streichelte sanft ihren Rücken. Ihre Haut war so empfindlich, dass sie erschauderte. Ihr Körper zog sich zusammen, als sie bemerkte, dass sie ihn noch in voller Länge tief in sich spüren konnte.
Während sie seinem rasenden Herzschlag unter ihrem Ohr lauschte, versuchte sie sich darüber klar zu werden, was da gerade mit ihr passiert war. Scham überflutete sie.
»Habe ich da eben geschrien?«, fragte sie flüsternd.
Etwas undeutlich stöhnend, ergriff er ihre Schultern und drängte sich tiefer in sie. Seine Antwort kam schnaufend, als er in sie stieß. »Aye. Aye. Aye.«
Sie stützte sich auf, um sich mit ihm zu bewegen. Das Sehnen in ihrem Innern wuchs an. Sein Verlangen, seine Leidenschaft wurde die ihre. Schneller und härter stieß er in sie. Sie spürte, wie es sie wieder erfasste, und wollte ihn anflehen, bloß nicht aufzuhören. Dann fühlte sie, wie er in ihr anschwellte, und hörte ihn ihren Namen rufen. Triumphierend warf sie sich mit ihm über die Klippe.
Catherine war matt vom mangelnden Schlaf, während sie wach lag und im grauen Licht des frühen Morgens den schlafenden Körper ihres Ehemanns betrachtete. Sie seufzte zufrieden. Es war eine lange und herrliche Nacht gewesen.
William hatte sie die Freude gelehrt, die zwischen Mann und Frau möglich war, das wundersame Geben und Nehmen von Lust. Doch sie hatte auch etwas erfahren, was er ihr nicht absichtlich offenbart hatte. Etwas, von dem sie wusste, dass er selbst sich dessen noch nicht bewusst war.
»Verlass mich nicht, verlass mich nicht«, hatte er jedes Mal geflüstert, wenn er tief in ihr war.
Sie spürte die Einsamkeit tief in seinem Innern. Sie verstand, dass seine Worte mehr bedeuteten, als dass er wollte, dass sie mit vollem Herzen und ganzer Seele das Bett mit ihm teilte.
Diese körperliche Freude, so erstaunlich sie auch war, war nur der Anfang dessen, was er von ihr brauchte.
12
Zum ersten Mal in seinem Leben freute sich William nicht darauf, in den Krieg zu ziehen. Er wollte nicht auch nur für eine einzige Nacht von Catherine getrennt sein.
Einstweilen waren König Heinrich und der Prinz damit beschäftigt, die letzten Reste der Rebellion im Norden niederzukämpfen. Die Waliser verhielten sich seit ihren Verlusten bei Grosmont und Pwll Meyn im Frühjahr ruhig. Die Kämpfe würden jedoch irgendwann wieder aufflammen.
Schon bald wäre er fort, um gegen die Waliser zu kämpfen. Vielleicht auch gegen die Franzosen. Wenn der Kriegszug erst einmal begonnen hatte, wäre er wahrscheinlich für Wochen von hier fort. Er versuchte, nicht daran zu denken.
Dennoch arbeitete er hart mit seinen Männern, um sie jederzeit einsatzbereit zu halten. Er brauchte jedoch nur einen Blick auf Catherine zu erhaschen, und schon war er abgelenkt. Wenn sie in den Saal trat, während er mit seinen Männern redete, oder den Burghof überquerte, während sie ihre Waffen kreuzten, hielt er sofort inne und beobachtete sie, bis sie nicht mehr zu sehen war.
Seine Männer amüsierten sich über diese Veränderung in seinem Verhalten. Sie hatten ihn immer als sicheren, talentierten Kommandanten und begabten Kämpfer bewundert, als einen Mann, der sein Wort hielt. Aber sie waren in seiner Anwesenheit bisher noch nie entspannt gewesen. Jetzt lachte er über Scherze, die sie vorher nie in seinem Beisein gemacht hätten. Sie zogen ihn sogar wegen der neuen Leichtigkeit in seinem Schritt auf.
Allesamt waren sie grün vor Neid, wenn Catherine jeden Abend an seinem Arm den Saal verließ. Um die Wahrheit zu sagen, hatte er den Verdacht, dass sie alle selbst ein bisschen in sie verliebt waren. Trotzdem freuten sie sich alle für ihn. Alle außer Edmund Forrester.
Edmund warnte ihn vor dem Betrug, von dem er sicher war, dass er kommen würde.
Die nächsten Wochen vergingen für Catherine in einem Nebel der Glückseligkeit. Sie und William konnten kaum abwarten, dass es Nacht wurde. So oft er konnte, stahl
Weitere Kostenlose Bücher