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Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition)

Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition)

Titel: Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mallory
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Rückzug zu unterbinden und Euch in den Rücken zu fallen.«
    »Warum sollte ich Euch glauben?« Seine schwarzen Augen suchten in ihrer Seele nach der Wahrheit. »Warum solltet Ihr nach allem, was Ihr bisher getan habt, jetzt den Rebellen helfen?«
    »Ich schlage mich nicht auf die Seite der Rebellen«, sagte sie und befand sich endlich wieder auf dem festen Boden der Wahrheit. »Aber ich möchte nicht noch mehr Blut an den Händen kleben haben, sei es nun englisches oder walisisches.«
    »Dann bedauert Ihr es also, Euren Gatten betrogen und in den Tod geschickt zu haben?«
    »Nein!« Sie stieß ihre Antwort aus, ohne darüber nachzudenken.
    Er nickte, und sie bemerkte, dass die Aufrichtigkeit ihrer Antwort ihrer Geschichte mehr Glaubwürdigkeit verlieh.
    Aus einem Grund, den sie selbst nicht erklären konnte, wollte sie Glyndwr wenigstens die Wahrheit über Rayburn sagen.
    »Rayburn war Euch nicht wirklich treu ergeben, Prinz Glyndwr«, sagte sie leise. »Er hätte Euch an den Teufel verkauft, wenn es ihn gerettet hätte.«
    »Ihr erzählt mir nichts, was ich nicht selbst schon wusste.« Mit einem bittersüßen Lächeln fügte er hinzu: »Fürwahr, seine Gattin wäre die weitaus bessere Verbündete gewesen.«
    Er trat näher an sie heran. Der durchdringende Blick, mit dem er sie betrachtete, ließ ihr abwechselnd heiß und kalt werden, doch sie konnte den Blick nicht von seinen intensiven dunklen Augen wenden. Etwas an diesem Mann war sehr anziehend. Jetzt verstand sie Maredudds Warnung. Eine Frau mochte eine Menge aufs Spiel setzen, wenn sie einem Mann nahe sein wollte, der eine solche Macht ausstrahlte; wenn sie hoffte, er möge einen Teil dieser dunklen Leidenschaft auf sie richten. Eine solche Frau musste auf jeden Fall eine mutige Frau sein.
    »Bitte, lasst mich nach Hause gehen«, sagte sie. »Ich möchte meinen Sohn wiedersehen.«
    Glyndwrs Gesichtsausdruck wurde leer, und er wandte den Blick ab. »Das will ich auch, Lady FitzAlan. Das will ich auch.«
    Das schlechte Gewissen plagte sie, ihn an seinen Schmerz erinnert zu haben.
    Doch sie hatte ihre Lügen überzeugend erzählt. Sie konnte nur beten, dass es richtig von ihr gewesen war, es zu tun.

20
    Als die englischen Heerführer am nächsten Morgen erwachten, mussten sie feststellen, dass die französisch-walisische Armee über Nacht verschwunden war. Niemand konnte sich den unerwarteten Rückzug erklären. William war erleichtert, dass er seinen Männern den Kampf ersparen konnte. Die Schlacht hätte für die Engländer in keinem Fall gut ausgehen können. Selbst wenn sie gesiegt hätten, wäre das Schlachtfeld doch von englischem Blut überströmt worden. Der Verlust hätte sie zu einer leichteren Beute für die Franzosen gemacht, die doch ihre eigentlichen Feinde waren.
    Dennoch war es schwierig zu verstehen, warum die walisische und französische Armee den Rückzug angetreten hatte. Ein französisch-walisischer Sieg auf englischem Boden hätte König Heinrich möglicherweise gezwungen, seine Ansprüche auf Wales fallen zu lassen.
    William verabschiedete sich vom König und machte sich auf den Heimweg. Prinz Harry ritt bis Monmouth mit ihm. Bis gesichert war, dass die Franzosen sich bis zu ihren Schiffen zurückzogen, würde der Prinz in der walisischen Grenzregion bleiben.
    William hatte Prinz Harry mögen gelernt, trotzdem war er froh, als sich ihre Wege trennten. Er war es müde, über militärische Angelegenheiten zu sprechen. Nun ritt er ruhig und versuchte, das Rätsel zu lösen, das seine Frau war.
    Würde er sie ständig in irgendeinem Flur finden, wo sie Geheimnisse mit Minnesängern und Prinzen austauschte? Gütiger Gott, sie hatte sogar zugegeben, das Kind ihres Liebhabers als das ihres Ehegatten ausgegeben zu haben. Doch dieselbe Frau empfing Williams jüngeren Bruder in ihrem Haushalt mit einem offenen Herzen. Sie verzieh William seine zornigen Worte, seinen Mangel an Vertrauen und akzeptierte gutgläubig sein Versprechen, sich zu bessern.
    Und sie behauptete, dass sie ihn liebte.
    Obwohl er sie nicht wirklich verstand, wusste er doch, dass er ohne sie nie wieder glücklich sein könnte.
    Ein wohliges Gefühl breitete sich in ihm aus, als er Ross Castle in der Ferne auftauchen sah. Gerade jetzt würden die Späher seine baldige Ankunft an den Haushalt melden. Er freute sich auch darauf, Jamie und Stephen wiederzusehen. Er hatte die Jungen liebgewonnen.
    Er schüttelte den Kopf. Schon seltsam, wie schnell das Leben sich ändern konnte. Vor

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